Dieser Mann mit seinen Heizkörpern fiel letztes Jahr mit einer durchweg grandiosen EP auf. Jetzt legt er den ersten Langspieler seiner Band nach, wie erwartet tritt der gewaltig Arsch. Waren auf der EP noch eine leisere Zwischentöne zu vernehmen, ist diese Platte von Anfang an eine einzige gebündelte Attacke auf das Trommelfell aus straightem, geradezu perfektem Garagepunk, die sich erst ganz zum Ende in einem einen melancholischen und vollkommen desillusionierten Ausklang auflöst.
Auch auf ihrem dritten Album haben es die Garagepunks aus Orlando nicht verlernt eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen. Noch stärker als auf den früheren Platten spielen sie hier gekonnt mit klassischen Hardrock-Riffs. Sowas geht bei den meisten Bands ordentlich nach hinten los, aber Golden Pelicans machen vor, wie man sowas richtig macht, bewahren ihre Attitüde und Punk-Energie.
Schnörkelloser und räudiger Garagepunk weht dem Hörer ausgesprochen entschlossen entgegen auf diesem Demo von King Chubby aus Reykjavík.
Ein hervorragender Kurzspieler einer Band irgendwo aus North Carolina, der mit einer explosiven Mischung aus oldschooligem, aber durchaus einfallsreichem Hardcorepunk, Postcore und einem gelegentlichen Hauch von Garage ordentlich Wind macht.
Race Car ist das Soloprojekt von Raymond Schmidt, seines Zeichens eine Hälfte von S.B.F.. Weit entfernt davon ist auch diese EP nicht. Es gibt ebenfalls Garagepunk mit elektrischen Beats zu hören, allerdings in ewtas weniger grimmiger, geradezu quirliger Form.
Ein weiteres Klangartefakt aus der nie versiegenden australischen Punkszene. In dieser Band aus Melbourne spielt unter anderem Jake Robertson mit, bekannt aus Bands wie Leather Towel, Hierophants und Ausmuteants. Besonders nach letzteren beiden klingt dann auch diese EP: Garagepunk mit subtilem Syntheinsatz und einem ordentlichen Dachschaden, der dabei auch noch ordentlich in die Beine geht.
Durchweg überzeugender Garagepunk mit markentem Saxophon-Einsatz und einigen kleinen Überaschungen auf dieser EP einer Band aus Buffalo, New York.
Zur Abwechslung hier mal seit langem wieder eine Band aus meinem näheren Umfeld. Frostitudes kommen aus Essen und haben zuletzt ihr Debütalbum veröffentlicht. Darauf gibt's stimmigen Garagepunk der eher traditionellen Machart und mit einem äußerst zurückgelehnten Vibe zu hören, dem sie gelegentlich auch mal einen gewissen psychedelischen Faktor verpassen.
Drei Jahre nach der exzellenten Split 7" mit Slowcoaches ist jetzt das Langspieldebüt des Londoner Trios (unter anderem ist hier Jen Calleja von Sauna Youth am Werk) zu bekommen. Und das Teil weiß sehr zu gefallen mit seinem sonnigem Fuzzpunk/Noisepop und kantig-garagigem Postpunk, dem die gekonnten Gesangsharmonien eine besondere Eleganz verleihen.
Wow, mit den Australiern hatte ich echt nicht mehr gerechnet, als aus dem guten Hause In The Red Records die Ankündigung zu dieser Platte rein kam. Fast vierzig Jahre ist die Bandgründung her, zwei mal haben sie sich schon aufgelöst. Und jetzt haben sich die alten Männer, gute zehn Jahre nach ihrem letzten Album, noch mal unerwartet zusammengerauft (naja, genau genommen spielen sie schon seit 2011 wieder zusammen) und bescheren uns ein Album, das genau so klingt wie jedes andere Feedtime Album davor auch geklungen hat. Und das meine ich absolut positiv, denn mit ihrer vollkommen singulären Vision von primitivem, minimalistischem Rock'n'Roll, der sich zu gleichen Teilen aus Blues, Punk und diversen Furzgeräuschen speist, stehen sie bis heute ziemlich alleine da. Klar hat ihr Sound viele Bands beeinflusst, von denen einige dann auch ziemlich großen Erfolg hatten. Ihre Musik hat deutliche Spuren in frühem Grunge und späteren Generationen von Garage Punk und Noise Rock hinterlassen. An die sture Konsequenz des Originals kam aber bisher keiner ran. Feedtime selbst blieben dagegen immer ein Geheimtip für schmerzfreie Gemüter. Daher gilt auch hier: Was auf so vollkommene Art und Weise kaputt ist, darf um Himmels willen nicht repariert werden.