Tropicana - Eight Minutes

Die De­büt-EP die­ser New Yor­ker Band be­schwört bis­wei­len ei­nen Vi­be her­auf nicht ganz un­ähn­lich zur Shop Talk EP neu­lich, un­ter­füt­tert von ähn­lich so­li­dem Song­wri­ting-Hand­werk. Das hier neigt aber et­was stär­ker zum Post Punk, was - ne­ben den un­ver­meid­li­chen Wi­pers-Ver­glei­chen - auch an so Bands wie frü­he The Es­tran­ged, Ner­vo­sas, oder Piss Test er­in­nern mag.

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Beer - Beer I

Für un­se­re wö­chent­li­che Do­sis an ge­pfleg­tem Hirn­fick mit Egg­punk-Be­zug mel­det sich ein Typ oder ei­ne Band aus Charles­ton, South Ca­ro­li­na frei­wil­lig und hat Bier im Ge­päck, sehr sym­pa­thisch! Hier wird nicht ge­ra­de das Rad neu er­fun­den aber da­für ha­ben wir es er­neut mit ei­nem grund­so­li­den Pa­ket ast­rei­ner Ga­ra­ge Pop-Qua­li­tät zu tun von der Lo-Fi fun­ky ka­put­ten Art, die ga­ran­tiert bei Freun­den von Pri­son Af­fair, Set-Top Box, Nuts, Eu­gh or Prin­gue reich­lich Zu­stim­mung fin­den wird.

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Society - Social Flies

Das La­bel Spared Fle­sh Re­cords aus Port­land hat sich in­ner­halb von ge­ra­de mal zwei Jah­ren als ei­ne ech­te Schatz­tru­he der un­kon­ven­tio­nel­len Ga­ra­ge- und Post Punk-Qua­li­täts­wa­re eta­bliert und die­se Kas­set­te hier macht da kei­ne Aus­nah­me. So­cie­ty ist das So­lo­pro­jekt ei­nes ge­wis­sen Sims Har­din, der an­sons­ten auch schon als Teil et­wa von Mesh und Toe Ring ech­te Tref­fer ge­lan­det hat. Auch die letzt­jäh­ri­ge All Flies Go To Hell EP ge­hör­te ganz klar in die­se Ka­te­go­rie und der neu­es­te Streich knüpft naht­los an des­sen ver­schro­be­nen Charme an in ei­nem Sound ir­gend­wo zwi­schen den selt­sa­men Wel­ten der '80er DIY- und Kas­set­ten­kul­tur an den Rand­zo­nen von Ga­ra­ge-, Pro­to-, Post- und Art Punk. Stellt euch ei­ne Fu­si­on aus Mo­dern Lo­vers, frü­hen Me­kons, The Fall und De­spe­ra­te Bicy­cles vor und ihr seid un­ge­fähr auf der rich­ti­gen Fähr­te. Oder aber, wenn's auch was jün­ge­res sein darf, bie­ten sich die rus­ti­ka­len Jams von Ho­ney Ra­dar, Far Cor­ners, Germ House und frü­hen Woo­len Men als taug­li­che Ver­glei­che an so­wie die Pro­to-trifft-Post Punk-Ex­pe­ri­men­te von Shark Toys und New York's Peace De Ré­sis­tance.

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Priors - Daffodil

Die Ga­ra­ge Punks aus Mont­re­al lie­fern Nach­schub nicht lan­ge nach ih­rer recht ver­spiel­ten NEWNEWNEW EP kürz­lich und ver­frach­ten da­bei ih­ren Sound in ein paar durch­aus un­er­war­te­te Rich­tun­gen auf ih­rer bis­her viel­sei­tigs­ten (Mini-)LP. Gleich im Ope­ner macht sich so ein ge­wis­ser Vi­be á la An­dy Hu­man and the Rep­to­ids, Nick Nor­mal, Erik Ner­vous and the Be­ta Blo­ckers breit und stellt ein biss­chen das ver­bin­den­de Ele­ment der Plat­te dar. In an­de­ren Mo­men­ten gibt es da Echos et­wa von Va­guess, Pro­to Idi­ot, Freak Ge­nes, frü­hen Teen­an­ger, Mind Spi­ders or Sau­na Youth… und ver­ges­sen wir da­bei nicht So­nic Ave­nes als wei­te­ren hilf­rei­chen Ver­gleich, von de­nen hier auch min­des­tens zwei Mit­glie­der be­tei­ligt sind!

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Clarko - Welcome To Clarko

Es hat ein paar Jah­re ge­dau­ert, aber hier ist tat­säch­lich mal die ers­te LP von ei­nem Ty­pen un­kla­rer Her­kunft, der zu­vor mit sei­ner arsch­tre­ten­den 2019er 7" - eben­falls auf Iron Lung Re­cords - schon or­dent­lich neu­gie­rug ge­macht hat. Das Lang­spiel­de­büt ist so ziem­lich al­les ge­wor­den, was man sich da­von wün­schen konn­te. Ein hoch­ka­rä­ti­ger Bat­zen neu­er, ge­ring­fü­gig De­vo-fi­zier­ter Fehl­funk­tio­nen aus den schrul­li­gen Grau­be­rei­chen des Ga­ra­ge-, Syn­th- und Egg­punk-Wahn­sinns, spe­zi­ell ge­würzt mit ei­nem Hauch von Te­le­vi­si­on-mä­ßi­gen Gi­tar­ren­leads und -so­los. Ei­ne ku­rio­se Grab­bel­kis­te al­so, de­ren gro­be Ko­or­di­na­ten sich auch ir­gend­wo in der Nä­he von so Bands wie Snoo­per, Use­l­ess Ea­ters, Ali­en No­se­job, Set-Top Box, Mo­no­ne­ga­ti­ves oder R.M.F.C. be­stim­men las­sen.

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Stuck - Freak Frequency

Ir­gend­wie hat­te ich ja mei­ne leich­ten Zwei­fel an die­ser Plat­te (kei­ne Ah­nung, viel­leicht war es die et­was po­lier­te Pro­duk­ti­on? Bäh, ver­ständ­li­che Ly­rics!) aber jetzt nach Be­gut­ach­tung des gan­zen Al­bums muss ich zu­ge­ben dass es sich wie­der­holt um aus­ge­spro­chen gei­len Scheiß han­delt, was die Band aus Chi­ca­go hier von der Lei­ne lässt und in­kre­men­tell so­gar noch die ho­hen Stan­dards vor­he­ri­ger Ver­öf­fent­li­chun­gen über­trifft mit ih­rem durch­weg schlau­en und aus­ge­fuchs­ten Post­co­re, der in man­chen Au­gen­bli­cken et­wa an Bands wie Bat­piss, Me­at Wa­ve, Bench Press, Bloo­dy Ge­ars er­in­nern mag oder an et­was äl­te­res Zeug von Tu­nic, Pi­le oder USA Nails, an ver­kan­te­ten Post­punk á la Li­thics, Pill und Marb­led Eye und nicht zu­letzt kommt da­bei auch im­mer wie­der ein Hauch von Jaw­box, Smart Went Cra­zy, Q and not U oder mitt-'90er Fu­ga­zi auf.

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Glaas - Cruel Heart, Cold Summer

Die Ber­li­ner Band um Mit­glie­der u.a. von Use­l­ess Ea­ters, Idio­ta Civ­liz­za­t­to, Exit Group und Clock Of Time lie­fert hier mal wie­der reich­lich Klas­se ab in Form von raf­fi­niert kon­stru­ier­ten, leicht De­ath­rock-in­fi­zier­ten Post Punk-Groo­ves, wo­bei Clock Of Time hier am ehes­ten als Re­fe­renz tau­gen für ih­ren Sound den ich gar nicht an­ders als "klas­si­sche Ber­lin-Schu­le" der ver­gan­ge­nen 10+ Jah­re ein­ord­nen kann, was hier in ei­ne ähn­li­che Ker­be schlägt wie schon et­wa Pi­ge­on, Li­iek, Di­ät, Pret­ty Hurts… Ich se­he das aber auch ab­so­lut po­si­tiv, denn der eta­blier­te "Ber­lin-Sound" wä­re ja auch erst gar kein Be­griff ge­wor­den, wür­de er nicht für ein so kon­sis­tent ho­hes Ni­veau ste­hen.

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Nag & Astio - Split

Ei­ne sau­be­re Split­ver­öf­fent­li­chung vom Ber­li­ner La­bel order05records. Der Auf­takt der Post Punk-In­sti­tu­ti­on Nag aus At­lan­ta über­rascht mit Syn­th-un­ter­stütz­ten Psy­che­de­lic-Vi­bes, die z.B. an Mo­no­ne­ga­ti­ves oder spä­te­re Use­l­ess Ea­ters er­in­nern. Der an­de­re Song ist dann ei­ne wei­te­re Spren­gung in dem ver­traut ro­hen Klang­kos­tüm der Band. Die Sei­te von As­tio aus Tri­ent, Ita­li­en kommt hin­ge­gen mit ei­ner et­was kon­ven­tio­nel­le­ren aber nicht we­ni­ger Klas­se ver­sprü­hen­den, mo­de­rat me­lo­di­schen Post Punk-En­er­gie rü­ber, wie man sie un­ter an­de­rem von Cri­mi­nal Code, Sie­ve­head oder et­was ak­tu­el­ler von Pyrex, Bo­dy Main­ten­an­ce oder Sche­du­le 1 ge­hört hat.

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Bad/​/​Dreems - Hoo Ha!

Die­se Band aus Ade­lai­de gibt es jetzt schon über ein Jahr­zehnt und es macht den Ein­druck als hät­ten sie erst jetzt mit ih­rer vier­ten LP ih­ren ei­ge­nen Groo­ve ge­fun­den… oder zu­min­dest muss ich, nach ober­fläch­li­cher Be­trach­tung des bis­he­ri­gen Ma­te­ri­als, der neu­en Plat­te be­schei­ni­gen in ei­ner ganz an­de­ren Li­ga zu spie­len - Song­wri­ting, Ar­ran­ge­ments und Pro­duk­ti­on kom­men hier naht­los zu ei­ner weit­aus rei­fe­ren Vi­si­on zu­sam­men und gleich­zei­tig bleibt das gan­ze aus­ge­spro­chen ab­wechs­lungs­reich und span­nend. Ich füh­le mich an ei­ne gan­ze Rei­he aus­tra­li­scher Haus­num­mern er­in­nert wie et­wa Pub-/Ga­ra­ge Rock Bands á la Mi­ni Skirt, Hi­deous Sun De­mon oder Pist Idi­ots, Post Pun­k/-co­re Bands wie Bat­piss, Bench Press, Rip Room oder auch ei­ne Spur al­ter Klas­si­ker von (80er) Sci­en­tists und The New Christs.

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Smirk - Smirk

Nach sei­ner bis­lang am­bi­tio­nier­tes­ten LP Ma­te­ri­al im letz­ten Jahr, auf wel­cher Smirk aka Nick Vica­rio (auch be­kannt von Bands wie Pu­blic Eye, Cri­sis Man und Ce­men­to) sei­ne Klang­pa­let­te stark in Rich­tung von leicht De­spe­ra­te By­ci­c­les-mä­ßi­gem Art Punk aus­streck­te und gleich­zei­tig noch ei­ni­ge der in­fek­tiö­ses­ten Per­len des me­lan­cho­li­schen Power­pop-Song­wri­tin­gs ab­lie­fer­te, kommt sei­ne neu­es­te 7" wie­der et­was ge­rad­li­ni­ger und ein­fa­cher ge­strickt da­her, trifft aber nach wie vor im­mer ins Schwar­ze mit sei­nen stark Sam­ple-ge­stütz­ten Songs und Ar­ran­ge­ments.

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