Eyelash - Eyelash

Das zwei­te Tape die­ser Band aus, ähm… To­kyo (?) trans­por­tiert durch­weg so­li­den, ein­fa­chen wie wir­kungs­vol­len Syn­th- und Post Punk mit Ga­ra­gen­zu­satz, der mich ganz be­son­ders an die Fran­zo­sen Ca­ta­lo­gue und die Bel­gi­er Le Prin­ce Har­ry den­ken lässt aber auch mit so Bands wie Spy­ro­ids, O-D-EX, Mind Spi­ders, Power­plant, Crime Wa­ve und Li­quid Face liegt man si­cher nicht ganz falsch… oder ei­ne erns­te­re In­kar­na­ti­on der Freak Ge­nes viel­leicht? Wie auch im­mer, der Scheiß funk­tio­niert!

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Silicone Values - Who Do You Hate? /​ Spirit Of The Age

Weiß ja nicht ob ihr's schon mit­be­kom­men habt, aber die­se chro­nisch unter'm Ra­dar agie­ren­de Band aus Bris­tol hat zu­letzt auf dem fran­zö­si­schen La­bel SDZ Re­cords ei­ne Com­pi­la­ti­on-LP ver­öf­fent­licht, die sechs der sie­ben bis­he­ri­gen Sin­gles der Band ver­eint und au­ßer­dem auch drei neue Tracks mit­bringt. Al­so der per­fek­te Ein­stieg für je­ne, die noch nicht un­heil­bar die­ser Band ver­fal­len sind! Aber wie auch im­mer, jetzt ist auch schon wie­der die neu­es­te in ih­rer phä­no­me­na­len Rei­he von di­gi­ta­len Sin­gles am Start und wie al­les was die Band bis­her an­ge­fasst hat, sind auch die­se zwei Songs jetzt schon In­stant-Klas­si­ker des end­los char­man­ten Me­kons-, De­spe­ra­te Bicy­cles- und Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties-ge­tränk­ten old­school DIY Punk von un­ver­wech­sel­bar bri­ti­scher Prä­gung.

Plexi Stad - Siren Dance

Nach­dem ih­re durch­aus schon star­ke De­büt-EP die Band aus Ant­wer­pen noch stär­ker aus ei­nem ga­ra­gi­gen Win­kel prä­sen­tier­te, springt der Nach­fol­ger kopf­über in ei­ne Post Punk-Äs­the­tik, die sich klar ei­ni­ges bei Ja­mes Chan­ce und dem fun­ky En­de des al­ten No Wa­ve-Spek­trums ab­ge­schnit­ten hat. Glei­cher­ma­ßen lässt sich aber auch ei­ne kla­re Ver­wandt­schaft zur ak­tu­el­len Ber­li­ner Sze­ne fest­stel­len, ins­be­son­de­re zu so Bands wie Pi­ge­on und Li­iek. Ich den­ke es ist dann auch über­haupt kein Zu­fall, dass der Krem­pel als 7" beim Ber­li­ner Spe­zia­lis­ten Man­gel Re­cords er­schie­nen ist.

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O.R.F. - O.R.F.1

Fan­ta­bu­lö­ses neu­es Ga­ra­ge-/Syn­th-/Elek­tro­punk-Ge­döns aus Graz, das mit mi­ni­ma­len Mit­teln doch tat­säch­lich ein paar fri­sche und bis­lang un­ge­hör­te Im­pul­se in den gan­zen Egg­punk-Clust­er­fuck ein­bringt. In ei­ni­gen Mo­men­ten kann ich gar nicht an­ders, als den Scheiß hier auf den Na­men Big Bl…Egg zu tau­fen! Dem zum Trotz gibt es hier aber glei­cher­ma­ßen auch reich­lich fluf­fi­ge Pop­me­lo­dien zu be­stau­nen. Dann wä­re da noch die Sa­che mit dem Raus­schmei­ßer-Track Frei­bad Fürs­ten­wald, der… ähm, re­cher­chiert das mal sel­ber nach, oder noch bes­ser, lasst es sein. Ist nichts für schwa­che Ner­ven.

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Machiavellian Art - Population Control

Die Band aus Wal­sall, UK kon­fron­tiert uns hier mit ei­nem ab­sicht­lich über­wäl­ti­gen­den, kom­pro­miss­lo­sen und ma­xi­mal ver­siff­ten Klum­pen aus dis­so­nan­tem und zeit­wei­se mo­no­to­nem Lärm, an­ge­sie­delt ir­gend­wo an den streit­lus­ti­ge­ren Tel­ler­rän­dern von Post Punk, Noi­se Rock und Post­co­re. In­ter­es­san­ter­wei­se sind die meis­ten Ver­glei­che, die mir da­zu ein­fal­len, schon et­was an­ge­staubt und er­in­nern mich dar­an, was für ei­ne un­er­war­tet pro­duk­ti­ve De­ka­de die 2010er Jah­re für rau­en Noi­se Rock wa­ren, ein Gen­re in dem ich ak­tu­ell eher we­nig auf­re­gen­des fin­den kann nach die­ser zwei­ten gol­de­nen Ära mit Bands wie den frü­hen Metz, USA Nails, Kee­pers, Over­ti­me, De­ath Pa­nels, Greys oder - zum En­de der De­ka­de hin - Van­gas, Tu­nic und John (timestwo). Ei­ni­ge da­von ha­ben sich bis heu­te ge­hal­ten. An­de­rer­seits er­in­nert mich der kon­stan­te, dich­te Ne­bel aus dis­so­nan­ten Noi­se-Tex­tu­ren stark an die kurz­le­bi­ge US Post Punk-Sen­sa­ti­on Da­sher und der Sa­xo­phon­ein­satz wie­der­um hat et­was von Ne­ar­ly Dead, der re­la­tiv ob­sku­ren aus­tra­li­schen Post Punk-Grup­pe Fun­gus Brains oder, wenn ein paar un­ty­pisch me­lo­di­sche Ober­tö­ne da­zu kom­men wie in Crime, füh­le ich mich an das eben­falls aus­tra­li­sche Post Punk /​ Pro­to-Noi­se Rock-Boll­werk X er­in­nert.

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DBR - DBR

Das Ber­li­ner Post Punk-So­lo­pro­jekt DBR ist jetzt schon ei­ne gan­ze Wei­le un­ter­wegs und hat bis­lang ei­ne Lang­spiel­kas­set­te und ein gan­zes Bün­del an EPs ver­öf­fent­licht, zu­erst un­ter dem Na­men Dee Bee Rich, auf spä­te­ren Re­leases dann zu DBR ab­ge­kürzt. Die neu­es­te, auf Tur­bo Dis­cos er­schie­ne­ne Kas­set­te ist da­bei mal ganz lo­cker Dee Bees an­spre­chends­tes und viel­fäl­tigs­tes Werk seit ei­ner gan­zen Wei­le, auf dem er die mi­ni­ma­lis­tisch-klein­lau­te Äs­the­tik, in die sich sein Sound gra­du­ell hin­ein­ent­wi­ckelt hat, mit ei­nem aus­ge­präg­ten Sinn für Me­lo­die und Ele­ganz aus­stat­tet, da­bei aber wei­ter­hin durch­weg ver­spielt bis ver­spult rü­ber­kommt.

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Whiphouse - Demo

At­lan­tas Post­punk-Sze­ne schlägt mal wie­der zu. Un­ter an­de­rem ist bei die­ser Band wohl min­des­tens ein (ex-?) Mit­glied von Pre­da­tor mit an Bord. Tat­säch­lich hat ihr Sound ei­ne ge­wis­se Ähn­lich­keit zu je­nen, so­wie auch zu der an­de­ren ein­schlä­gi­gen lo­ka­len Haus­num­mer, Nag. Whip­house be­zeich­nen sich selbst als De­ath Rock-Band und in der Tat dif­fe­ren­ziert sich ihr Sound vor al­lem durch ei­nen ge­ring­fü­gig pro­mi­nen­te­ren klas­si­schen Goth Rock-Vi­be und ei­ne deut­lich simp­le­re her­an­ge­hens­wei­se an Ar­ran­ge­ments und Song­wri­ting. Da gibt's nicht viel dran zu me­ckern, der Scheiß funk­tio­niert!

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Dead Finks - Eve Of Ascension

Auf der ge­ra­de bei den Aus­tra­li­ern Ur­ge Re­cords er­schie­ne­nen drit­ten LP rückt das Ber­li­ner Duo be­stehend aus Er­in Vio­let und dem ehe­ma­li­gen Trust Punks-Front­mann Jo­seph Tho­mas ein Stück weit ab von den fol­ki­gen Ein­flüs­sen zu­guns­ten ei­nes et­was dunk­le­ren, schwer­mü­ti­ge­ren Sounds, be­hält da­bei aber die al­les über­span­nen­de Me­lan­cho­lie und die Song-ori­en­tier­ten Qua­li­tä­ten bei, die schon die zwei Vor­gän­ger weit über die meis­ten Gen­re­ver­tre­ter her­aus­ra­gen lie­ßen und nach wie vor aus­schieß­lich schmei­chel­haf­te Ver­glei­che mit so Bands wie Pu­blic In­te­rest, Marb­led Eye, Was­te Man, Tu­be Al­loys, Cor­ker, Glit­te­ring in­sects, Pu­blic Eye, Kitchen's Flo­or, VR Sex and Mo­thers Milk pro­vo­zie­ren.

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Nag - Fear

Atlanta's Post Punk-Sen­sa­ti­on Nag bleibt ei­ne kom­pro­miss­los kan­ti­ge Ur­ge­walt, auch auf ih­rem neu­es­ten Tape, wenn­gleich je­nes im di­rek­ten Ver­gleich zur ul­tra-ro­hen letz­ten LP Hu­man Co­ward Co­yo­te fast schon ein biss­chen freund­lich und zu­trau­lich rü­ber­kommt. Im Kern von je­dem Song hier steckt ein ein­gän­gi­ges Hook und ih­re Song­kon­struk­te hal­ten ei­ne per­fek­te Ba­lan­ce zwi­schen ih­rem be­rüch­tigt sta­che­li­gen, ri­gi­den old­school-Mi­ni­ma­lis­mus und so ge­ra­de eben der mi­ni­mal no­ti­gen Men­ge an leid­lich kon­sens­fä­hi­ger Oh­ren­mas­sa­ge.

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Fen Fen - National Threat

Fen Fen aus De­troit ha­ben schon mit ei­ner aus­ge­zeich­ne­ten EP in 2022 ei­ni­ge Wel­len ge­schla­gen und schie­ben jetzt ei­ne noch­mal deut­lich stär­ke­re LP hin­ter­her, die er­neut ein bi­schen lo­ka­len (Pro­to-) Punk-Flair mit Ge­schmacks­no­ten aus Ga­ra­ge Punk, Hard- und Post­co­re ver­bin­det. Das er­in­nert doch tat­säch­lich mal ein biss­chen an Ner­vo­sas in Ame­ri­can Lies und an Doll­house in Kill Your Par­ents und des­wei­te­ren spult sich das ab wie ei­ne gu­te Schnitt­men­ge aus di­ver­sen Ga­ra­ge/Hard­core-Hy­bri­den wie et­wa Laun­cher, Frea­k­ees, Li­quid As­sets und Mys­tic In­a­ne auf der stär­ker Ga­ra­ge- und KBD-in­fi­zier­ten Sei­te, so­wie Bands á la Im­plo­ders, Head­cheese, Hood Rats, Alf and Ce­ment Shoes von der stär­ker Hard­core-las­ti­gen Frak­ti­on.

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