Exhalants - Democore

Ein durch­aus viel­ver­spre­chen­des De­mo kommt von ei­ner Band aus Aus­tin, Te­xas. Noi­se­r­ock mit ei­nem ge­wis­sen Post­co­re-Ein­schlag, ten­den­zi­ell von der eher un­ge­müt­li­chen Sor­te, der die Ge­duld öf­ter mal in aus­gie­bi­gen in Math­rock-Ma­nö­vern stra­pa­ziert. Man­ches kommt noch et­was halb­gar und klo­big rü­ber, zeigt aber auch schon je­de men­ge Po­ten­zi­al. Wei­ter im Au­ge be­hal­ten.


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Luggage - Three

Mal wie­der ei­ne Band aus Chi­ca­go die ei­nen spe­zi­el­len Klang­kos­mos be­ackert, der an die­sem Ort ir­gend­wie schon seit Jahr­zehn­ten be­son­ders gut zu ge­dei­hen scheint. Pas­sen­der­wei­se wur­de das Zeug auch deut­lich hör­bar bei Elec­tri­cal Au­dio auf­ge­nom­men, wenn auch oh­ne di­rek­te Be­tei­li­gung ei­nes ge­wis­sen Mr. Al­bi­ni. Kann man sich al­so schon den­ken, mit was für Mu­sik wir es hier zu tun ha­ben: Ein Sound, der sich deut­lich im Um­feld von Noi­se- und Math­rock, Post- und Slow­co­re be­wegt und vom ers­ten Mo­ment an As­so­zia­tio­nen zu den Klas­si­kern von Slint, Tar, Cod­e­ine und spä­te­ren Un­wound her­vor­ruft. Die un­ver­meid­li­chen Shel­lac kann man na­tür­lich eben­falls raus­hö­ren und et­was So­nic Youth-Dis­so­nanz macht sich auch im­mer wie­der breit.

Alt­be­kann­tes Zeug al­so, aber auch ab­so­lut hoch­wer­tig und stil­si­cher. Sel­ten be­kommt man heu­te ei­nen der­ar­ti­gen Sound auf so ho­hem Ni­veau, in solch ei­ner hoch­kon­zen­trier­ten und dis­zi­pli­nier­ten Dar­bie­tung zu hö­ren. Ei­gent­lich ist das viel zu gut für die Ver­öf­fent­li­chungs­form als Tape. Mir als voll­di­gi­ta­le Per­son könn­te das ja ei­gent­lich ziem­lich schnul­le sein, aber für Leu­te mit an­de­ren au­dio­tech­ni­schen Vor­lie­ben und ge­ne­rell auch als Zei­chen der Wert­schät­zung für die­ses tol­le Al­bum wä­re es doch zu wün­schen, dass ir­gend­wer das Ton­ma­te­ri­al noch auf schwar­zen Bo­den­be­lag trans­fe­riert.



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Bike Thiefs - Lean Into It

Bike Thiefs sind ein Trio aus To­ron­to und hier­bei han­delt es sich um ih­re drit­te EP. Die macht ziem­lich Lau­ne mit ei­nem schön druck­voll vor­wärts wal­zen­den Klang­kos­tüm, das zwi­schen post­pun­ki­gem In­die­rock und wuch­ti­gem Post­co­re os­zil­liert, bei­des ist mit ei­ner herz­haf­ten Noi­se-Kan­te ver­se­hen. In der erst­ge­nann­ten Ei­gen­schaft er­in­nert mich das ein we­nig an die Go­to­beds, in der letz­te­ren an ak­tu­el­le Bands wie Tu­nic, Greys oder Bat­piss. Das fluppt ganz her­vor­ra­gend.


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Yes I'm Leaving - Pure Joy

Auch schon wie­der drei Jah­re her seit dem letz­ten Al­bum der Noi­ser­o­cker aus Syd­ney. Und die Zeit ha­ben sie hör­bar da­für ge­nutzt ih­ren Sound zu ver­fei­nern, denn so kom­pakt ha­ben sie noch nie ge­klun­gen. Ein­gän­gi­ger als zu­vor, mit ei­ner neu ge­won­nen Me­lo­diö­si­tät. Ist na­tür­lich nur in Re­la­ti­on zu den al­ten Plat­ten ver­ste­hen, das Zeug wummst im­mer noch ganz ge­wal­tig. Der Bra­chia­le Noi­se al­ter Hel­den á la Green Ma­gnet School oder Fudge Tun­nel, kom­bi­niert mit der re­la­ti­ven Zu­gäng­lich­keit jün­ge­rer Bands wie frü­he Greys, So Stres­sed oder USA Nails. Den ge­wis­sen Grunge-Fak­tor der ver­gan­ge­nen Al­ben ha­ben sie sich aber auch be­wahrt.



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Big Heet - On A Wire

Der die­ses Jahr aus der Tau­fe ge­ho­be­ne Tape Club des New Yor­ker La­bels Ex­plo­ding In Sound hat mich vor kur­zem ja schon mit dem groß­ar­ti­gen Tape von Mil­ked sehr be­ein­druckt. Auch die neu­es­te Kas­set­ten­ver­öf­fent­li­chung der Bu­de weiß mir durch­aus zu ge­fal­len. Die kommt von von Big Heet aus Tal­la­has­see, Flo­ri­da und zu hö­ren gibt's recht ver­schwur­bel­ten und viel­sei­ti­gen Post­co­re, der ne­ben vie­len an­de­ren Ein­flüs­sen öf­ter mal an so Bands wie Un­wound, Jaw­box oder Dri­ve Li­ke Je­hu er­in­nert. Den Song­struk­tu­ren wür­de hier und da noch et­was Fein­schliff und Ent­wir­rung gut tun, aber es gibt auch hau­fen­wei­se po­si­ti­ve Über­ra­schun­gen. Et­wa wenn der Ope­ner On A Wire mit sehr mar­kan­ten Mis­si­on Of Bur­ma-Har­mo­nien auf­war­tet. Wenn in Mir­ror aus an 80er So­nic Youth er­in­nern­den Dis­so­nan­zen plötz­lich ein kur­zes Gi­tar­ren­so­lo auf­poppt, das man so eher auf ei­nem frü­hen Te­le­vi­si­on-De­mo er­war­tet hät­te. Oder wenn sie, wie in In­com­ple­te, in ei­nen ab­so­lut ta­del­lo­sen, me­lo­di­schen Punk­klop­per aus­bre­chen, der bei ak­tu­el­len Gen­re-Grö­ßen wie Red Dons oder Ra­dio­ac­ti­vi­ty nicht fehl am Platz wä­re. Die wei­te­re Ent­wick­lung der Band wird si­cher span­nend.



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Dayshifters - 5-Song Demonstration

Dayshif­ters sind ein Trio aus Aus­tin. Die schnell und dre­ckig pro­du­zier­ten Songs ih­res De­mos ma­chen als ers­tes Le­bens­zei­chen schon ei­nen ab­so­lut viel­ver­spre­chen­den Ein­druck, ich wer­de mit gro­ßer Span­nung ver­fol­gen, wo­hin sich das gan­ze noch ent­wi­ckeln wird. Sound­mä­ßig ha­ben wir es hier mit Noi­se-in­fi­zier­tem Post­co­re zu tun, der sich wohl die ei­ne oder an­de­re Schei­be bei Jaw­box und Hot Sna­kes ab­ge­schnit­ten hat, aber auch an Em­brace kann man sich in ei­ni­gen Mo­men­ten er­in­nert füh­len.


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Melkbelly - Nothing Valley

Da hat sich die New Yor­ker Band ja ei­ni­ge Jah­re Zeit ge­las­sen mit ih­rem ers­ten Lang­spie­ler. Und wäh­rend die bis­he­ri­gen EPs in ih­rer star­ken Frag­men­tiert­heit noch den Ein­druck ei­ner Band auf der Su­che nach der ei­ge­nen Vi­si­on mach­ten, stellt sich spä­tes­tens jetzt her­aus: Ge­nau das ist ih­re Vi­si­on. Das Cha­os in den Song­struk­tu­ren ist kein Aus­druck mu­si­ka­li­scher Un­ent­schlos­sen­heit, son­dern ihr selbst ge­wähl­ter, be­vor­zug­ter Mo­dus Ope­ran­di. Un­ter den Fet­zen und Frag­men­ten fin­den sich dann aber auch ab­so­lut klas­si­sche Be­stand­tei­le aus dem In­die­rock der Bree­ders und frü­hen Pi­xies wie­der, die mit ei­nen So­nic Youth-mä­ßi­gen Schred­der­fak­tor und ger­ne auch mal aus Noi­se Rock und Doom ent­lehn­ten Riffs kol­li­die­ren.



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Blank Veins - From One Head

Sehr der­ber und pri­mi­ti­ver Noi­se­r­ock aus Thes­sa­lo­ni­ki, Griechan­land. Vier bis zum An­schlag dis­so­nan­te, ab­ge­hack­te Lärm-Erup­tio­nen, die sich nicht all­zu sehr um Fein­hei­ten sche­ren. Nicht zu­letzt auf­grund des Tief im Mix ver­gra­ben da­her­plär­ren­den Sa­xo­fons er­in­nert mich das et­was an die Ka­na­di­er Ne­ar­ly Dead.


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Room 101 One Man Band - Room 101 One Man Band

Room 101 One Man Band ist das Pro­jekt ei­nes ge­wis­sen Ro­bert (Ro­burt?) Rey­nolds aus New Or­leans, der hier­mit nach ei­ni­gen EPs sei­nen ers­ten (mehr-oder-weniger-)Langspieler ab­lie­fert. Dar­auf gibt's ganz wun­der­bar ab­ge­fuck­ten Kra­wall zu hö­ren, der auf aus­ge­spro­chen schrä­ge Art und Wei­se zwi­schen Ga­ra­ge, Math- & Noi­se Rock, Post Punk und Hard­core rums­packt. Das klingt öf­ter mal nach Big Black in ei­ner ver­dreh­ten Ga­ra­ge-Par­al­lel­welt, nach dem ir­ren Noi­se­co­re von Soup­cans oder Vul­tu­re Shit. Aus di­ver­sen Do­kus und mehr oder we­ni­ger be­kann­ten Fil­men zu­sam­men­ge­klau­te Vi­su­als wer­den gleich mit­ge­lie­fert.



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Super Luxury - Smackers

Auf ih­rer Ab­schieds-EP ver­sam­melt die Band aus Leeds noch ein­mal vier un­ge­wa­sche­ne, im ab­so­lut po­si­ti­ven Sinn stump­fe Songs, die sich ir­gend­wo im Um­feld von Fuzz-/S­lud­ge­punk und Noi­se Rock be­we­gen.


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