Baxter Stockman - Haul

Bax­ter Stock­man aus Hel­sin­ki, Finn­land prä­sen­tie­ren auf ih­rem schon nicht mehr ganz neu­en zwei­ten Al­bum aus­ge­zeich­ne­ten Noi­se­r­ock der über­wie­gend eher klas­si­schen Prä­gung, der sich nicht all­zu weit aus dem Fens­ter lehnt, da­für aber mit ei­nem kon­stan­ten Strom von wuch­tig vor­wärts rol­len­den Groo­ves über­zeu­gen kann.



Al­bum-Stream →

Idylls - The Barn

Das be­reits drit­te Al­bum der Idylls aus Bris­bane ent­wi­ckelt ei­nen ziem­lich der­ben Sound­bro­cken, der glei­cher­ma­ßen im Noi­se Rock und Me­tal zu­hau­se ist. Von der Noi­se­r­ock-Sei­te her greift ih­re Mu­sik un­ter an­de­rem klas­si­sche Am­Rep-Tra­di­tio­nen auf, trifft da­bei aber auf deut­lich me­tal­li­sche­re Ver­satz­stü­cke, de­nen man ei­ne ge­wis­se Nä­he zu an­de­ren zeit­ge­nös­si­schen, ih­re Gen­res tran­szen­die­ren­den Bands wie Con­ver­ge oder Couch Slut nicht ab­spre­chen kann.



Al­bum-Stream →

Sodium Beast - Night Club Tonite

Ein star­kes zwei­tes Tape hat die New Yor­ker Band da vor­ge­legt, ein mas­si­ver Qua­li­täts­sprung im Ver­gleich zum eher mau­en Vor­gän­ger. Noi­se Rock mit ex­qui­si­tem Vor­schub und ei­nem sehr post­pun­ki­gen Un­ter­bau gibt es zu hö­ren, der sich gut ins Um­feld ak­tu­el­ler Bands wie Tu­nic, Da­sher, USA Nails oder Bat­piss ein­fügt.


Al­bum-Stream →

Phantom Works - Ohms EP

Phan­tom Works kom­men aus Chi­ca­go, klin­gen auch nach Chi­ca­go. Ab­so­lut klas­si­scher, in­tel­li­gen­ter Lärm, der ir­gend­wo im Noi­ser­o­ck/­Math­ro­ck/­Post­co­re-Gen­re­kom­plex zu­hau­se ist und deut­li­che As­so­zia­tio­nen zu den gol­de­nen Touch&Go-Zeiten weckt.


Al­bum-Stream →

Metz - Strange Peace

Al­bum Num­mer drei der Noi­ser­o­cker aus To­ron­to, die es der­zeit wohl als ein­zi­ge Band die­ses Gen­res schaf­fen, ein ge­wis­ses Maß an Me­di­en-Buzz zu ge­ne­rie­ren. Mir fie­len so ei­ni­ge Bands ein, die das auch ver­dient hät­ten. Aber in der ge­gen­wär­ti­gen Auf­merk­sam­keits-Öko­no­mie der Mu­sik­me­di­en scheint kein Platz für mehr als ei­ne der­ar­ti­ge Band zu sein. Metz wa­ren halt früh ge­nug da­bei, be­vor al­les den Bach run­ter ging (dar­über ha­be ich mich hier ja schon mal aus­ge­las­sen…).

Gro­ße Ver­än­de­run­gen braucht man bei die­ser Band ja nicht zu er­war­ten, den­noch kann man ein paar Neue­run­gen fest­stel­len. So fin­det man auf dem neu­en Al­bum ei­ne un­ty­pi­sche, zag­haft ein­ge­setz­te Me­lo­diö­si­tät und ver­ein­zel­te psy­che­de­li­sche Ein­flüs­se, wie sie am deut­lichs­ten in Sink zum tra­gen kom­men. Ich bin dies­be­züg­lich et­was ge­spal­ten. Ei­ner­seits über­zeugt die Band im­mer noch am meis­ten, wenn sie in klas­si­scher Ma­nier los­bol­lert. An­de­rer­seits wird es aber auch Zeit für mu­si­ka­li­sche Wei­ter­ent­wick­lung. Es ist näm­lich frag­lich, ob die Welt noch­mal ei­nen Neu­auf­guss der ers­ten zwei Al­ben braucht.



Upper Wilds - Guitar Module 2017

Das lau­tes­te Po­p­al­bum die­ses Jah­res kommt von ei­nem New Yor­ker Pro­jekt. Da­hin­ter steckt nie­mand we­ni­ger als Dan Fri­el, einst­mals Sän­ger, Gi­tar­rist und Elek­tro­schrau­ber bei den Psych­de­lic-Syn­th-Noi­se­pop­pern Parts & La­bor. Gui­tar Mo­du­le 2017 hat er noch im Al­lein­gang ein­ge­spielt, aber in­zwi­schen sind Up­per Wilds ei­ne rich­ti­ge Band. Hier mach Fri­el so ziem­lich al­les, wo­für man P&L in der Ver­gan­gen­heit lieb­ge­won­nen hat­te, nur viel mehr da­von. Der Lärm der frü­hen Al­ben trifft auf die eu­pho­ri­schen Me­lo­dien und den Psy­che­de­li­schen Un­ter­ton der letz­ten zwei Lang­spie­ler. Zu den über­le­bens­gro­ßen, fast schon ins ab­sur­de über­höh­ten Gi­tar­ren­wän­den ge­sel­len sich hier eben­so der­be ver­zerr­te Drum-Samples und über­haupt sind Up­per Wilds noch viel, viel lau­ter als Parts & La­bor es je­mals wa­ren. Men­schen die we­der Lärm noch Me­lo­dien mö­gen, ra­te ich nach­drück­lich vom Ge­nuss die­ser Plat­te ab.



Al­bum-Stream →

Tongue Party & USA Nails - Split 7"

Ei­gent­lich bin ich ja kein gro­ßer Freund die­ser Spiel­art von Noi­se Rock, die sich über­wie­gend aus dem stark be­grenz­ten Pool von aus­ge­lutsch­ten Sludge- und Stoner-Riffs be­dient. Ei­ne be­son­ders en­er­gi­sche Per­for­mance kann aber so ei­ni­ges wett­ma­chen und Ton­gue Par­ty aus Min­nea­po­lis wis­sen ei­ne sol­che zu lie­fern. Ganz nett, das.
Ab­so­lut über­ra­gend fin­de ich hin­ge­gen die bei­den neu­en Songs der Lon­do­ner USA Nails. Die zei­gen ei­ne Band, die sich nach drei Al­ben im­mer noch kon­stant wei­ter­ent­wi­ckelt und neue Ideen in ih­re Mu­sik ein­bringt; bei­de Songs klin­gen wie­der mal et­was an­ders, als man es bis­her von der Band kann­te. In I am the Things I Buy fin­det man hin­ter der Ne­bel­wand aus Noi­se ein un­ge­wohnt me­lo­di­sches Fun­da­ment vor; I am not the Things I Buy spielt dann äu­ßerst ge­schickt mit Ele­men­ten von Math Rock und ver­schwur­bel­ten Post­punk-Groo­ves.


Al­bum-Stream →

Balcanes - Decrépita /​ Decadencia 7"

Bal­ca­nes aus der spa­ni­schen Pro­vinz As­tu­ri­en tauch­ten hier vor län­ge­rer Zeit schon mal mit ih­rer ers­ten 7" auf, letz­tes Jahr folg­te dann ei­ne zwei­te EP, die mich eher kalt ließ. Die neu­es­te 7" der Band ge­fällt mir da­ge­gen wie­der ganz aus­ge­zeich­net. Ihr simp­ler aber ent­schlos­se­ner Noi­se Rock mit leich­ten Sludge-Ein­schlag knarzt hier grif­fi­ger und kom­pak­ter als je zu­vor, bleibt aber trotz­dem ei­ne an­ge­nehm kan­ti­ge An­ge­le­gen­heit.

Shimmer - Shimmer

Drop Me­di­um ist ein noch sehr jun­ges, in Port­land an­säs­si­ges La­bel, des­sen Ak­ti­vi­tä­ten es un­be­dingt wei­ter zu be­ob­ach­ten gilt. Die Bu­de fiel zu­letzt schon äu­ßerst po­si­tiv durch Ver­öf­fent­li­chun­gen von Spoo­dee Boy und Faux Fero­cious auf, und hat jetzt mit dem De­büt­al­bum der New Yor­ker Band Shim­mer auch schon das nächs­te High­light nach­ge­scho­ben. Ex­pe­ri­men­tel­len und sper­ri­gen Lärm gibt's dar­auf zu hö­ren, den man wahl­wei­se ir­gend­wo im Um­feld von Noi­se Rock, Post Punk, No-Wa­ve, Math Rock oder Art Punk ein­ord­nen könn­te. Wer an­ge­sichts des ak­tu­el­len House­wi­ves Al­bums nicht die Flucht er­grif­fen hat, oder wer dem kru­den Lärm der Soup­cans nicht ab­ge­neigt ist, der könn­te auch an die­ser schrä­gen Plat­te Ge­fal­len fin­den.



Al­bum-Stream →

Fornet - Fornet

Ein sehr schö­nes De­büt-Tape hat die Band aus dem bel­gi­schen Städt­chen Breee da raus­ge­hau­en. Wand­lungs­fä­hi­ger Krach, der sich ganz schön selbst­be­wusst ir­gend­wo zwi­schen den Eck­punk­ten von kräf­tig zu­bei­ßen­dem Post Punk und Noi­se Rock, kan­ti­gem In­die­rock und ei­nem ge­le­gent­li­chem Hauch von Psy­che­de­lia aus­tobt.


Al­bum-Stream →