Luggage - Shift

Das drit­te Al­bum von Lug­ga­ge aus Chi­ca­go knüpft naht­los am Vor­gän­ger an, macht so­gar noch ei­nen et­was kon­se­quen­te­ren Ein­druck. Pas­send und un­über­hör­bar bei Elec­tri­cal Au­dio auf­ge­nom­men, brei­tet sich ein sprö­der bis zäh­flüs­si­ger Sound zwi­schen Noi­se- und Math Rock, Post- und Slow­co­re aus, der über­wie­gend nach ver­gan­ge­nen Zei­ten in Chi­ca­go klingt. Oder ab­wech­selnd mal nach ge­rad­li­ni­ge­ren Shel­lac, ge­dros­sel­ten Tar, viel lau­te­ren Slint und noch tris­te­ren Cod­e­ine.

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Luggage - Three

Mal wie­der ei­ne Band aus Chi­ca­go die ei­nen spe­zi­el­len Klang­kos­mos be­ackert, der an die­sem Ort ir­gend­wie schon seit Jahr­zehn­ten be­son­ders gut zu ge­dei­hen scheint. Pas­sen­der­wei­se wur­de das Zeug auch deut­lich hör­bar bei Elec­tri­cal Au­dio auf­ge­nom­men, wenn auch oh­ne di­rek­te Be­tei­li­gung ei­nes ge­wis­sen Mr. Al­bi­ni. Kann man sich al­so schon den­ken, mit was für Mu­sik wir es hier zu tun ha­ben: Ein Sound, der sich deut­lich im Um­feld von Noi­se- und Math­rock, Post- und Slow­co­re be­wegt und vom ers­ten Mo­ment an As­so­zia­tio­nen zu den Klas­si­kern von Slint, Tar, Cod­e­ine und spä­te­ren Un­wound her­vor­ruft. Die un­ver­meid­li­chen Shel­lac kann man na­tür­lich eben­falls raus­hö­ren und et­was So­nic Youth-Dis­so­nanz macht sich auch im­mer wie­der breit.

Alt­be­kann­tes Zeug al­so, aber auch ab­so­lut hoch­wer­tig und stil­si­cher. Sel­ten be­kommt man heu­te ei­nen der­ar­ti­gen Sound auf so ho­hem Ni­veau, in solch ei­ner hoch­kon­zen­trier­ten und dis­zi­pli­nier­ten Dar­bie­tung zu hö­ren. Ei­gent­lich ist das viel zu gut für die Ver­öf­fent­li­chungs­form als Tape. Mir als voll­di­gi­ta­le Per­son könn­te das ja ei­gent­lich ziem­lich schnul­le sein, aber für Leu­te mit an­de­ren au­dio­tech­ni­schen Vor­lie­ben und ge­ne­rell auch als Zei­chen der Wert­schät­zung für die­ses tol­le Al­bum wä­re es doch zu wün­schen, dass ir­gend­wer das Ton­ma­te­ri­al noch auf schwar­zen Bo­den­be­lag trans­fe­riert.



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