Sehr geiler Post Punk aus Kopenhagen, der offensichtlich einiges von der musikalischen DNA jener Stadt geerbt hat - insbesondere aus den frühen 2010er Jahren als Bands wie Lower und die frühen Iceage lokal ordentlich die Scheiße geregelt haben und anschließend weitere Acts wie Melting Walkmen, Echo People und Spines vergleichsweise kleinere Wellen schlugen. Die Debüt-LP von Haevner reichert die Formel um ein astreines Gespür für Melodie und vereinzelte Goth- und Death Rock-Versatzstücke an, mag in einigen Momenten aber auch an internationale Bands wie Criminal Code, Sievehead, The Estranged, Holograms or Pretty Hurts erinnern.
Sie haben dafür 'ne Weile gebraucht, aber hier kommt letztendlich doch noch das Debütalbum der Band aus Austin bei uns angespült. Und meine Güte, was übertrifft das mal alle Erwartungen, die ich für diese Platte hatte. Ihr Sound ist dabei klar von einer gewissen Subströmung der alten SST Records-Schule beeinflusst, zu der Besonders der Folk- und Americana-lastige Punkrock von Angst gehört, gleichermaßen von frühen Meat Puppets und Minutemen. Auch etwas Saccharine Trust, frühe Dinosaur Jr. und ein Fitzelchen Mission Of Burma mag man da drin wiederfinden oder auch von jüngeren Bands wie Milk Music, Chronophage, Dead Finks, Dharma Dogs oder The Molds, welche ebenfalls Teile dieser Tradition in die Gegenwart getragen haben. Oder auch… Woolen Men? Ja vielleicht, wenn man die Fantasie etwas anstrengt.
Neues Garage Punk-Chaos, in Brand gesetzt von einer Band aus Greensboro, North Carolina. Die EP startet durch mit einem starken Cowpunk-Vibe nicht ganz unähnlich etwa zu Deodorant, Spoodee Boy, Optic Nerve… vielleicht auch etwas Leche oder Murderer? Danach groovt sich die Sache auf einen etwas konventionelleren aber nicht weniger mitreißenden Garage Punk-Vibe ein, der Vergleiche zu arschtretenden Referenzen wie Cutie, Erik Nervous und Sick Thoughts provoziert.
Noch mal so eine australische Supergroup bestehend aus Leuten die uns unter anderem bereits die Wunder namens C.O.F.F.I.N, White Dog, Research Reactor Corp, Satanic Togas, Stiff Richards, Split System und Cutters beschert haben - ein verdammtes Who is Who der aktuellen Garagenszene down under. Klar liefern Polute den guten Garagenstoff, aber mit dem Twist eines gewissen oldschool "Heavy"-/Speed Metal-Unterbaus, den sie hier dem etablierten Klangkostüm zusetzen. Mich erinnert das nicht zuletzt an jüngere Phänomene á la Tarantüla, Cement Shoes und sogar die unglaublichen Poison Ruïn würde ich hier mal als gültigen Vergleich durchgehen lassen. Kerker- und Kellerkinder jeglicher Coleur wird's sicher erfreuen.
Da kann eigentlich nie etwas schiefgehen, im Falle einer neuen Veröffentlichung dieser einschlägigen Hausnummer des melodischen Synth-, Garage- und Post Punks aus Orlando, welche im letzten Jahr ja auch den Quasi-Ritterschlag in Form einer LP auf Total Punk abbekommen hat. Die neueste, selbstveröffentlichte Sammlung von Songkanonen liefert mehr von der gleichen Großartigkeit ab mit gewisser Verwandtschaft etwa zu Bands wie Freak Genes, Powerplant, Trashdog, Warm Exit, Alien Nosejob und Set-Top Box.
Die Debüt-EP dieser Band aus Montreal weiß mit recht melodischen, simplen und effektiven Smashern zu entzücken, die sich irgendwo zwischen den Stühlen von Garage Pop, Fuzz- und Post Punk aufhalten und mich an einen gewissen Brocken von Bands wie etwa Feature, Negative Scanner, UV-TV oder Slowcoaches erinnern. Außerdem ist in Get Loose noch so ein gewisser Wire-Vibe am Start und ihr wisst ja alle, dass ich bei sowas ziemlich schwach werde.
Ein nett explosives kleines Bündel. diese EP einer Typen aus Norwitch, UK. Kommt in etwa rüber wie ein gesunder Mittelweg zwischen Garagenbands der groben Sauna Youth, Ex-Cult oder Sweet Reaper-Strickmuster und dem Fuzzpunk der frühen 2010er Machart á la Wavves und Male Bonding.
Das Langspieldebüt dieser Band aus Tokyo fühlt sich ungefähr an wie eine Rundreise durch die schrammeligsten, melodischsten Ecken des Indie Rock, Noise Pop, Post- und Emocore der späten 80er bis 90er - das beschwört klar den Geist von Bands wie Polvo, Superchunk, Unwound, Bitch Magnet, Lync, Dinosaur Jr. und noch vielen anderen herauf, mit der gelegentlichen Dosis Slint obendrein und ein paar Shoegaze-Momenten die besonders was von Swervedriver haben. Das alles, abgefüllt mit angemessen räudigen LoFi-Produktionswerten, ist in seiner unverdünnten Konsequenz eine in jüngerer Zeit ziemlich rare und deshalb auch besonders erfreuliche Angelegenheit geworden.