Auf ihrem zweiten Tape lässt es die Band aus Oakland überwiegend etwas gemächlicher angehen als auf dem Vorgänger. Ihrem verschrobenen Mix aus Post- und Garagepunk fügen sie jetzt eine gute Schippe Powerpop hinzu, der klingt als wäre er in den frühen 80ern aus dem bodenlosen New Wave-Fass gekrochen.
Die von mir heiß erwartete zweite EP der Postpunker aus Vancouver ist, um ehrlich zu sein, eine milde Enttäuschung. Auch hier ist das große Potenzial der Band kaum zu überhören, aber das zu Grunde liegende Songmaterial reicht diesmal leider nur vereinzelt an die Klasse der Debüt-EP ran. Nichts desto Trotz ist dabei noch eine durchaus hörenswerte Platte herausgekommen.
Wow Bob, wow. Auf einmal lag ganz unscheinbar der Link zu diesem von vorne bis hinten geilen Tape zwischen den Emails von "Band die glaubt nach einer viel besseren Band zu klingen" und "Band die versucht dem Indie-Trend der Stunde zu entsprechen". Es sind Einreichungen wie diese, für die es sich dennoch lohnt, sich der Masse an völlig fehlgeleiteten Promoanfragen auszusetzen.
ViewMaster kommen aus Vancouver und alle Bandmitglieder spielen oder spielten bereits in diversen lokalen Kapellen, von denen mir bisher keine einzige bekannt war. Vor gut anderthalb Jahren erst gegründet, kann das Trio schon einen gänzlich ausgereiften Sound und tadelloses Songmaterial vorweisen (wer selbst nachvollziehen will, wie krass und rapide sich ihre Musik entwickelt hat, kann ja mal in ihr altes Demo reinhören…). Darin trifft vorzüglich drückender Sonic Youth-Noise auf eine Verschmelzung von früh-90er Indie-/Alternative Rock und Shoegaze, wie man sie einstmals von Swervedriver oder frühen Catherine Wheel zu hören bekam. Hinzu kommen noch deutliche Postpunk-Einflüsse und das alles stützt sich auf ausnahmslos starke, fast schon kriminell griffige Songs. In der Gegenwart kann man außerdem eine entfernte Verwandtschaft zu Bands wie etwa Die! Die! Die!, Piles, Fist City oder Never Young feststellen.
Die New Yorker Band macht ja schon seit einigen Jahren von sich reden. Zuerst durch zwei starke Split EPs, dann mit einem Album, dass offenbar auch so einige Bewunderer gefunden hat. Mich hat's aber nicht so richtig vom Hocker gerissen, das ganze machte auf mich einen insgesamt doch recht unausgegorenen Eindruck. Ihr zweiter Langspieler - wie gewohnt auf Exploding in Sound erschienen - macht mir wieder deutlich mehr Spaß. Ihre Songs und Arrangements kommen hier deutlich fokussierter und aufgeräumter rüber, haben sich aber alles bewahrt was ursprünglich den Charme dieser Band ausmachte. Nach wie vor weckt ihre Spielart zeitlosen Indierocks Assoziationen zu den Klassikern von Archers Of Loaf, Sebadoh oder Superchunk; aber eigentlich noch mehr zu aktuelleren Bands wie Hermetic, Grass Is Green und Pile.
Nach dem sehr guten Demo liefert die Band aus Los Angeles jetzt eine ebenso ausgezeichnete 7" nach. Straighter Garagepunk mit ganz schönem Vorwärtsschub und vereinzelt subtilen Anklängen an die Dead Boys, an dem es einfach überhaupt nichts zu meckern gibt.
Neues aus dem Hause Dirt Cult Records. Der Punkrock auf dem Debütalbum von Dark/Light aus Portland weiß mir mit seinem offensichtlich Wipers-beeinflussten Sound sofort zu gefallen; in Cold Weather Music kommt außerdem noch ein gewisser Gun Club-Vibe auf. Darüber hinaus sollten auch Freunde von Bands wie Hysterese, Daylight Robbery oder Nervosas unbedingt mal ein Ohr riskieren.
Eine derbe aber keineswegs stumpfe Lärmattacke liefern Humiliation aus Phoenix auf ihrem zweiten Kurzspieler ab. Das bewegt sich irgendwo im Umfeld von Hard-/Postcore und Noise, erinnert mich dabei ein wenig an den dreckigen, druckvollen Postcore von Bad Breeding oder an aktuelle Bollerbands á la Sesso Violento, Dauðyflin oder Impulso.
Bei dieser Band aus Olympia, Washington sind Mitglieder von Vexx und Rik And The Pigs am Werk. Da kann ja nicht mehr viel schief gehen. Die Debüt-EP glänzt mit einem recht vielseitigen Sound, der immer auf der Schwelle von Garage- und Post Punk balanciert. Hin und wieder fühle ich mich dabei an Uranium Club, Useless Eaters oder Parquet Courts erinnert.
Starkes Teil, die Debüt EP von Truth Club aus Raleigh, North Carolina. Indierock der alten Schule mit einem kleinen Spritzer Postcore, der seine Wurzeln klar in den 90ern und frühen 00ern hat. Etwa so als träfen die verschwurbelten Strukturen von Faraquet oder Medications auf die melodischen Slackerhymnen von Archers Of Loaf, Pavement oder frühen Modest Mouse. Aktuell könnte man es auch als eine geringfügig freundlicher klingende, weniger Noise-lastige Version von Pile beschreiben.