Flesh World aus San Francisco haben vor gut zwei Jahren so einige Leute überrascht und bezaubert mit ihrem Debütalbum und einer reichlich exzentrischen Spielart von Postpunk, den sie mit Stilelementen aus der alten C86-Schule, Dream- und Jangle Pop sowie einem leichten Goth-Vibe zu einem atmosphärisch dichten Erlebnis vermengten. Auf Album Nummer zwei präsentieren sie jetzt einen gereiften, druckvolleren Sound und ein geschicktes Händchen für ausgesprochen griffige Songs, ohne dabei ihre eigene Identität und den eigenwilligen Charme des Debüts einzubüßen. In anderen Worten: Mit der neuen Platte ist ihnen erneut ein lupenreiner Volltreffer gelungen!
Ein sehr schönes Debüt-Tape hat die Band aus dem belgischen Städtchen Breee da rausgehauen. Wandlungsfähiger Krach, der sich ganz schön selbstbewusst irgendwo zwischen den Eckpunkten von kräftig zubeißendem Post Punk und Noise Rock, kantigem Indierock und einem gelegentlichem Hauch von Psychedelia austobt.
Die Debüt-EP dieser Band aus Leipzig wartet mit wunderbar ungeschliffenem Dark-/Postpunk auf und zieht mich dabei mit einem sehr charmanten, rohen DIY-Vibe auf ihre Seite.
Es gibt mal wieder neues von Mike Blaha zu vermelden, den man vielleicht besser von den Garagenpunks The Blind Shake aus Minneapolis kennt, wo er zusammen mit seinem Bruder Jim für Gitarre und Gesang verantwortlich zeichnet; letzterer fiel and dieser Stelle ebenfalls schon mit seinem Soloprojekt Jim And The French Vanilla sehr positiv auf. Auf seiner neuesten Solo-EP macht der gute Mann mal wieder alles richtig. Die A-Seite trifft sofort ins Schwarze mit zwei straighten Rockern im unverwechselbaren Stil seiner Hauptband, die B-Seite entzückt dann mit einer ebenso ausgezeichneten Midtempo Powerpop-Nummer.
Hui, das aktuelle Kurzspieltape von Nick Normal aus Portland kann richtig was. Die dreieinhalb Songs darauf wechseln sich im Handumdrehen zwischen Garage Punk, Powerpop mit 77er Feel und stark New-Wavigem Postpunk ab, regelmäßig fühle ich mich dabei an Andy Human and the Reptoids erinnert.
Südkorea kam hier noch nicht vor, oder? Darf ich vorstellen: Die koreanischen Pavement! Na ja, nicht hundertprozentig; man kann auch Parallelen zu späten Pixies oder aktuellen Powerpoppern á la Zebra Hunt ziehen, außerdem sind ab und zu Anklänge an Surf- und Psychedelic Pop wahrnehmbar. Unter'm Strich ist es einfach wunderbar dem Zeitgeist trotzender, abgehangener Indierock mit einer stark melancholischen bis verträumten Note, den das Trio aus Busan auf seinem bereits vierten Album von sich gibt. Lyrics in wirrem nahezu-Englisch, für so was hab ich eh 'ne Schwäche. Gleichzeitig wünschte ich, Gitarrist und Sänger Kim Ildu würde mehr Songs in seiner Landessprache singen, das klingt nämlich verdammt gut. Überhaupt ist es schwer, sich dem verschrobenen Charme dieser Platte zu entziehen.