Cruelster - Riot Boys

Hoch­kom­pe­tent arsch­tre­ten­der Ga­ra­ge Punk aus Cleve­land, Ohio, bei dem et­wa die As­sig­keit von Stran­ge At­trac­tor, Lum­py and the Dum­pers mit ei­ner sehr gut knal­len­den Dar­bie­tung á la frü­he Use­l­ess Ea­ters oder Aus­mu­tean­ts kol­li­diert.

Dumb Punts - The Big One

Ich hat­te jetzt kei­ne so gro­ßen Er­war­tun­gen an das neue Al­bum der Band aus Mel­bourne, nach­dem die letz­te EP und das Split-Tape mit Wa­sh zwar schon ganz nett wa­ren, aber nicht an­nä­hernd die ho­he Tref­fer­quo­te des De­büt-Tapes er­reich­ten. Jetzt ist al­so ihr ers­ter Lang­spie­ler raus und be­lehrt mich ei­nes bes­se­ren, denn dar­auf ist die Band wie­der rich­tig in ih­rem Ele­ment. Sie ken­nen zwei Be­triebs­mo­di: Klar ist da wie­der der räu­di­ge Ga­ra­ge Punk/​ Pub Rock von aus­ge­spro­chen aus­tra­li­scher Prä­gung zu fin­den, der auch das De­büt do­mi­nier­te. Al­les schon sehr gut, aber die an­de­ren, meis­tens von Schlag­zeu­ge­rin Se­at­tle Gal­lag­her ge­sun­ge­nen Power­pop-Num­mern sind die ei­gent­li­chen High­lights und ver­pas­sen dem Al­bum ei­ne ganz be­son­de­re Wür­ze.

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Sauna Youth - Deaths

Auf dem drit­ten Al­bum der lon­do­ner Ga­ra­gen­com­bo hat sich Sound­mä­ßig fast nichts ver­än­dert. Was voll­kom­men klar geht, denn an ih­rer Mu­sik gab's seit je­her nicht viel, was ei­ner Re­pa­ra­tur be­dürf­te. Ihr ge­ra­de­zu me­cha­nisch dar­ge­bo­te­ner, re­pe­ti­ti­ver Sound er­in­nert nach wie vor et­was an Ex-Cult und Use­l­ess Ea­ters, aus de­ren Schat­ten sich die Band aber schon längst her­aus be­wegt hat.

Coeval - Coeval

Ei­ne durch­weg ge­lun­ge­ne EP ist da von ei­ner Lon­do­ner Band auf dem pa­ri­ser La­bel Le Turc Me­cha­ni­que auf­ge­poppt. Zu hö­ren gibt's elek­tri­fi­zier­ten und durch­aus viel­sei­ti­gen Post Punk mit an­ge­neh­mer Noi­se-Kan­te, star­ken Songfun­da­men­ten und bit­ter­sü­ßen, ein­gän­gi­gen Me­lo­dien.

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Idles - Joy As An Act Of Resistance

Ich hat­te ja mei­ne Vor­be­hal­te, aber auf dem zwei­ten Al­bum der ge­ra­de ziem­lich ge­hyp­ten Band aus Bris­tol kommt ih­re un­ver­schämt vor­wärts schie­ben­de Mi­schung aus Post­pun­k/-co­re und Noi­se Rock kei­nes­wegs ver­wäs­sert rü­ber, son­dern Id­les klin­gen hier ein­fach noch viel mehr nach sich selbst als schon auf ih­rem gran­dio­sen De­büt. Das glei­che gilt für den Ge­sang von Front­mann Joe Tal­bot, der dem vor­mals noch et­was im Zaum ge­hal­te­nen in­ne­ren Spring­teu­fel un­ge­zü­gelt frei­en Lauf lässt. Wie ein end­los agi­tier­ter (oder man könn­te auch sa­gen: un­glaub­lich bri­ti­scher) See­len­ver­wand­ter von Protomartyr's Joe Ca­sey spuckt er häss­li­che Rea­li­tä­ten auf den Bo­den, die aus sei­nem Mund wie si­nis­te­re Ab­zähl­rei­me klin­gen. Und zwar von der Sor­te, an de­ren En­de un­ver­meid­lich je­mand wei­nend nach Hau­se läuft. Ei­ne pas­sen­de Un­ter­ma­lung für's neue Zeit­al­ter der Bul­lies.

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Woolen Men - Post

Al­so das neue Al­bum der Woo­len Men aus Port­land ist…  nicht ganz was ich jetzt von ih­nen er­war­tet hät­te. Was kei­nes­falls hei­ßen soll, dass die Über­ra­schung ei­ne von der ne­ga­ti­ven Sor­te wä­re. Auch Post lie­fert oh­ne En­de hoch­wer­ti­ge Song­kost, wie ge­wohnt in schnör­kel­lo­ser Vier­spur­tech­nik auf­ge­nom­men. Aber wa­ren ver­gan­ge­ne Ver­öf­fent­li­chun­gen der Band im­mer ei­ne sti­lis­tisch breit ge­fä­cher­te An­ge­le­gen­heit, die ir­gend­wo zwi­schen Post-/Ga­ra­ge Punk und zeit­lo­sen Power­pop-Me­lo­dien ab­wech­sel­te, kon­zen­trie­ren Woo­len Men sich hier ganz auf eben letzt­ge­nann­te, ver­schram­mel­te Pop­me­lo­dien. Die trans­por­tie­ren trotz der all­ge­mein sehr be­schwing­ten Vi­bes die­se spe­zi­el­le Me­lan­cho­lie, die ih­ren Out­put seit je­her durch­zieht. Ein Som­mer­al­bum wie für den Herbst ge­macht.

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Hyäne - Demontage Und Zerfall

…und gleich noch mal be­trüb­li­ches Zeug, dies­mal aus der zu­ver­läs­si­gen Ber­li­ner Sze­ne. Hyä­ne lie­ßen ja be­reits mit ei­ner ziem­lich gu­ten 7" und ein paar De­mo­songs ge­spannt auf­hor­chen. Via Sta­tic Age Mu­sik ist jetzt der ers­te Lang­spie­ler zu be­kom­men. Dar­auf hat ih­re re­la­tiv tro­cke­ne und tris­te Spiel­art von Post Punk ei­ni­ges an Fein­schliff er­fah­ren, kommt noch mal ei­ne gan­ze Num­mer stim­mi­ger rü­ber. Des öf­te­ren klin­gen sie da­bei nach ei­ner Schnitt­men­ge der Ber­li­ner Nach­barn AUS und Pret­ty Hurts. Vor­züg­li­cher Scheiß.

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Alpha Strategy - The Gurgler

Auf Al­bum Num­mer drei - er­neut aus dem Hau­se Al­bi­ni und Wes­t­on mit reich­lich Knarz und Druck aus­ge­stat­tet und erst­mals von der pol­ni­schen Gen­re-Fes­tung An­te­na Krzy­ku in PVC ge­presst - hat die Noi­se­r­ock-For­ma­ti­on aus To­ron­to ihr Marsch­tem­po mal lo­cker hal­biert und das Dra­ma bis zum An­schlag auf­ge­dreht. Schmerz­haft im bes­ten Sin­ne ist die­se Mu­sik, de­ren epi­sche Qua­li­tä­ten kei­nen Platz in her­kömm­li­chen Song­struk­tu­ren fän­den. Und als wä­re das al­lei­ne noch nicht be­drü­ckend ge­nug, kon­fron­tie­ren Al­pha Stra­tegy den Hö­rer mit tief­schwar­zer Ly­rik, de­ren Bil­der sich nur als va­ge Kon­tu­ren im Ne­bel er­schlie­ßen, aber de­ren mensch­li­chem Spie­gel­bild ich nicht in ei­ner un­be­leuch­te­ten Gas­se be­geg­nen will. In sei­ner sprö­den, schlep­pen­den Art klingt das ein biss­chen als trä­fe das sper­ri­ge letz­te Al­bum der Ber­li­ner Heads auf die krie­chen­den Ar­ran­ge­ments der Post­pun­ker Be­ha­vi­or, die Thea­tra­lik ak­tu­el­ler Iceage und die Bös­ar­tig­keit von The Bir­th­day Par­ty. Ein kla­res High­light, selbst in die­sem an hoch­ka­rä­ti­gem Noi­se­r­ock nicht ge­ra­de ar­men Jahr.

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The Trendees - TRENDEESXXX

Fünf neue, wun­der­ba­re Un­fäl­le gibt's auf der ak­tu­el­len EP der neu­see­län­di­schen Avant­gar­de-Punks, de­ren küh­ner Di­let­tan­tis­mus mir im­mer wie­der von neu­em die Kinn­la­de gen Bo­den fal­len lässt.  Sub­til ist das nicht, aber da­für laut und ab­ge­fuckt. Et­wa so als hät­ten sich frü­he Half Ja­pa­ne­se mal ein Stimm­ge­rät ge­kauft. Was will man denn mehr?

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Tenement Rats - Crime Pays

Te­ne­ment Rats aus Los An­ge­les fie­len schon mit zwei EPs sehr po­si­tiv auf und ak­ti­vie­ren jetzt er­neut den Nach­bren­ner in Form ih­rer neu­es­ten 7" mit drei na­he­zu per­fek­ten Ga­ra­gen­klop­pern.