Psychedelischer Surfpunk aus Queensland, Australien. Von Gun Club und den Cramps genau so inspiriert wie von Enno Morricone Soundtracks, hat diese Platte den seltsamen Sog eines David Lynch Films. Alles sehr eingängig und vertraut auf den ersten Blick, bekommt man doch schnell die höchst beunruhigende Ahnung, dass unter der sonnigen Oberfläche ganz und gar verstörende Dinge ihre ersten Schatten werfen. Nicht zu lange auf's Cover starren, sonst verschluckt es euch!
Gustave Tiger aus Budapest verpassen ihrem sägenden Noisepunk ein paar ganz eigene Dellen. Ihre Debüt-EP mag sich dabei nicht so recht für eine klare Marschrichtung entscheiden, wirkt trodzdem nicht zerfahren. Eher klingt es ein bisschen so als wären zwei unterschiedliche Inkarnationen der gleichen Band am Werk. Da wäre einmal die an spätere Gun Club Platten oder die Country-Punk-Fusionen von Angst erinnernde, folkig-countryfizierte Schrammelvariante. Und der böse Zwillingsbruder davon in in der Form psychedelisch-düsterer, treibender Noiseattacken; ich fühle mich hier etwas an das eigenwillige Ten Kens-Debüt erinnert. Dann gibt's als krönende Abschlüsse noch eine epische Postpunkexplosion á la P.I.L meets Birthday Party und eine erstaunlich eingängige Venom-Coverversion. Und fertig ist eine der erfrischendsten und eigenständigsten Platten in letzter Zeit.
Mehr als nur vielversprechender Kurzspieler einer mehr als nur vielversprechenden Band aus Montreal. Klanglich durchaus in der nähe ihrer Landsleute Japandroids und P.S. I Love You zu verorten, aber auch eine gewisse nähe zu Hüsker Dü und diversen mittneunziger Emo Bands kann man ihnen nicht absprechen. Zeitgemäßer, euphorisch-melodischer Punkrock mit genug Feuer unter'm Arsch, der jedes Kitschfettnäpfchen gekonnt umschifft.
Coole Band aus Tempe, Arizona. Laut Bandcamp-Seite des Labels können wir bald einen neuen Langspieler erwarten. Da bin ich mal gespannt drauf, denn dieser Appetitanreger massiert schon ziemlich angenehm meine Geschmacksnerven. Einmal launiger, vom 77er Punk beeinflusster Schrammelpop, gefolgt von zwei eher garagig angehauchten Retro-Rockern, zeigt die Band immer ein ausgeprägtes Gespür für eingängige (Power-)Popmelodien.
Buzzcocks lassen grüßen. Treibender, flotter 77er Punk mit leichter Garagen-Kante aus UK, genaueres finde ich auf die Schnelle leider nicht raus. Gibt sonst nicht viel zu sagen, außer dass es halt sehr geil ist. Erfindet das Rad natürlich nicht neu, aber wer dem Genre etwas abgewinnen kann bekommt eine halbe Stunde schnellen, melodischen Spaß geboten. (mehr …)
Band aus Portland, spielt melodisch-melancholischen, aber immer treibenden Punkrock. Fühle mich oft an Wipers oder Hot Snakes erinnert. Außerdem denke da noch an irgendeine eher aktuelle Band, mir fällt aber um's verrecken gerade nicht ein welche, verdammt! Das kommt davon, wenn man zu viel Musik auf einmal hört. Entfernt können vielleicht Red Dons als Vergleich herhalten oder Youth Avoiders in langsamer. (mehr …)
Ganz schöner Fahrtwind kommt einem da entgegen auf der zweiten EP des New Yorker Trios. Grungiger Noise Rock, der es gerne einfach hält, dies aber durch seine gewaltige Intensität bestens ausgleicht. Oberflächlich betrachtet fällt natürlich zuerst das Mark-und-Bein-erschütternde Gesangsorgan des Sängers auf, das durchaus an einen gewissen toten blonden Sänger erinnert. Auch der erste Track hätte durchaus auf eine nicht ganz unbakannte Platte namens Bleach gepasst, aber mit den folgenden fünf Songs fangen die Jungs dann doch an, aus einer etwas breiteren Palette von Einflüssen zu schöpfen. Das wären zum Beispiel Melvins, The Jesus and Mary Chain und Pixies. Das alles auf elf gedreht und fertig ist das wuchtige Ungetüm einer Platte. Hätten bestimmt mehr Leute mitbekommen, wenn das Ding nicht im Dezember erschienen wäre, also genau wenn alle Blogs und Magazine mit dem posten ätzender Weihnachtslieder und dem kompilieren überflüssiger Jahresendlisten (mal ehrlich, wer braucht denn noch eine davon?) blockiert sind. Aber so kann das Musikjahr 2014 gerne weitergehen. Es ist wirklich an der Zeit die verschlafene Szene rund um das, was wir mal Indie Rock (R.I.P.) nannten, ein wenig wach zu schreien. (mehr …)
Ganz krudes Zeug von dieser New Yorker Band. Zach Phillips von Blanche Blanche Blanche ist mit an Bord, und wer mit dessen Hauptprojekt vertraut ist weiß jetzt schon, dass er sich über gar nix wundern darf. Hier haben wir eine Platte voller psychedelischem Progressive-Glam-Punk-Noise-Post-Pop-irgendwas. Yep. So als hätten sich frühe Guided By Voices beim jammen zu viel LSD ins Bier gekippt und dabei Helium geatmet, das würde den durchgehenden Falsettgesang erklären. Zerfahrene, chaotische dreißig Minuten, aufgeteilt in 18 kurze Songskizzen und durchdrungen von vielen mitreißenden Popmomenten. Und bevor man seine heruntergefallene Kinnlade wieder unter Kontrolle hat, ist der Spuk auch schon wieder vorbei.
Ich kann um's verrecken nicht viel mehr über diesen Typen herausfinden außer dass er wohl vor sehr, sehr langer Zeit in einer Band namens Pink Holes mitgemischt hat, die wiederum sind scheinbar so was wie eine lokale Legende in ihrer Heimat Painesville, Ohio. Muss ich mal auschecken, wenn ich die Zeit finde.
Auf seiner aktuellen Platte setzt es minimalistischen Garagenrock und 77er Punk mit starkem Rockabilly-Einfluss. Die Cramps lassen manchmal recht herzlich grüßen. Proto-Punk á la Modern Lovers ist auch keine ganz falsche Assoziation. Immer schön abgehangen und ohne überflüssige Schnörkel produziert, hätte diese Platte genau so auch schon vor dreißig Jahren erscheinen können. (mehr …)
Punkrock aus Philadelphia mit Powerpop- und Soul-Einschlag. Kurz und Schmerzlos. Macht fünf Minuten lang glücklich, dann muss eine neue Droge her. (mehr …)