Finderskeepers - Pack Your Bags
Sehr schöne EP eines Punktrios aus Ottawa, das es sich irgendwo zwischen Garagen- und 77er Punk gemütlich macht. Das erinnert abwechselnd auch mal an Dead Moon, Wipers oder sogar Hüsker Dü.
Sehr schöne EP eines Punktrios aus Ottawa, das es sich irgendwo zwischen Garagen- und 77er Punk gemütlich macht. Das erinnert abwechselnd auch mal an Dead Moon, Wipers oder sogar Hüsker Dü.
Schönen melodischen Punkrock mit einem gewissen Buzzcocks-Einschlag bescheren vier Typen aus Montreal, erschienen beim immer geschmackssicheren Dirtnap Records. Reiht sich auch ganz gut in jüngere Veröffentlichungen ein, etwa von Radioactivity oder Mind Spiders.
Eigentlich hab ich ja die Schnauze voll von den 60s Teenpop- und Girlgroup-beeinflussten Bands die in den letzten Jahren rumgehypt wurden. Keine von denen wurde m.E. dem Hype auch nur annähernd gerecht. Best Coast schreibt seitdem immer wieder den gleichen Song und versucht dabei so furchtbar ultra cute rüber zu kommen, dass ihre Welt in rosa Plüsch versinkt. Frankie Rose und ihre Bands Dum Dum Girls und Vivian Girls konnten zwar die eine oder andere Ohrwurm-Single für sich verbuchen, ihre Alben bestanden aber überwiegend aus uninspiriertem Füllmaterial. Das sie sich dann auch noch zunehmend in eine gafällig-poppigere Richtung entwickelten, trug dann natürlich auch nicht besonders zu meiner Begeisterung bei.
Als aber Tweens vor zwei Jahren ihr Debüt "Live at the Mohawk" - eine wunderbar grottige und ungeschliffene LoFi-Aufnahme ihres allerersten Gigs - auf uns losließen, war ich sofort hin und weg. Da war sowohl der unwiderstehliche Pop, ohne den das Genre undenkbar wäre, aber dieses schräge Trio fügte dem ganzen auch wieder die nötige Schaufel Dreck hinzu, den sowas schon braucht um bei mir zu zünden.
Nun liegt mir hier ihr erstes "richtiges" Album vor, mit einer deutlich zugänglicheren Produktion und einem durchaus etablierten Label im Rücken. Die gute Nachricht: Sie haben sich nicht vollkommen glattbügeln lassen. Das ganze ist zwar weit entfernt vom alten Lofi-Sound, aber die Produktion macht ordentlich Druck und zeigt immer noch genug Zähne. Es ist zwar nicht jeder Song ein Volltreffer, aber es gibt auch keine wirklichen Ausfälle. Einige der deutlich vom 77er Punk geprägten Popmelodien werde ich so schnell nicht mehr aus meinem Kopf bekommen, und das ist ja schon mal kein schlechtes Zeichen.
Personal Best sind ein Powerpop-/Poppunk-Trio aus Bristol. Punkt.
Was gibt's denn zu solcher Musik sonst auch groß zu sagen, außer dass sie entweder gut oder nicht so gut ist? Die hier ist richtig gut, mit vier kraftvoll dargebotenen Ohrwürmern die sich erbarmungslos noch bis in die letzte Gehirnwindung fräsen.
Diese Platte hab ich vor zwei jahren irgendwie verpasst. Meat Wave aus Chicago vermischen ultrastraighten etwa an Red Dons erinnernden melodischen Punkrock mit dem Noiserock von Jesus Lizard oder Shellac und infizieren das ganze dann gelegentlich noch mit dem Postpunk/-core von Les Savy Fav oder Q and Not U. Dabei kommt am Ende ein leckeres Gebräu heraus, das eingängiger kaum sein könnte, dennoch alle nötigen Kanten und Widerhaken aufweist um nicht zu seichtem Easy Listening zu verkommen.
Durch diese schöne auf Katorga Works erschienene 45er bin ich jetzt zum ersten mal auf die Bostoner Band gestoßen. Zwei wunderschöne Songs im Grenzgebiet von 80er Punk und Powerpop, sehr im Geiste von Replacements, Hüsker Dü und vielleicht auch noch ein bisschen Buzzcocks.
Hier findet ihr übrigens neben der Bestellmöglichkeit auch 'nen Link zum kostenlosen Download.
Thank you, Stereogum!
Herrlich schnörkelloser und wahnsinnig infektiöser (Garagen-)Punk aus New York. Mit gelegentlichen Post-Einsprengseln. Oder etwas doomig á la Destruction Unit darf's auch mal sein. Pixies-artige Surfeinlagen sind auch mit an Bord, melodische Hymnen die auch den Replacements oder Jesus and Mary Chain gut zu Gesicht gestanden hätten, und überhaupt alles mögliche was derartigem Krach jemals einen guten Namen eingebracht hat.
Eine angenehme Überraschung gab es diese Woche beim The Men-Konzert in Köln, als Pale Angels unangekündigt den Abend eröffneten. Keine leichte Aufgabe, für diese Band den Support zu spielen ohne anschließend vor Scham im Boden zu versinken, aber die aus einem Engländer und zwei Amis zusammengeraufte Band lieferte eine halbe Stunde noisige, abgefuzzte Punkexplosionen ab, die zu begeistern wussten und mühelos auf den Energielevel des restlichen Abends einstimmten.
Das von Ben Greenberg (ratet mal von welcher Band…) produzierte, letztes Jahr erschienene Album Primal Play schafft es, diese ungestüme Liveenergie überzeugend einzufangen und die Songs funktionieren auch auf Konserve tadellos. Das klingt in etwa so, als ob der dreckige aber melodische Indierock der frühen oder prä-Grunge Ära mit dem Noiserock und Poppunk der frühen Neunziger verschmilzt. Wer melodischen Krachattacken á la Cloud Nothings etwas abgewinnen kann und die Zeiten vermisst, in denen man "Indie Rock" noch nicht in ironische Anführungszeichen setzen musste, wird mit dieser Platte sicher auf seine Kosten kommen.
Girl Tears aus Los Angeles fackeln nicht lange rum, keiner der 12 Songs auf der EP dauert länger als eine Minute. Und mehr braucht guter Punkrock - in diesem Fall von der Garagen-beeinflussten Sorte mit leichtem Wipers-Einschlag - auch nicht um zu funktionieren. Warum sollte man denn noch dreimal den Refrain wiederholen, wenn man in der Zeit stattdessen noch zwei andere Songs spielen kann? Gut gedacht.
Hier ist das schön schrottig von Charles Mootheart (Fuzz/Ty Segall Band) produzierte Debüt-Tape der Band aus San Francisco. Trotz dieser einschlägigen Connection hat das hier höchstens sehr entfernt mit Garagen-/Psych-Krempel zu tun. Stattdessen kriegen wir abartig schönen Noisepunk vorgekotzt, der nicht weit von frühen Milk Music oder California X entfernt klingt. Allerdings gehen Generation Loss hier um einiges Primitiver und Dreckiger zu Werke, genau so wie ich's am liebsten mag.