Marvelous Mark ist wohl ein mehr-oder-weniger-Soloprojekt von einem Typen aus Toronto. Die Veröffentlichung auf Burger Records verspricht den für dieses Label typischen zuckersüßen Krach und hält das Versprechen auch. Nahezu käsiger Power-Fuzz-Pop mit leichtem Grungevibe, einfach gestrickt aber höchst ansteckend.
Fuzziger Spätachziger-Indie-Power-Pop mit Spuren von Psych und Shoegaze. Das erste Album der Day Ravies aus Sydney konnte mich trotz toller Momente nicht so ganz überzeugen, zu oft rutschte das ganze in die Sorte von richtungslosem Dreampop-Gesäusel ab, von dem es gerade eh schon zu viel gibt. Dieses Jahr hat das Quartett aber zwei neue Kurzspieler rausgehauen, die das Potenzial dieser Band deutlich besser ausspielen. Nicht nur ist der Sound jetzt etwas bissiger, auch die nötige Songsubstanz ist jetzt durchgehend vorhanden.
Woolen Men aus Portland bleiben eine gut geölte Songfabrik. Zwar lassen sie immer noch auf ein zweites Album warten, dafür gibt's hier schon wieder eine weitere ausgezeichnete Schnappschuss-EP und bis zur übernächsten Single, Kassette oder Drehorgelwalze ist es bestimmt auch nicht so lange hin. Wie auf den letzten paar Kurzspielern bestätigt sich hier der Trend weg vom Dreck des Debütalbums zu einem entschlackten Soundgewand, in dem ihre Powerpop-Hymnen um so deutlicher ihre Qualitäten zeigen. Das stellte zuletzt schon ein mitreißendes LoFi-Unplugged-Album eindrücklich unter Beweis.
Das Trio aus Bristol hat noch mal deutlich zugelegt seit ihrer letzten EP The Lovin'. Ausgezeichneter powerpoppiger Punkrock ohne Experimente und Kunststücke, der sich voll und ganz auf seine sonnig melancholischen Popmelodien verlässt. Die Rechnung geht auf. Lässt sich irgendwo zwischen Swearin', Radical Dads und Cayetana einordnen.
Gute Medizin für audiophile Schwachköpfe von einer Band die vermutlich aus New York kommt, die Informationslage ist da nicht so ganz eindeutig. Unter dem ganzen Noise, dem LoFi-Dreck und Gekratze verbirgt sich auf der A-Seite eine lupenreine Powerpop-Glückspille. Die B-Seite klingt eher als hätte man Big Black und Can auf engem Raum zusammengesperrt und in den Orbit geschossen.
Also was das bisherige Schaffen der Band aus Leeds angeht hab ich noch deutlichen Nachholbedarf. Aber auch kein Wunder, hat sich die Band doch zwischenzeitlich für ein paar Jahre aufgelöst und bringt jetzt ihre erstes Album seit acht Jahren an den Start. Das ist aber gar nicht so unvorteilhaft, denn so haben sie den Hype um ähnlich gelagerte Bands verschlafen und überlebt, der kurz danach um sich griff. Und nach dem die ganzen Trittbrettfahrer langsam in der Gosse der Bedeutungslosigkeit versickert sind, ist ihre neue Platte einfach ein sehr erfreuliches, wenn auch konventionelles Stück oldschooliger C86-Indie-Powerpop, der deutlich an die unvermeidlichen J&MC oder Lilys erinnert, oder natürlich an die inzwischen auch ziemlich belanglos gewordene Band mit den reinen, schmerzenden Herzen.
Drei Grrrlz aus Norfolk, Virginia spielen tollen melodischen Indie Rock klassischer Prägung. Die Platte wirkt dabei wie zweigeteilt. In der ersten Hälfte dominieren mitreißende Powerpop-Melodien und ein Sound, der wie warmer Honig den Gehörgang durchspült und doch genug Reibung mit sich bringt, um sich dort zu verfestigen. Der zweite Teil kehrt dann die ungeahnt moderige Sludgepunk-Seite der Band hervor und auch die kann überzeugen.
Lecker entspannt vor sich hin geschrammelter Fuzzpop aus Kansas City. Hinter dem Projekt steht ein gewisser Este Leon, nie von gehört. Perfekter Soundtrack zum spätaufstehen.
Mystery Date sind ein Trio aus Minneapolis und ihr erstes "richtiges" Album nach einem Tape und einem Siebenzöller enthält bis zum bersten mit mitreißenden Hooks vollgestopften, powerpoppigen Modpunk, der natürlich Erinnerungen an The Jam, Elvis Costello oder auch Undertones weckt. Die Hits kommen hier Schlag auf Schlag, die Platte ist ein einziger Volltreffer.
Angenehm altmodischer Indierock aus Saint Paul, Minnesota. Die ersten beiden Songs erinnern stark an das Solowerk von Bob Mould, im weiteren Verlauf der EP scheinen aber auch deutliche Anklänge an die Indie-/Powerpop-Szene der späten Achtziger und ein wenig Shoegaze-Vernebelung durch. So was geht schnell in die Hose, aber die Jungs haben so ausgezeichnete Songs am Start, dass selbst der geradezu Stadionkompatible Rausschmeißer Permission ganz unpeinlich bleibt.