Nag & Astio - Split

Ei­ne sau­be­re Split­ver­öf­fent­li­chung vom Ber­li­ner La­bel order05records. Der Auf­takt der Post Punk-In­sti­tu­ti­on Nag aus At­lan­ta über­rascht mit Syn­th-un­ter­stütz­ten Psy­che­de­lic-Vi­bes, die z.B. an Mo­no­ne­ga­ti­ves oder spä­te­re Use­l­ess Ea­ters er­in­nern. Der an­de­re Song ist dann ei­ne wei­te­re Spren­gung in dem ver­traut ro­hen Klang­kos­tüm der Band. Die Sei­te von As­tio aus Tri­ent, Ita­li­en kommt hin­ge­gen mit ei­ner et­was kon­ven­tio­nel­le­ren aber nicht we­ni­ger Klas­se ver­sprü­hen­den, mo­de­rat me­lo­di­schen Post Punk-En­er­gie rü­ber, wie man sie un­ter an­de­rem von Cri­mi­nal Code, Sie­ve­head oder et­was ak­tu­el­ler von Pyrex, Bo­dy Main­ten­an­ce oder Sche­du­le 1 ge­hört hat.

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Bad/​/​Dreems - Hoo Ha!

Die­se Band aus Ade­lai­de gibt es jetzt schon über ein Jahr­zehnt und es macht den Ein­druck als hät­ten sie erst jetzt mit ih­rer vier­ten LP ih­ren ei­ge­nen Groo­ve ge­fun­den… oder zu­min­dest muss ich, nach ober­fläch­li­cher Be­trach­tung des bis­he­ri­gen Ma­te­ri­als, der neu­en Plat­te be­schei­ni­gen in ei­ner ganz an­de­ren Li­ga zu spie­len - Song­wri­ting, Ar­ran­ge­ments und Pro­duk­ti­on kom­men hier naht­los zu ei­ner weit­aus rei­fe­ren Vi­si­on zu­sam­men und gleich­zei­tig bleibt das gan­ze aus­ge­spro­chen ab­wechs­lungs­reich und span­nend. Ich füh­le mich an ei­ne gan­ze Rei­he aus­tra­li­scher Haus­num­mern er­in­nert wie et­wa Pub-/Ga­ra­ge Rock Bands á la Mi­ni Skirt, Hi­deous Sun De­mon oder Pist Idi­ots, Post Pun­k/-co­re Bands wie Bat­piss, Bench Press, Rip Room oder auch ei­ne Spur al­ter Klas­si­ker von (80er) Sci­en­tists und The New Christs.

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Smirk - Smirk

Nach sei­ner bis­lang am­bi­tio­nier­tes­ten LP Ma­te­ri­al im letz­ten Jahr, auf wel­cher Smirk aka Nick Vica­rio (auch be­kannt von Bands wie Pu­blic Eye, Cri­sis Man und Ce­men­to) sei­ne Klang­pa­let­te stark in Rich­tung von leicht De­spe­ra­te By­ci­c­les-mä­ßi­gem Art Punk aus­streck­te und gleich­zei­tig noch ei­ni­ge der in­fek­tiö­ses­ten Per­len des me­lan­cho­li­schen Power­pop-Song­wri­tin­gs ab­lie­fer­te, kommt sei­ne neu­es­te 7" wie­der et­was ge­rad­li­ni­ger und ein­fa­cher ge­strickt da­her, trifft aber nach wie vor im­mer ins Schwar­ze mit sei­nen stark Sam­ple-ge­stütz­ten Songs und Ar­ran­ge­ments.

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Exwhite - This Is Future

Die letzt­jäh­ri­ge Dampf­wal­ze von ei­ner Mi­ni-LP na­mens Es­tray ist si­cher schwer zu top­pen aber die ver­mut­lich von Leip­zig und Ber­lin aus agie­ren­de Band macht auch auf dem Nach­fol­ger ei­ne durch­weg gu­te Fi­gur und er­wei­tert ih­ren Ga­ra­ge Punk-Sound um so ei­ne ge­wis­se Noi­se­r­ock-Kan­te, die mich ein we­nig die Noi­se-/Ga­ra­ge Punk Hy­bri­de der New Yor­ker Bran­dy er­in­nert oder auch an äl­te­re Sci­ence Man. Nach wie vor gibt es aber auch kei­nen Man­gel and me­lo­di­schen Pop-Smas­hern á la Wouldn't You, Fo­mo und Get Clean, so dass auch Fans des leicht Boo­ji Boys-an­ge­hauch­ten Noi­se- und Power­pop der letz­ten LP hier nicht zu kurz kom­men.

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Scooter Jay - Jaywalking

Ei­ne ent­zü­cken­de La­dung re­lax­ter, je­der­zeit et­was schief lie­gen­der Psy­che­de­lic- und Ga­ra­ge Punk-Jams von ei­ner Band aus To­ron­to. Das hat durch­aus ei­nen ge­wis­sen US Pro­to­punk-Vi­be und dar­über hin­aus ei­nen un­über­seh­ba­ren Space-/A­cid Rock-Ein­schlag, was ein biss­chen rü­ber­kommt wie 'ne Mi­schung aus den noch recht fri­schen LPs von Jean Mi­gnon, Peace de Ré­sis­tance oder auch ge­ring­fü­gig äl­te­rem Scheiß von Faux Fero­cious oder frü­hen White Fence. Geht ja mal so­was von klar, das!

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Fantasma - Demo

Mit ei­ner schlau­en, fi­li­gran kon­stru­ier­ten Mi­schung aus Post Punk, Noi­se Rock und Post­co­re be­geis­tert mich die­ses De­mo ei­ner New Yor­ker Band. Um den Ele­fan­ten im Zim­mer kom­men wir hier nicht rum: Das hat wohl ei­ni­ges von den Stadt­nach­barn Straw Man Ar­my ab­sor­biert, be­son­ders von ih­rer ers­ten LP, aber es gibt ja wohl schlim­me­res als mit den Bes­ten ver­gli­chen zu wer­den, oder? Auch Freun­de von Bloo­dy Ge­ars, Fa­raquet, Me­at Wa­ve und ähn­li­chem wird das si­cher ei­nen net­ten Tritt ver­pas­sen.

Brick Head - Bricks For Brains

Wenn ich das rich­tig se­he ist Brick Head ein So­lo­pro­jekt von Sa­rah Har­di­man, die un­ter an­de­rem auch bei De­af Wish und Moon Ri­tu­als mit am Werk ist. Nach ei­nem noch et­was wa­cke­li­gen De­büt­al­bum vor drei Jah­ren kommt auf der neu­en LP ih­re Vi­si­on schär­fer in den Fo­kus - hier grei­fen jetzt al­le Tei­le rich­tig in­ein­an­der wäh­rend ver­trau­te Ele­men­te und Stil­mit­tel zu ei­nem Gan­zen ver­wo­ben wer­den, dass dann doch wie­der sehr ei­gen­stän­dig klingt. Als ers­tes kommt mir da ei­ne Rei­he aus­tra­li­scher Bands in den Sinn wie z.B. di­ver­se In­kar­na­tio­nen von Ali­en No­se­job, der quir­li­ge Ga­ra­ge Punk von Ed­dy Cur­rent Sup­pres­si­on Ring, der Mi­ni­ma­lis­mus von The UV Race, wo­bei im Lau­fe des Al­bums zu­neh­mend ein me­lan­cho­lisch-ver­ne­bel­ter Sinn für Me­lo­die in den Vor­der­grund rückt, der mich Stark an Kitchen's Flo­or er­in­nert.

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Pyrex - Pyrex

Ex­zel­len­ter Scheiß wie üb­lich aus dem Hau­se To­tal Punk. Die Band aus NYC schlägt zwar ganz ge­wiss kein neu­es Ka­pi­tel auf für den tief­schwar­zen Post Punk, weiß aber trotz­dem durch­weg zu be­geis­tern und zwar nicht un­be­dingt mit Raf­fi­nes­se son­dern durch un­nach­gie­bi­ge In­ten­si­tät. Ein Sound nicht un­ähn­lich zu Cri­mi­nal Code, Sie­ve­head oder Rank/​Xerox wird mit ei­ner ro­hen En­er­gie auf­ge­la­den, wie man sie et­wa von Atlanta's Spe­zia­lis­ten Nag und Pre­da­tor er­war­ten wür­de und au­ßer­dem hat das auch ei­ni­gen psy­che­de­li­schem Ne­bel á la Pu­blic In­te­rest, Was­te Man oder Pu­blic Eye an Bord.

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Display Homes - What If You're Right And They're Wrong?

Der ers­te Lang­spie­ler der Band aus Syd­ney, wel­cher jetzt auf Ers­te The­ke Ton­trä­ger er­schie­nen ist, wird trau­ri­ger Wei­se über­schat­tet vom Tod des Gi­tar­ris­ten der Band Dar­rell. Mu­si­ka­lisch zeugt das Ding von ei­nem mas­si­ven Qua­li­täts­sprung für Dis­play Ho­mes nach der schon reich­lich Spaß be­rei­ten­den letz­ten EP. Hier prä­sen­tiert sich die Band als ei­ne aus­ge­spro­chen tigh­te Ein­heit, die ih­ren ein­fa­chen aber ef­fek­ti­ven, im­mer ein­gän­gi­gen und tanz­ba­ren Post Punk selbst­be­wust und mit amt­li­cher Prä­zi­si­on ab­lie­fert. Wie schon zu­vor kann man da ei­ni­ges von Py­lon her­aus­hö­ren aber auch ver­schie­de­ne ak­tu­el­le Bands bie­ten sich als mög­li­che Re­fe­ren­zen an wie et­wa Li­thics, Pinch Points, Rank/​Xerox, Slumb Par­ty oder Nots, ver­ein­zelt auch mal er­wei­tert um sub­til Pi­xies-mä­ßi­ge, Surf-ige Gi­tar­ren­leads.

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Mononegatives - Crossing Visual Field

Ein gan­zer Arsch vol­ler di­gi­ta­ler Sin­gles in den letz­ten Wo­chen ließ ja schon den Ver­dacht auf­kom­men, dass ei­ne neue LP der Band aus Lon­don, On­ta­rio, Ka­na­da ins Haus steht. Und tat­säch­lich, es gibt jetzt ist das Ding in sei­nem vol­len Glanz zu be­stau­nen. Das trans­por­tiert erst­klas­si­gen Nach­schub von ih­rem un­ver­wech­sel­ba­ren, im­mer et­was ver­schro­be­nen bis wun­der­li­chen Mix aus Ga­ra­ge-, Post- und Syn­th Punk mit Zu­sät­zen von Space- und Psy­che­de­lic Rock. Klar kann man das auch zu so Bands wie et­wa Pow! oder spä­ten Use­l­ess Ea­ters ver­glei­chen und nicht zu­letzt der kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Kol­la­bo­ra­ti­on na­mens Te­le­ge­nic Plea­su­re, wo teil­wei­se die glei­chen Leu­te am Werk sind. In­zwi­schen sind wir aber so weit, dass sol­che Ver­glei­che nicht mehr nö­tig sein soll­ten - Mo­no­ne­ga­ti­ves ha­ben sich schon längst ih­re ei­ge­ne klei­ne Ni­sche von höchs­tem Wie­der­erken­nungs­wert aus­ge­ho­ben.

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