Telegenic Pleasure - Concentric Grave

Was für ein kran­kes Punk­rock-Aus­tausch­pro­gramm muss denn da am Start sein, da­mit ein Al­bum gleich­zei­tig in Lon­don, On­ta­rio und auch in Lon­don, Eng­land auf­ge­nom­men wird? Die Band, die so ein Wun­der be­werk­stel­ligt hat je­den­falls Con­nec­tions zu Gag­gers und Mis­cal­cu­la­ti­ons aus dem ei­nen und zu Iso­la­ti­on Par­ty und Mo­no­ne­ga­ti­ves aus dem an­de­ren Lon­don. Die letzt­ge­nann­te Band ist hier aber der of­fen­sicht­lichs­te Ver­gleich, denn auch auf die­ser Plat­te re­giert klar die­se ur­ei­ge­ne Mach­art des ab­ge­space­ten Syn­th- und Ga­ra­ge Punk, mit wei­te­ren Ge­schmacks­zu­ta­ten et­wa der Mar­ke Pow!, Use­l­ess Ea­ters, Freak Ge­nes, Iso­to­pe Soap, Mind Spi­ders, Power­plant und Di­gi­tal Lea­ther. Ver­dammt gei­ler Scheiß, an­ders aus­ge­drückt.

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Romance - Seven Inches of Romance

Ei­ne fet­te klei­ne aber erst noch zu pres­sen­de 7" von ei­ner Band aus Syd­ney, die ein biss­chen da­nach klingt als trä­fe ei­ne sta­che­li­ge­re Ver­si­on der Li­thics mit dem lär­mi­gen Post Punk von Bran­dy zu­sam­men, dem Noi­se­co­re von Sho­ve, ei­nem ganz leich­ten Hauch von Wi­pers und den al­ter­tüm­li­chen Noi­se Rock-Re­lik­ten von World Do­mi­na­ti­on En­ter­pri­ses.

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Deletions - STETS

Es hat ein biss­chen ge­dau­ert bis die Band aus Har­ris­burg, Penn­syl­va­nia ein paar lo­se En­den ver­kno­tet und die Auf­nah­men fest­ge­zurrt hat­te, aber hier ist sie nun doch noch, ih­re drit­te LP mit Nach­schub von ih­rem Syn­th-, Ga­ra­ge- und Post Punk, der eineut mal wie­der As­so­zia­tio­nen zu Di­gi­tal Lea­ther pro­vo­zie­ren wird - be­son­ders die Stim­me des Sän­gers weist doch ei­ne frap­pie­ren­de Ähn­lich­keit zu Shawn Fo­ree auf - wo­bei De­le­ti­ons dann aber wie ei­ne kru­de­re und doch zu­gleich sehr ge­rad­li­nig-ein­gän­gi­ge Va­ri­an­te da­von klin­gen. Zum En­de hin dreht sich al­les deut­li­cher in ei­ne Post Punk-Rich­tung mit sub­ti­lem Goth-Zu­satz, was ei­ne Ver­wandt­schaft et­wa zu Power­plant, Iso­to­pe Soap, Why Bo­ther? oder frü­hen The Faint hat, aber auch ver­ein­zel­te Trop­fen von De­vo und De­spe­ra­te Bicy­cles las­sen sich dar­in fin­den… so­gar ein leich­ten Mor­rico­ne-Fak­tor in Dif­fu­se and Con­fu­se. Nicht al­les funk­tio­niert gleich gut hier, aber wenn sie ei­nen Tref­fer lan­den, dann mit Bra­vour.

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Electric Prawns 2 - Prawn Static For Porn Addicts

Ganz schön wahn­wit­zi­ger Mo­ve, Ma­te­ri­al das lo­cker für so vier bis sechs LPs rei­chen wür­de, als ein ein­zi­ges Al­bum auf Band­camp zu ver­klap­pen. Hier in der 12XU Schalt­zen­tra­le schät­zen wir sol­chen Irr­sin, geht al­so mal so­was von OK. Die Band aus dem aus­tra­li­schen Küs­ten­kaff Moffat Beach - ein gu­tes Stück nörd­lich von Bris­bane - hat hier­mit red­lich den Ti­tel "Die Gui­ded by Voices des Space Egg Punk" ver­dient. Ge­nau­so un­war­schein­lich wirkt dann, dass das über­wie­gend ziem­lich gei­ler Scheiß ist, wenn sich auch mit et­was her­un­ter­stut­zen aus dem wüs­ten zwei-Stun­den-Bro­cken si­cher ein noch stär­ke­res 80-Mi­nu­ten Al­bum her­aus­ge­schält hät­te. Ei­ne Mi­schung mit ho­hem Ei­er­fak­tor ist das, ir­gend­wo zwi­schen Psy­che­de­lic-/Space Rock, Post- und Ga­ra­ge Punk, die man in den en­er­gi­sche­ren Tracks ab­wech­selnd mit so Bands wie Mo­no­ne­ga­ti­ves, Neo Ne­os, Li­quids, The Gobs, Set-Top Box, Print Head oder Use­l­ess Ea­ters ver­glei­chen mag, aber auch mit so Zeug wie Die TV, Cool Sorcery, Snoo­per in den re­lax­ten bis ge­tra­ge­nen Mo­men­ten, ab und an viel­leicht auch mal ei­ner ex­tra Lo­Fi-mä­ßi­gen Ver­si­on der Woo­len Men!

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Dregs - Enemy Not Me

Nach ih­rem schon ziem­lich gei­len 2019er De­mo ver­schie­ben die Dregs aus Aus­tin ih­ren Sound ein gu­tes Stück weg von des­sen stär­ker im Ga­ra­ge- und Fuzz Punk ver­wur­zel­ten Vi­bes hin zu ei­nem et­was schwie­ri­ger ein­zu­ord­nen­den Mix aus Ein­flüs­sen ir­gend­wo von den Tel­ler­rän­dern des 80er und frü­hen 90er Hard- und Post­co­re. Un­ter an­de­rem mei­ne ich man­che Echos von X (der US-Band), Dicks und Flip­per zu hö­ren, aber auch von Post­co­re-Acts wie Gray Mat­ter und Dri­ve Li­ke Je­hu an an­de­rer Stel­le. Auch Ver­glei­che zu ak­tu­el­le­ren Bands wie Vexx, Cel Ray, Gen Pop or Litt­le Ugly Girls sind mit et­was Glück nicht voll da­ne­ben ge­tippt.

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Waste Man - Waste Man

Was­te Man ge­hö­ren neu­er­dings wohl nicht mehr in New Or­leans son­dern in New York Ci­ty zum In­ven­tar, an­sons­ten blei­ben die sich auf ih­rer neu­es­ten EP aber durch­aus treu, wo­mit ich vor al­lem mei­ne: wei­ter­hin to­tal un­be­re­chen­bar und äu­ßerst span­nend in ih­rem ganz ei­ge­nen Süpp­chen, das sie an der Grau­zo­ne zwi­schen Post Punk, Post­co­re und ei­ne Hauch von Ame­ri­ca­na auf­ko­chen - letz­te­re Ten­denz ist hier aber we­ni­ger of­fen­sicht­lich als noch auf der letz­ten LP. Be­son­de­re Auf­merk­sam­keit ver­dient dies­mal ein sechs­mi­nü­ti­ger Schwel­brand na­mens White Hor­se der sich in et­wa auf­spielt wie ei­ne Fu­si­on aus frü­hen Shel­lac, Slint, Jaw­box und Fu­ga­zi.

Affordable Repayments - Can't Win For Losing Some Days

Die Band kommt aus dem Aus­tra­li­schen Küs­ten­städt­chen Port­ar­ling­ton nicht weit von Mel­bourne und auf ih­rem ers­ten Lansgpie­ler er­schaf­fen die ei­nen dro­ne-las­ti­gen und aus­ufern­den, je­doch glei­cher­ma­ßen fet­zen­den Klang­kos­mos, wel­cher et­wa die Tu­gen­den von so zeit­lo­sen Grö­ßen wie Wi­pers, 80er So­nic Youth, U-Men oder Live Skull ver­eint, eben­so wie von ei­nem dif­fu­sen Klum­pen aus­tra­li­scher und neu­see­län­di­scher Bands wie The Gordons, Fun­gus Brains, X und Feed­ti­me.

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Pringue - Random Punk Content Generator

Nach­schub in Sa­chen Ga­ra­ge Punk-Irr­sinn von die­ser Band aus Bar­ce­lo­na, die mich schon 2021 mit ih­rer letz­ten EP zu über­zeu­gen wuss­te. Et­was fo­kus­sier­ter und selbst­be­wuss­ter kom­men die auf ih­rer neu­es­ten Mi­ni-LP rü­ber, blei­ben aber nach wie vor ei­ne durch­weg ent­zü­cken­de Ge­schmacks­explo­si­on des hoch­pro­zen­ti­gen Ei­er­punk-Li­körs mit ei­ner deut­li­chen No­te von, sa­gen wir mal, R.M.F.C., Set-Top Box, Nuts… oder auch nicht all­zu fern von wei­te­ren Wun­dern der spa­ni­schen Sze­ne wie Pri­son Af­fair, Fi­na­le und Be­ta Má­xi­mo.

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Soft Shoulder - Smile Building's Exit

Soft Should­er aus Tem­pe, Ari­zo­na sind jetzt schon über ein Jahr­zehnt mit ih­rer Sa­che zu­gan­ge und schei­nen ge­ra­de ei­ne äu­ßerst pro­duk­ti­ve Pha­se zu durch­lau­fen, nach­dem sie im letz­ten Jahr ei­ne gan­ze Rei­he von di­gi­tal und als li­mi­tier­ten La­the Cut ver­öf­fent­lich­ten Sin­gles und EPs raus­ge­hau­en hat. Ih­re neue LP prä­sen­tiert die Band dann aber noch­mal so fo­kus­siert wie schon lan­ge nicht mehr. Ih­re be­tont ka­put­te Mi­schung aus Post Punk und Noi­se Rock sprüht vor krea­ti­ver En­er­gie wenn aus­ge­spro­chen cat­chy Groo­ves - va­ge an The Fall ab den spä­ten 80ern er­in­nernd - mit dem Lärm und der Dis­so­nanz der ganz al­ten No Wa­ve-Schu­le kol­li­diert.

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Scam Likely - Scam Likely

Ein Duo be­stehend aus Ki­mi Re­cor und Vin­ny "Va­guess" Ear­ley, des­sen Par­al­le­len zum bis­he­ri­gen Out­put be­son­ders des letzt­ge­nann­ten sich kaum über­se­hen las­sen, aber da pas­siert auch noch mehr un­ter der Hau­be. Aus­ge­hend von ei­nem ver­trau­ten Mix aus Ga­ra­ge- und Post Punk hat das manch­mal ei­ne kla­re Li­thics-En­er­gie oder auch Welt Star - ein wei­te­res Pro­jekt mit Con­nec­tions zum Va­guess-Or­bit - kom­men mir in den Sinn wäh­rend Songs wie Sta­ring at the Sun and Plea­se 3 nach ver­lo­re­nen Woo­len Men-Per­len klin­gen und Cha­me­l­ion et­was von ei­nem Di­gi­tal Lea­ther deep cut aus ei­ner al­ter­na­ti­ven Cold­wave-Rea­li­tät hat.

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