Bedwetters Anonymous - R.U. Experiencing Discomfort (?)

Das ers­te Kurz­spiel­tape der Bett­näs­ser aus Van­cou­ver ist ein so kur­zer wie auch schmerz­frei­er Oh­ren­schmaus aus Post- und Ga­ra­ge­punk mit 'nem or­dent­li­chen Hard­core-Boost. Ein zwölf Songs und Mi­nu­ten an­dau­ern­de Be­lei­di­gung des In­tel­lekts. Ein Dach­scha­den der Re­fe­renz­klas­se. In die­ser gel­ben Pfüt­ze bleib ich doch ger­ne noch was län­ger sit­zen.

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Flat Worms - Into The Iris

Wie schon auf der letz­ten 7" set­zen die Flat Worms aus Los An­ge­les kon­se­quent die dort schon an­ge­deu­te­te Ent­wick­lung fort - weg vom re­la­tiv straigh­ten, schnör­kel­lo­sen Ga­ra­ge­punk des De­büt­al­bums, hin zu ei­nem ten­den­zi­ell et­was ex­pe­ri­men­tel­le­ren, post­pun­ki­gen Sound, der da­bei aber kei­nes­wegs das Schred­dern ver­lernt hat und dem auch zu kei­ner Zeit die schrä­gen Ideen aus­ge­hen. Nach wie vor ei­ne span­nen­de Band.

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The Cool Greenhouse - Crap Cardboard Pet

Mit ma­xi­mal ge­schä­dig­tem so­wie re­pe­ti­ti­ven DIY-Ge­schram­mel kommt die­se EP ei­ner Lon­do­ner Band an­ge­latscht wie der sprich­wört­li­che Ele­fant im Por­zel­lan­la­den und schert sich ei­nen Dreck dar­um, ob dein äs­the­ti­sches Emp­fin­den da­mit ein­ver­stan­den ist. Das be­schwört ei­ner­seits den Geist der al­ten Bri­ti­schen Sze­ne á la frü­he The Fall oder De­spe­ra­te Bicy­cles her­auf, weist aber auch Ähn­lich­kei­ten zur ak­tu­el­len DIY-Sze­ne in Port­land um Bands wie Ho­ney Bu­cket oder Mo­pe Groo­ves auf. Mu­sik al­so, die mit vol­ler Ab­sicht die Ge­duld stra­pa­ziert.

The Hammer Party - Black Milk

Ziem­lich coo­len Scheiß auf der Schwel­le zwi­schen Ga­ra­ge­punk und Post Pun­k/-co­re hau­en uns The Ham­mer Par­ty aus Hunt­sville, Te­xas vor den Latz. Als et­was be­müh­te Ver­glei­che wür­den mir mal Hot Sna­kes und de­ren Nach­fol­ge­band Ob­its, frü­he­re Teen­an­ger oder Wy­myns Pry­syn ein­fal­len. Au­ßer­dem könn­te man stel­len­wei­se ei­nen leich­ten Wi­pers-Ein­fluss ver­mu­ten und die star­ken Surf-Ten­den­zen bei der Gi­tar­ren­ar­beit fü­gen dem Krem­pel ei­ne an­ge­nehmst ei­gen­wil­li­ge No­te hin­zu.

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Tunic - Complexion

Nach­dem die Noi­ser­o­cker aus Win­ni­peg in den letz­ten Jah­ren schon mit der ei­nen oder an­de­ren EP be­acht­lich viel Staub auf­ge­wir­belt ha­ben, er­weist sich er­war­tungs­ge­mäß auch ihr ers­ter Lang­spie­ler als ein kom­pro­miss­lo­ser, wuch­ti­ger Schred­der par ex­cel­lence.

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Thematix - Thematix

Ex­zel­len­tes Zeug, die De­büt-EP die De­büt-EP von The­ma­tix aus Bal­ti­more. Post Punk gibt's zu hö­ren von ei­ner schnör­kel­lo­sen, di­rek­ten Mach­art und mit deut­li­chen Ten­den­zen in Rich­tung Noi­se­r­ock, der et­wa in der Nach­bar­schaft von In­sti­tu­te, Tu­nic, Ne­ga­ti­ve Space und ver­ein­zelt auch mal Bam­ba­ra gut auf­ge­ho­ben ist. Wie die Faust auf's Au­ge passt da­zu die ro­he Klang­äs­the­tik der Pro­duk­ti­on, die ge­nau die rich­ti­ge Ba­lan­ce zwi­schen Knarz und Druck fin­det.

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Negative Gears - Negative Gears

Post Punk aus Syd­ney, der ei­ner­seits ganz gut in ei­ne Schub­la­de zu­sam­men mit ge­gen­wär­ti­gen Gen­re­ver­tre­tern wie In­sti­tu­te, Marb­led Eye oder Rank Xe­rox passt, an­de­rer­seits aber mit ma­kel­lo­ser Song­sub­stanz und mit­rei­ßen­den Ar­ran­ge­ments auch pro­blem­los auf ei­ge­nen Bei­nen zu ste­hen ver­mag. Der de­zen­te und ge­schmack­vol­le Syn­th-Ein­satz ver­passt der Sa­che dann noch den fi­na­len Schliff.

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Red Gaze - Cuts

Bei die­ser Band aus Graz ha­ben Leu­te von Ca­tho­lic Guilt und Im­po­si­ti­on Man ih­re Fin­ger im Spiel. Im di­rek­ten Ver­gleich mit letzt­ge­nann­ten ge­hen Red Ga­ze aber et­was kon­ven­tio­nel­ler und old­schoo­li­ger, je­doch kein biss­chen we­ni­ger ge­konnt zur Sa­che, be­we­gen sich ir­gend­wo auf der Schwel­le von Post­punk und -co­re. Das schlägt in et­wa den Bo­gen von ak­tu­el­len Bands wie Di­ät, In­sti­tu­te, Pret­ty Hurts oder frü­hen Sie­ve­head hin zu den Grenz­ge­bie­ten des mid-80s Punk und Hard­core; un­ter an­de­rem mei­ne ich ein paar un­ter­schwel­li­ge Echos von The Pro­le­ta­ri­at, An­gry Red Pla­net oder spä­te­ren Ef­fi­gies zu ver­neh­men.

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Yuvees - Seething In Whisper Town

Zeit­ge­mä­ßer Post Punk, mal wie­der aus Port­land, von der quir­lig-ver­spielt aus der Rei­he tan­zen­den Mach­art. Der re­gio­na­le Be­zug legt un­ter an­de­rem na­tür­lich die Li­thics na­he, aber auch Bands wie Marb­led Eye, Exit Group, Brui­sed, Pat­ti oder Rank Xe­rox ste­hen dem si­cher nicht all­zu fern.

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Paint Thinner - The Sea Of Pulp

Wow! Was ein ge­sun­des Mi­ni­mum an Pro­duk­ti­ons­auf­wand für ei­nen Un­ter­schied ma­chen kann, be­weist der ers­te Lang­spie­ler von Paint Thin­ner aus De­troit. Die ge­fie­len mir be­reits auf ih­rem De­mo vor ca. drei Jah­ren aus­ge­spro­chen gut. Aber ka­men mir da­mals als Ver­gleich noch eher Wire so an­no Chairs Miss­ing in den Sinn, klingt das hier et­was we­ni­ger nach Ur-Post­punk und Art­punk, da­für stär­ker nach Ur-Psy­che­de­lic- und Spa­ce­rock, nach Pink Floyd der (mal ehr­lich, ein­zig wah­ren) Syd Bar­ret-Ära und frü­hen Hawk­wind. Und das mit­un­ter auch bei den Songs, die be­reits auf dem De­mo ent­hal­ten wa­ren. Ver­ein­zelt kann auch ein we­nig Surf-Twang et­wa an Crys­tal Stilts er­in­nern. Aber zu kei­nem Zeit­punkt lässt The Sea Of Pulp zwei­fel dar­an auf­kom­men, dass in ihm ein Herz aus Punk schlägt. Die Plat­te ist ein Kil­ler und mit Fell Flat ist (er­neut) ei­ner der stärks­ten Songs an Bord, die mir in letz­ter Zeit so un­ter­ka­men.

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