Die Debüt-7" der Berliner Band mit personellen Connections u.a. zu Pretty Hurts und Cult Values. Im Vergleich zum eher straight rockenden (Garage-)Punk vom Demo im letzten Herbst hört man das hier auch stärker raus, die drei neuen Songs schlagen eine tendenziell eher postpunkige Richtung ein. Auch die Darbietung hat einiges an Wumms und die Songs an Profil gewonnen. Besonders angetan bin ich dabei vom Titelsong und seinen melodisch-melancholischen Vibes.
Album Nummer drei der Living Eyes aus Geelong, Australien geht mal wieder ordentlich nach vorne in Form von sehr straightem Garagepunk, der natürlich manchmal etwas an die im Bandnamen referenzierten Radio Birdman erinnert, etwas mehr aber noch an The Saints und außerdem an jüngere australische Genre-Vertreter wie Ausmuteants oder The UV Race.
Toller Lärm irgendwo aus Finnland, der sich nicht mit so Nebensächlichkeiten wie musikalischen Feinheiten oder einer halbwegs hörbaren Produktion aufhält. Dafür channeln sie die primmitive Ästhetik von Feedtime und den Stooges, die rohe Energie und vereinzelt auch die zaghafte Melodik von Hüsker Dü so ca. anno Everything Falls Apart und Metal Circus.
Mal wieder eine Portion als Musik getarntes weißes Rauschen von Connie Voltaire, seines Zeichens Verantwortlicher des nach wie vor unglaublichen, sonst eher als Neo Neos (und noch ein paar andere Pseudonyme) bekannten Projektes. Eine richtige Band hat der inzwischen übrigens auch wieder am Start.
Alternativtitel: Land Bee Record? Jedenfalls wird der kürzlich verstorbenen Dü-Seele Grant Hart zum Abschluss ausführlich Tribut gezollt und überhaupt geht dieses Tape eine ganze Nummer derber zur Sache als man es eh schon aus dem Neoversum gewohnt ist. Wie auch immer, ich fress dem Typen inzwischen ganz unterwürfig so ziemlich alles aus der Hand.
Mit sehr schön hässlichem Lärm kommt das Demo von Észlelés aus Budapest daher, den man irgendwo zwischen Fuzz- und Garage Punk, Noise, Hardcore und außerdem in der Nähe anderer Krawallkapellen á la Fried Egg, Ivy, Anxiety oder frühen S.H.I.T. einordnen kann.
Die erste Tonkonserve dieser Berliner Band stellt sich als ein vorzüglich fluppendes Energiebündel aus räudigem Punk, Garage und einem Spritzer Hardcore heraus. Klingt jetzt sicher nicht so spannend, aber der Teufel liegt bei sowas ja bekanntermaßen im Detail und in diesen vier Songs kommt einfach alles sowas von auf den Punkt. Es schadet dabei sicher nicht, dass auch die Darbietung ganz hochqualifiziert Popo zu treten weiß.
Eine weitere ausgezeichnete EP von der Band aus Chicago. Die auf dem Vorgänger noch deutlich wahrnehmbaren, der Vorgängerband Cülo geschuldeten Hardcore-Wurzeln treten darauf weiter in den Hintergrund, dafür entfaltet sich der neue Sound aus Garage- und Postpunk, mitt-80er Postcore (Naked Raygun lassen grüßen…) und ein wenig Noise in voller Pracht. Ihr kompaktestes und zugänglichstes Stück Lärm bisher.
CO SONN ist der Name des Soloprojekts von einem gewissen Casper Tengberg aus dem schwedischen Vänersborg. Noch gar nicht so lange unter diesem Alias aktiv, ist dessen Bandcamp aber schon mit einer stolzen Anzahl von EPs vollgepflastert. Auf Lazy Octupus ist jetzt sein erster Langspieler als Tape erschienen und die Songs darauf erwecken den ungezwungenen Eindruck von zwölf ungefilterten Momentaufnahmen. Immer im Garage Punk verankert, decken diese aber auch eine beachtliche stilistische Bandbreite ab. Da kann man sich an sehr unterschiedliches Zeug erinnert fühlen, etwa an Erik Nervous, The UV Race, die unzähligen Bands aus dem Umfeld der kalifornischen Dwyer/Segall-Connection und an den Fuzzpunk früher Wavves, No Age oder Male Bonding.
Einige der jüngeren Releases auf Slovenly Recordings waren nicht so wirklich meine Tasse Tee in ihrer für meinen Geschmack doch etwas zu konservativen Rückbesinnung auf ausgelatschte 08/15 Garage-Formeln; in meinen Augen war da mehr Masse als Klasse am Start. Die neueste Veröffentlichung entpuppt sich jedoch mal wieder als eine einzige Rock'n'Roll-Glückspille.
Proto Idiot aus Manchester existieren wohl schon 'ne Weile und haben bereits eine ganze Reihe von EPs und zwei Compilations veröffentlicht, mir begegnen sie hier aber zum ersten mal mit ihrem (besagte Compilations nicht mitgezählt) Langspieldebüt. Das entzückt mit einem Sound aus ganz viel Garage- und einem kleinen bisschen Postpunk. Das hat durchaus was von frühen Parquet Courts und Eddy Current Suppression Ring, es kommt aber auch immer wieder der Vibe der Buzzcocks und generell der britischen 77er Schule auf. Angenehm dummer aber auch ausgezeichnet rockender Spaß. Der Opener kündigt unmissverständlich an, was folgen wird: I'm stupid. You're stupid. Let's do it!
Diese Band aus dem eh schon für jede Menge Qualitätslärm bekannten Brisbane trifft mit ihrer ersten EP schon mal ziemlich ins Schwarze. Straightes aber ausgefeiltes Punkzeug mit beachtlichem Garage- und Fuzz-Faktor, deutlichen Anzeichen von Hard- und Postcore. Als grobe Orientierungshilfe hätte ich zum Beispiel frühe Video, Flowers Of Evil, Bad Breeding, Hot Snakes oder Davidians anzubieten.