Diese Band aus dem französischen Lille spielt experimentellen Postpunk, der sich klar auf der etwas kruderen Seite des Genre-Spektrums bewegt. Das klingt einerseits von vielen der eigenwilligeren 80er Postpunk- und Proto-Noise Bands wie etwa Swell Maps, The Pop Group, Flipper oder Scratch Acid beeinflusst. Aber auch aktuelle Bands aus der etwas Noise-intensiveren Richtung, etwa Exhaustion, nur auf besseren Drogen, könnte man da als notdürftigen Vergleich anbieten.
Wunderbar eigenwilliges Punkgedöns von einem Quartett aus Granada, Spanien. Offenbar hat die Band schon einige Jahre auf dem Buckel, entsprechend gut geölt kommt ihre Mischung rüber, die flotten Punkrock mit der Eingängigkeit der 77er Generation, leichten Postpunk- und vereinzelten, subtilen Deathrock-Anleihen verbindet, sowie auch diesem Wipers-artigen Gitarrenstyle bei dem ich immer sofort schwach werde. Jeder Song auf der Platte trifft ohne große Umwege ins Schwarze.
Die Londoner Kapelle teilt sich mindestens ein Mitglied sowie die generelle Marschrichtung mit den Death Pedals. Hier nähern sie sich der Sache aber überwiegend von einer eher garagigen, straight rockenden Seite, mit dem gleichen durchschlagenden Effekt. Ausgezeichneter Garagen-/Noisepunk der neben besagten Death Pedals wahlweise auch mal mal an Pissed Jeans, Hot Snakes, Lo Fat Getting High oder die gestern hier geposteten Beast Fiend erinnern mag. Und natürlich etwas an die unvermeidlichen Jesus Lizard.
Die erste EP von Beast Fiend aus San Francisco hatte bei mir schon bleibenden Eindruck hinterlassen und auf den mehrfach angekündigten und wieder verschobenen (absichtliches Getrolle?) Nachfolger war ich mehr als gespannt. Ihre Beißkraft haben sie seitdem nicht verloren, im Gegenteil: In den 8 Minuten Laufzeit gehen sie noch dreckiger, primitiver, angepisster, jedoch auch tighter zu Werke als bisher gewohnt, mit ihrer nach wie vor mitreißenden Mischung aus Garagen-/Postpunk und prähistorischem Hardcorepunk.
Wenn der spezielle Sound dieser Band aus Atlanta dem einen oder anderen seltsam bekannt vorkommt, dann liegt's vermutlich daran, dass hier zwei Drittel von Wymyns Prysyn mit am Werk sind. Das Ganze klingt dann auch in etwa so wie ein ungewaschener, Punk-/HC-fixierter Ableger davon.
Massiver Postpunk-Krawall aus Philadelphia. Angetrieben von monotonen Grooves, mit noisig-flächigen Gitarrenwänden auf Cinemascope-Format aufgeblasen, dabei immer schön gradlinig und druckvoll. Mehr Zutaten braucht's manchmal einfach nicht.
Abgefuzzter Indierock von einem Trio aus New Orleans, das in seinem Hang zur großen Hymne etwas daherkommt wie die melancholischen kleinen Brüder von California X. Mit deutlichen Disonaur Jr- und Swervedriver-artigen Momenten. Fügt sich auch ganz gut ein in die aktuelle Welle von Indiekrach á la Happy Diving, Solids, Weed oder Dead Soft.
Schönes Tape einer Band aus Seattle mit vielseitigem Post-/Garagenpunk, der mal an Hot Snakes oder deren Nachfolgeband Obits erinnert, manchmal auch an Wire oder Wipers. Oder die namensverwandten Video.
Starker Nachfolger zum letztjährigen Debütalbum der Band aus Oakland. Nach wie vor liegen die Koordinaten irgendwo zwischen Postpunk, Noise- und Schoegaze-Zeugs, die vier neuen Songs sind jedoch um einiges ausgereifter als auf dem etwas inkonsistenten Debüt.
Hier kommt gleich der nächste Leckerbissen aus dem Noise-/Postpunk-Umfeld. Die New Yorker bewegen sich klanglich in der Nähe von Bands wie Greys und Wymyns Prysyn, dazu böse Basslinien, die von Big Black geborgt sein könnten, hätten jene sich eine Seele zugelegt. Und etwas vom gradlinig rockenden Postpunk von Teenanger. Überhaupt finde ich es recht erstaunlich, mit was für einer genre-untypischen Leichtfüßigkeit die Platte über weite Strecken vor sich hin groovt.