Zero Bars - Demo 2023

Ein star­kes De­mo von die­ser Band aus To­ron­to hat vier schnör­kel­los nach vor­ne ge­hen­de Klop­per für uns auf La­ger, grob im Grenz­be­reich von Ga­ra­ge Punk und Post­co­re lo­ka­li­siert. Das hat ein biss­chen Hot Sna­kes-En­er­gie aber auch ei­nen Vi­be nicht un­ähn­lich zu dem frü­hen Ma­te­ri­al von Vi­deo und Teen­an­ger, nicht zu­letzt auch Acts wie As­cot Stab­ber, Flowers Of Evil, Piss Test und zwi­schen Ga­ra­ge und Hard­core agie­ren­den Bands á la Laun­cher oder Mys­tic In­a­ne. Mu­sik in mei­nen Oh­ren!

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Ninja Sword - The Art Of Bone Smashing

Auf der De­büt-EP die­ser Band aus Os­lo wird ei­ner At­ti­tü­de und Äs­the­tik ir­gend­wo zwi­schen Egg- und Dun­ge­on Punk ein the­ma­tisch fern­öst­li­cher An­strich ge­ge­ben. Im Kon­text ei­nes Gen­re-Kom­ple­xes der von sich selbst aus schon sehr be­müht ist kei­nen Sinn zu er­ge­ben, er­gibt das reich­lich Sinn. Macht das Sinn? Egal, der Scheiß macht Bock!

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Billiam - Corner Tactics

Bil­liams ers­te Ver­öf­fent­li­chun­gen wa­ren so um 2020 her­um aber für mich fühlt es sich an, als wä­re der Typ schon viel län­ger bei der Sa­che, ir­gend­wie im­mer an der Pe­ri­phe­rie die­ser 12­XU-re­le­van­ten Bubble her­um­schwe­bend. Spä­tes­tens mit sei­ner neu­es­ten LP se­he ich ihn aber vom Sta­tus ei­ner all­ge­gen­wär­ti­gen Rand­er­schei­nung mit­ten ins Spot­light ka­ta­pul­tiert, nicht zu­letzt dank sei­nem bis­lang stärks­ten und kon­sis­ten­tes­ten Bün­del neu­er Songs in sei­ner schwer zu imi­tie­ren­den (was nicht hei­ßen soll, dass es nie­mand ver­su­chen wür­de…), leicht Egg-las­ti­gen Me­lan­ge aus mal mehr, mal we­ni­ger mi­ni­ma­lis­ti­schem Syn­th-, Ga­ra­ge- und Post Punk - cat­chy wie Sau, dumm und sim­pel aber gleich­zei­tig ist je­der Mo­ve ist ein Voll­tref­fer!

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Flat Worms - Witness Marks

Flat Worms ge­hö­ren frag­los zu den zu­ver­läs­sigs­ten Acts der letz­ten Jah­re - man weiß im gro­ben, was man zu er­war­ten hat aber auch dass es gut wird und je­des mal ge­nug fri­sche Ideen mit­bringt, um span­nend zu blei­ben. Selbst­re­dend kann die neu­es­te LP auch nicht ent­täu­schen. Ihr ganz ei­ge­ner Sound zwi­schen den Wel­ten von Ga­ra­ge Punk, Noi­se Rock und Post Punk pul­siert so tight und en­er­gisch wie eh und je, kommt da­bei viel­leicht aber noch ei­ne spur ver­spiel­ter und ab­wechs­lungs­rei­cher rü­ber als zu­vor. In SSRT ver­mi­schen sich die mar­kan­ten Groo­ves von Wire und Te­le­vi­si­on zu ei­nem sub­til krau­ti­gen Kon­strukt. Time Warp In Exi­le fühlt sich in et­wa an wie ei­ne Fu­si­on von The Cow­boy mit Spray Paint… ähn­li­ches könn­te man auch dem das Al­bum ab­schlie­ßen­den Ti­tel­track be­schei­ni­gen, aber der borgt sich de­fi­ni­tiv auch ein paar Ele­men­te vom Ruts-Klas­si­ker It Was Cold.

Sor­ry folks, es gibt kei­nen kom­plet­ten Al­bum­stream den ich ein­bet­ten kann, aber drü­ben bei Sound­cloud gibt es das gan­ze Ding zu hö­ren..

Dizzy Daze - Proto-Being

Auf­re­gen­der Scheiß im Span­nungs­feld zwi­schen Noi­se Rock, Post­co­re und Ga­ra­ge Punk auf der neu­es­ten EP die­ser Band aus To­kyo, die sich oben­drein als aus­ge­spro­chen viel­sei­tig und wand­lungs­fä­hig prä­sen­tiert. Pro­to-Be­ing stürmt di­rekt los wie ei­ne Mi­schung aus Mul­ti­cult, Tar und Dri­ve Li­ke Je­hu. Slug hat dann mehr ei­nen me­lo­di­schen Vi­be, der an Bands wie Bitch Ma­gnet, Pol­vo und Cha­vez er­in­nert. Evi­dence ver­strömt ei­nen Acid-ge­tränk­ten Pro­to Punk-Vi­be als trä­fen z.B. MX-80 auf frü­he The Men und ei­nen Hauch von Wi­pers. Zu gu­ter Letzt ist dann in Dis­con­nect noch so ei­ne ge­wis­se Hot Sna­kes-meet-Na­ti­on Of Ulys­ses-En­er­gie am Start.

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Kalte Hand - Kalte Hand /​/​ Dunkle Strassen - Alles Fuckt Mich Ab

Zwei star­ke deutsch­spra­chi­ge Post Punk-Re­leases hier. Kal­te Hand kom­men aus Augs­burg, klin­gen da­bei aber eher nach Ber­lin der letz­ten 10 Jah­re - ihr in eis­kal­ten Sar­kas­mus ge­hüll­ter dys­to­pi­scher Post Punk ruft un­ter an­de­rem Bands wie Pi­ge­on, Glaas, frü­he Di­ät and Pret­ty Hurts so­wie wei­te­re deutsch sin­gen­de Er­schei­nun­gen wie Die Wär­me, Hyä­ne, Mas­ke, Die Ver­lie­rer, L'appel Du Vi­de ins Ge­dächt­nis… nicht zu­letzt hat's auch ei­nen leich­ten Hauch von Puff and Pis­se.
Die Ten­den­zen letz­te­rer zwei Bands drän­gen sich dann stär­ker in den Fo­kus auf der De­büt-EP des Ham­bur­ger Du­os Dunk­le Stras­sen - ein kraft­voll ge­ra­de­aus ge­hen­der Sound mit ei­ner deut­li­chen Noi­se Rock-Kan­te, der dar­über hin­aus viel­leicht noch Ähn­lich­kei­ten zu in­ter­na­tio­na­len Acts wie Ar­se, As­cot Stab­ber oder Cri­sis Man auf­wei­sen mag.

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Datenight - Clueless and Hangless

Zu­erst war ich mir ja nicht so si­cher, ob die­se An­ge­le­gen­heit nicht et­was zu ent­spannt wird für mei­nen Ge­schmack, aber letzt­end­lich kann mich auch die­ses mal wie­der die schie­re Kraft des Song­wri­tin­gs über­zeu­gen auf ei­nem Al­bum, das ir­gend­wie den Ein­druck ei­ner ge­misch­ten Tü­te von Out­takes und sons­ti­gen Krü­meln er­weckt - ein Ein­druck der durch­aus stim­men könn­te und noch be­stärkt wird da­von, dass die Songs hier ein­fach al­pha­be­tisch sor­tiert sind. Die Songs selbst sind aber durch­weg ma­kel­lo­se A-Wa­re.

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Завірюга - 18000

Die ein­zi­ge Ukrai­ni­sche Egg­punk-Band von der ich bis­lang weiß hat mein In­ter­es­se schon durch­aus ge­weckt mit ei­ner Rei­he so­li­der EPs in den letz­ten Wo­chen und die neu­es­te da­von re­gelt jetzt mal so rich­tig die Schei­ße, wenn ihr mich fragt. Pflicht­pro­gramm für Fans von so Krem­pel wie Pri­son Af­fair, Set-Top Box, Beer und Nuts!

Collate - Generative Systems

Col­la­te aus Port­land wa­ren nie­mals ei­ne Band die ih­rem Gen­re son­der­lich viel neu­es ab­ge­win­nen kann, aber das soll kei­nes­wegs hei­ßen, dass er nicht trotz­dem or­dent­lich Spaß macht, ihr re­la­tiv simp­ler Mix ir­gend­wo zwi­schen dem eher fun­ky tanz­ba­ren En­de der No Wa­ve-Ska­la und Gang Of Four-mä­ßi­gen Dance-/Post Punk Groo­ves. Es ist au­ßer­dem ei­ne Plat­te, die sich hin­ter­lis­tig an­schleicht be­vor sie sich kräf­tig im Ge­hör­gang ver­kan­tet, weil das stärks­te Ma­te­ri­al un­auf­fäl­lig in der zwei­ten Hälf­te un­ter­ge­bracht wur­de.

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The Bozo Big Shit Garbage Band - It's My Move

Ein neu­er Tra­ding Wrecka­ge Re­lease - das ver­spricht im­mer will­kom­me­nen Nach­schub an va­ge No Wa­ve-in­spi­rier­ten Un­säg­lich­kei­ten. Das hier ist aber noch mal ein ganz an­de­res Ka­li­ber… In die­ser ak­tu­el­len In­kar­na­ti­on ist The Bo­zo Big Shit Gar­ba­ge Band wohl ei­ne rei­ne So­lo­an­ge­le­gen­heit von To­ny Shit aka Ree­se McLean und ver­mut­lich noch ein Arsch voll an­de­rer Pseud­ony­me, wel­cher auch in­te­gra­ler Be­stand­teil von Bands wie Gay Cum Dad­dies, Eat Avery's Bo­nes, Buk­ka­ke Moms, Fle­sh Narc und noch ei­ni­gen wei­te­ren war oder ist. Ein Fun­da­ment aus No Wa­ve-Ex­pe­ri­men­ten ist auch hier noch durch­aus greif­bar, aber we­ni­ger mensch­li­ches Cha­os bei den Re­cor­dings hat sich hier of­fen­sicht­lich auch in ei­nem ent­spre­chend we­ni­ger wir­ren Klang­bild nie­der­ge­schla­gen. Das ist im­mer noch so krea­tiv und un­vor­her­seh­bar wie man es von bis­he­ri­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen des Ty­pen ge­wohnt ist, wird da­bei aber in so struk­tu­rier­te, ein­gän­gi­ge und kraft­voll vor­an­ge­trie­be­ne Bah­nen ge­lei­tet wie man es bis­her noch nicht von ihm ge­hört hat. Mal hat das et­was von Bands an der Schnit­stel­le von Ga­ra­ge-, Post- und Art Punk wie et­wa The UV Race, Soft Should­er, Shark Toys oder Par­quet Courts, in an­de­ren Au­gen­bli­cken klingt das als kol­li­dier­te der 90er Noi­se rock aus der Am­Rep- oder Touch&Go-Ecke auf Mitt­acht­zi­ger The Fall.

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