Eine neue EP dieser Band aus Perth, deren bisherige Veröffentlichungen ich bislang entweder übersehen oder ignoriert haben muss. Der geradlinige Garage Punk darauf wird in seinem Genre keine Revolution auslösen, zieht aber ohne Zweifel sein Ding mit überzeugender Kompetenz durch.
Ungeschliffener Rotz von einem Trio aus St. Louis, Missouri, der herzhaft scheppernden Fuzzpunk und Hardcore, wie man ihen zum Beispiel von Vexx aufgetischt bekommt, mit etwas Postcore und Garagengedöns der gleichwertig unentspannten Machart kollidieren lässt.
Eine Formation aus Sydney mit Leuten u.a. von Diät, Rapid Dye und Perspex generiert auf ihrem ersten Tape eine große dunkelbraune Pfütze aus dissonantem, garantiert nicht keimfreiem Post Punk, der mir Assoziationen zu Bands wie Sewers, frühen Dogging oder Soupcans erweckt.
Während wir noch auf das angekündigte neue Album der weltbesten Garagen-"Band" warten, sind in irgendeiner Ritze zum wiederholten mal ein paar alte Aufnahmen wiedergefunden und schnurstracks veröffentlicht worden. Im Hause Voltaire kann man offenbar keinen Schritt gehen, ohne auf irgendwas von musikalischem Wert zu treten.
Wie schon auf ihrer ersten EP vor zwei Jahren weiß die Band aus Washington D.C. mit weitgehend lässig und schnörkellos dahergeschrammelten Fuzzpop und Indie Rock zu gefallen, der diesmal besonders zum Ende der Platte hin auch mal gerne ein wenig in Cowpunkmäßige Regionen abdriften mag und durchweg auf robuster Songsubstanz gebaut ist.
Abdur Rahim Latada aka das Ein-Mann-Projekt Grow Rich aus Jakarta, Indonesien hat sich gerade mit seiner zweiten EP zurück gemeldet. Darauf hat sein Sound aus Noise Pop, Shoegaze und Fuzz Punk nochmal eine ordentliche Schippe Dynamit oben drauf gelegt und stärker noch als auf der eh schon sehr guten ersten EP vor einem Jahr glänzt die Platte durch tadelloses Songwriting, angetrieben von einer druckvollen Produktion. Dabei erinnert das ganze ausschließlich an die etwas entschlossener lärmenden Hausnummern des besagten Genrespektrums wie etwa Swervedriver, Mega City Four, Sugar und einen Hauch von Superchunk; außerdem an aktuelle Bands á la Milked und Monster Treasure. Erneut, astreiner Stoff.
Okay, neben der Kaleidoscope ist hier gleich eine weitere herausragende Hard-/Postcore-Formation dieser Tage, die gerade einen neuen Langspieler am Start hat. Nach einem eher auf der Postcore-Seite zu verortenden Debütalbum von unglaublicher Schubkraft und einem deutlich chaotischeren, raubeinigeren Nachfolger scheint die Band aus Stevenage, UK seit der letzten EP den gesunden Mittelweg zwischen den Extremen gefunden zu haben. Zu erwähnen, dass sie dabei auf die Scheiße hauen wie kaum eine Band derzeit ist ja schon Eulen nach Athen tragen und ebenso, dass sie nahezu perfekt die Gegenwart des Postcore auf den Punkt bringen, vollständig im Hier und Jetzt verankert klingen ohne dafür irgendwas bahnbrechend neues erfinden zu müssen.
Es handelt sich bei dieser Band aus Kansas City um ein Projekt von Ian Teeple, der unter anderem bei Warm Bodies und BB-Eye seine Finger mit drin hat und zuletzt schon mal als Natural Man & The Flamin' Hot Band mit einer guten EP auf Neck Chop Records aufgefallen ist. Wer mit den genannten Acts vertraut ist, ahnt schon dass es auch auf dem ersten Langspieler der Band nicht allzu langweilig zugehen kann. Ein erwartungsgemäß recht exzentrischer Mix aus Post- und Garagepunk mit leicht New-Waviger Note und passendem Saxofongequietsche ist hier am Start, den man z.B. als eine seltsame Verschmelzung von Erik Nervous, Pill und Andy Human & The Reptoids beschreiben könnte.
Kaleidoscope aus New York stechen schon seit einigen Jahren als eine der spannendsten Hard-/Postcorebands der Gegenwart heraus. Die Mitglieder verdingten sich in der Vergangenheit bei Bands wie Ivy, Deformity und JJ Doll - ja auch alles nicht die langweiligsten Acts - und auf ihren bisherigen EPs konnte man sich nie so ganz sicher sein, was sie einem dieses mal vorsetzen würden; so konnte der ungeschliffene Hardcorepunk ihrer frühen Veröffentlichungen mal eine etwas postpunkige Richtung einschlagen, ein anderes mal mit psychedelischen Sounds, dreckigem Garage- und Acid Rock versetzt sein. Von all dem finden sich auch auf ihrem ersten Langspieler subtile Echos wieder, aber vor allem darf man feststellen, dass sie dabei noch nie so kompakt, selbstbewusst und druckvoll geklungen haben mit einem endlos popotretenden Postcore-Sound, den ganz besonders Freunde von Institute und Bad Breeding zu schätzen wissen werden. Aber von den genannten Bands heben sie sich dann wiederum auch problemlos ab mit einer nach wie vor ausgesprochen breiten Palette an Einflüssen und Stilmitteln. Da besteht kein Zweifel, dass wir von denen noch öfter hören werden.
Die vor geraumer Zeit erschienene Cassingle der Band aus Melbourne weckte als erster Teaser schon ganz ordentliche Erwartungen an ihr Debütalbum, aber so einem konsistent hohem Qualitätslevel hatte ich dann doch nicht gerechnet. Die grundlegenden musikalischen Koordinaten bleiben aber die gleichen; es gibt Post Punk von ungewöhnlicher Quirligkeit zu bestaunen, dessen geradezu leichtfüßige und dennoch knackige Grooves ganz Genre-untypisch sogar eine vorsichtige Menge Spaß genehmigen. Dass die Platte dabei nie albern oder käsig klingt ist einer bombenfesten, sorgfältig ausbalancierten Songarchitektur zu verdanken. Aktuellen Bands wie Crack Cloud oder The World steht das nicht ganz fern.