Der zweite Langspieler von Pardoner aus San Francisco ist schon wieder 'ne Bombe geworden, auch wenn die Detonation diesmal bewusst etwas leiser gehalten wurde in einem relaxter daherschrammelnden, von tiefer Melancholie durchzogenen Sound zwischen klassichem 90er Indie Rock und Noise Pop, vereinzelten Spurenelementen von Noise Rock und Postcore. Zusammengehalten wird das alles wie gehabt von ausnahmslos exzellentem Songmaterial. In der aktuellen Szenerie kann man Bands wie Treehouse, Tape/Off, Ovlov oder Milk Music als Vergleiche bemühen; aus der Vergangenheit kann man hingegen Echos von Swervedriver, Dinosaur Jr, Polvo oder Archers Of Loaf vernehmen.
Die Vorgänger zum dritten Album dieser Band aus Los Angeles hab ich irgendwie verschlafen und muss die gleich mal nachholen, denn was mir jetzt aus den Lautsprechern quillt ist exquisit. Das klingt in etwa so als hätte man den psychedelischen Synth- und Garagepunk der ebenfalls auf Castle Face beheimaten Pow! mit Suicide und Public Image Ltd. gekreuzt. Oder mit neueren Bands wie Whatever Brains und etwas geringfügiger deren Nachfolge-Projekt ISS. Um Spuren von Industrial angereichert. Auch neokrautige Abflüge und eine kleine Dub-Exkursion dürfen mal sein. Oder anders ausgedrückt: Stilistisch geht es hier drunter und drüber, aber daran gibt es mal sowas von gar nichts auszusetzen.
Wenn sich mit Anti-Fade und Drunken Sailor Records gleich zwei gegenwertige Punk-Bollwerke zur einer Veröffentlichung genötigt sehen, macht das schon mehr als nur neugierig. Was sie da ausgegraben haben ist eine Band aus Geelong, Australien und ein Sound, bei dem kontemporärer Garagepunk auf uralten Hardcore etwa von der Circle Jerks-Varietät zu einem so Ideenreichen wie mordsmäßig abgehenden Gesamtpaket verschnürt wird, dessen Spaßfaktor nahezu die Skala sprengt. Geiler Scheiß!
Fuzz Punk mit einer subtil psychedelischen Note kreiert diese Band aus Oakland, deren Besetzung personelle Überschneidungen u.a. mit FM Knives und Midnite Snaxx aufweist. Das Resultat klingt ein bisschen so als träfe der Psych-Pop letztgenannter Band auf eine Mixtur aus Vexx und den britischen Noisepoppern Feature.
Energischen und ordentlich schrägen Punkrock, teilweise auch mit oldschooliger, leicht kalifornisch riechender Hardcorekante, setzt es auf dem Demo der New Yorker Dollhouse. Der geht direkt ins Blut und löst da seltsame Reaktionen aus. Ein bisschen hat das was von 'ner Symbiose aus Piss Test und Launcher.
Die knapp drei Jahre alte erste EP der Band aus Grand Rapids, Michigan gefiel mir zwar schon ausgesprochen gut, aber auf der neuen LP via Neck Chop fügt sich alles nochmal viel schlüssiger ineinander, ist die Vision deutlich schärfer und das Songmaterial ausgereifter in ihrem betrüblichen Sound aus Goth-lastigem Post- und Synthpunk.
Zwei weitere, endlos Arschversohlende Hard-/Postcore-Attacken mit gar nicht so subtilem Garagenvibe irgendwo im Spannungsfeld etwa von Anxiety, Acrylics und einem Hauch von Bad Breeding treffen auch auf dem aktuellen Kurzspieler der Band aus Los Angeles ohne überflüssiges Rumgeeiere voll ins Schwarze.