Wow! Was ein gesundes Minimum an Produktionsaufwand für einen Unterschied machen kann, beweist der erste Langspieler von Paint Thinner aus Detroit. Die gefielen mir bereits auf ihrem Demo vor ca. drei Jahren ausgesprochen gut. Aber kamen mir damals als Vergleich noch eher Wire so anno Chairs Missing in den Sinn, klingt das hier etwas weniger nach Ur-Postpunk und Artpunk, dafür stärker nach Ur-Psychedelic- und Spacerock, nach Pink Floyd der (mal ehrlich, einzig wahren) Syd Barret-Ära und frühen Hawkwind. Und das mitunter auch bei den Songs, die bereits auf dem Demo enthalten waren. Vereinzelt kann auch ein wenig Surf-Twang etwa an Crystal Stilts erinnern. Aber zu keinem Zeitpunkt lässt The Sea Of Pulp zweifel daran aufkommen, dass in ihm ein Herz aus Punk schlägt. Die Platte ist ein Killer und mit Fell Flat ist (erneut) einer der stärksten Songs an Bord, die mir in letzter Zeit so unterkamen.
Das Londoner Ein-Mann Synth- und Garagepunk-Projekt legt nach einigen bereits sehr köstlichen Singles und EPs seinen ersten abendfüllenden Release vor. Ich muss sagen, damit toppt der Verantwortliche Theo Zhykharyev die bisherigen Kurzspieler noch um ein gutes Stück; die Platte besteht eigentlich nur aus waschechten Highlights. Ausgeprägter als bisher ist außerdem ein gewisser psychedelischer Vibe, der mich an Pow! denken lässt. Außerdem Pflichtprogramm für alle, die etwa Digital Leather, Ausmuteants, Deletions oder Leisure etwas abgewinnen können.