Eine erstaunlich effektive Mixtur aus Postcore der modernen und Postpunk der altmodischen Machart haben Black Baron auf ihrem ersten Langspieler konserviert. Das ist von einer melancholischen Grundstimmung und einer Gitarrenarbeit durchzogen, die mich manchmal eher Genre-untypisch an Wipers oder Leatherface erinnert. Innerhalb des Postpunk-Spektrums haben sie sich damit jedenfalls ihre eigene kleine Nische gefunden. Als entfernte Verwandte könnte man Parallelen zu Criminal Code, Creative Adult oder Autobahn ziehen.
Toller Postpunk von einem Quartett aus Istanbul. Düster, kraftvoll und eingängig. Wer bei Türkei immer noch zuerst an Dönerbuden-Pop denkt, der sei gleich noch mal an das Ding hier erinnert.
Ein etwas älteres Fundstück, das mir bisher verborgen geblieben ist. Bereits im Sommer 2011 erschien das Album von Rank/Xerox aus San Francisco, bekam hierzulande dann etwas später einen Re-Release auf Sabotage Records. Dreckiger, dissonanter Postpunk in Bestform mit subtilen Noise- und Garagen-Tendenzen.
Erstklassiger Postpunk aus Breslau. Und zwar solcher von der wavelastigen, mit mal eher sperrigen, mal extrem tanzbaren, immer nervös zuckenden Grooves durchsetzten Sorte. Wie eine pseudoauthentische Disneyland-Zeitreise in ein Jahr '81, das es so nie wirklich gab. Wirkt echter als die trübe Realität, damals wie heute. Und gar nicht von gestern.
Und noch eine kleine Punkperle, diesmal von einer berliner Band. Mit ähnlichen Referenzen wie die gestern hier aufgeschlagenen Daily Ritual ausgestattet, aber auch ein ganzes Stück getragener und melancholischer, mit leichten Postpunk-Tendenzen. Ich erinnere mich, schon mal mit deren Musik konfrontiert gewesen zu sein. Hatte mich nicht besonders beeindruckt. Aber diese zwei neuen Songs sind pures Gold. Gespannt, was da noch folgt…
Unberechenbarer bis unzurechnungsfähiger Weirdo-Punk aus New York. Dawn Of Humans verschmelzen Versatzstücke aus Noiserock, Hardcore- und Postpunk zu einem sehr schön abgedrehten Bastard. Freunde von Lumpy And The Dumpers, Raspberry Bulbs, Deformity, Vulture Shit oder Prag sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren.
Weniger als einen Monat nach ihrer letzten EP Debris hauen die melodieverliebten Postpunker Piles aus Milwaukee sehr kurzfristig angekündigt ihr zweites Album (digital, Vinylbevorzuger müssen sich noch bis zum 18. Mai gedulden) raus. Vom ersten Moment an sticht wieder die vom ersten Album vertraute Euphorie ins Auge, nachdem die EP zuletzt eher eine etwas schummrigere Marschrichtung anzudeuten schien. Die Songs sind von Anfang bis Ende erste Klasse, deutlich ausformulierter und besser Strukturiert als noch auf dem Debüt, das eher durch ungeschliffene Direktheit überzeugte. Großer Sport.
Mystic Inane aus New Orleans konnten mich schon mit ihrer letzten EP Deep Creep überzeugen. Auf ihrem neuesten Kurzspieler ist das meiste beim alten geblieben und sie plündern wie gehabt ganz schamlos in alten Punk- Noise- und Garagen-Traditionen. Von so Zeug kann's einfach nicht genug geben.
Ein waschechtes (Post-)Punkhighlight, das neue Album des Trios aus Belleville, Illinois. Ohne Rücksicht auf Verluste vorwärts galloppierende Songs, recht düster und erstaunlich melodisch zugleich. Das erinnert sowohl an guten 80er-Punk á la Naked Raygun und etwas Hüsker Dü, aber auch an aktuellere Postpunk-Geschichten wie Creative Adult, Sievehead, Criminal Code oder Piles. Dazwischen gibt's auch schon mal 'nen kleinen Synthpunk-Exkurs. Und Hits so weit das Auge reicht.
Erste EP eines Trios aus dem kalifornischen Städtchen San Luis Obispo. Eine absolut mitreißende Mischung aus tendenziell etwas düsterem Postpunk, sägenden Noise-Gitarrenwänden und im letzten Track auch mit deutlichen Postrock-Elementen.