Fand ich den letzten Langspieler des Garagenrockers aus Montreal stellenweise etwas überladen, liefert der gute Mann hier ein vergleichsweise flauschiges, entspanntes Fuzz-Kissen ab. Wie von ihm gewohnt ist das eine ordentlich vielseitige Angelegenheit, die sich auch gerne mal Abstecher in psychedelischen Nebel leistet und so schnell keine Langeweile aufkommen lässt.
Drei Jahre nach ihrer sehr appetitlichen Debüt-7" ist nun bei Volar Records der erste Langspieler der Band aus San Diego zu bekommen. Darauf geht es vergleichsweise moderat garagig, dafür vermehrt postpunkig zu und es lässt sich eine starke Affinität zum Noise Rock der früh-neunziger Amphetamine Reptile-Schule ausmachen, getrieben von schön dummem wie auch spaßigem Stooges-Geriffe.
Die französischen Weirdo-Punks haben jetzt auch schon gute anderthalb Jahrzehnte auf dem Buckel und sie werden auch auf ihrem neuesten Album dem Ruf als eine der eigenwilligeren, aber auch eine der liebenswertesten Bands gerecht, die unser Kontinent über die Jahre so ausgespuckt hat. Wie gewohnt lungern sie irgendwo zwischen den Stühlen von Noise, Post-, Garage- und Artpunk rum und es interessiert sie nicht im geringsten was du davon hälst.
Nachdem Cruz Somers zwischenzeitlich mit einer sehr schicken Solo-EP um die Ecke gebogen kam und Raymond Schmidt als Teil der ebenso exzellenten Race Car und R. Clown für Krawall sorgte, ist nun also der erste mehr-oder-weniger Langspieler des Duos aus Los Angeles zu bekommen. Natürlich haben wir's mal wieder mit einer maximal arschtretenden Noise- und Garagenbombe zu tun.
Ausgesprochen spaßiger Lärm zwischen Garage- und Post Punk auf dem Debüt-Tape einer Band aus Nashville, die zeitweilig mal nach einer im Tempo halbierten Kreuzung aus Sauna Youth, Ex-Cult und Uranium Club klingt.
Flat Worms aus Los Angeles melden sich zurück mit einer gewohnt hochwertigen 7" auf Famous Class, auf der ihr Sound ein gutes Stück verspielter rüber kommt als auf ihrem letztjährigen Debütalbum. Dabei tritt der Garagenfaktor in den Hintergrund, die zwei Songs rücken stattdessen vermehrt in die Gegend von Noise-getränktem Post Punk. War alles auch früher schon da, aber diesmal gewähren sie dieser speziellen Sau etwas großzügigeren Auslauf.
In der Zwischenzeit hat Frontmann Drew Owen seinen Wohnsitz ja von New Orleans nach Helsinki verlegt und irgendwie liegen derzeit leider keine konkreten Infos darüber vor, wer außer ihm denn jetzt in der neuen, finnischen Inkarnation der Sick Thoughts mitmischt. Musikalisch bleibt aber alles beim alten und die Band gehört nach wie vor zur ersten Liga dieser ultraklassischen Art von Garage Punk, der zwar überhaupt nichts neues zu bieten hat, dessen Songmaterial dafür aber ausnahmslos ins Schwarze trifft und zuverlässig einen hartnäckigen Ohrwurm nach dem anderen produziert.
Nicht dass mir zur Musik von Connie Voltaire die Worte ausgehen würden - die haben mir nämlich schon beim Erstkontakt mit der seltsamen und bezaubernden Welt der Neo Neos gefehlt. Daher beschränke ich mich diesmal auf die wesentlichen Fakten: Der gute Herr hat im Oktober gleich zwei neue Langspieler draußen. Das "Split"-Album von Training Ground und Cells führt dabei die derbere Marschrichtung der vor einigen Wochen veröffentlichten Hardcore-"Compilation" fort. Über Neck Chop Records ist außerdem eine neue LP seines bekanntesten Projekts Neo Neos raus, dessen Tonmaterial jetzt wohl schon etwas länger im Keller rumgammelte. Einige der Songs sind bereits von diversen Tapes und EPs bekannt, hier aber in tendenziell noch stärker geschädigten Darbietungen vertreten. Ich freue mich einfach über die halbe Stunde neuen und alten Lärms; den Überblick hab ich eh schon längst verloren.
Ich hatte diese Band schon fast wieder vergessen, gute sechs Jahre nach ihrem Debüt und auch schon fünf seit ihrem zweiten Langspieler. Jetzt sind die jedenfalls wieder da und haben ein saustarkes Album Nummer drei am Start. Dessen Sound bewegt sich irgendwo zwischen dem aktuellen Postpunk-Geschehen á la Institute und einem satten Rundumschlag der vergangenen Garagepunk-Jahre; insbesondere hat sich das die eine oder andere Scheibe bei UV Race, Ex-Cult, Useless Eaters, Ausmuteants und Sauna Youth abgeschnitten. Nicht zuletzt scheint auch immer wieder ein leiser Hauch von Wire durch. Die Frage wie ich zu letzterem stehe sollte sich eigentlich ja erübrigen.
Zwei digitale Singles von einem Typen aus London. Dessen Lärm irgendwo zwischen Noiserock, Elektro-, Garage- und Post Punk erinnert etwas an eine Variante der ebenfalls aus London stammenden Powerplant, der irgendwer eine kleine Dosis Big Black ins Bier gekippt hat.