Ich bin jedes mal aufs neue verzückt, wenn oldschooliger Hardcore- und Garage Punk gemeinsame Sache machen und mit vereinten Kräften zur Attacke ansetzen. Vertigo aus dem australischen Geelong präsentierten sich vor einer Weile bereits mit ihrem Debüt-Tape als ein herausragender Vertreter dieses speziellen, bislang namenlosen Subgenres. Der Nachfolger ist jetzt erneut via Anti-Fade draußen und macht nochmal einen etwas runderen Eindruck, wobei diesmal auch regelmäßige Einsprengsel von prähistorischem Metal auffallen, aus einer Zeit in der er noch Heavy mit Vornamen hieß.
Qualität mal wieder aus dem Hause Slime Street Records von einer ungooglebaren Band irgendwo aus Australien. Deren zweites Tape liefert sehr spaßigen Garage- und Synthpunk der Marke Ausmuteants, vermischt mit einer kleinen Spur von Wahnsinn á la Skull Cult.
Starkes Zeug zwischen Post- und Garagepunk, das einer dreiköpfigen Menschmaschine aud dem australischen Gold Coast entspringt. Das hat in den etwas straighter rockenden Momenten etwas von Pow! oder S.B.F., noch stärker erinnert es mich aber an die fies mechanischen Grooves aktuellerer Useless Eaters oder an Exit Group.
Irgendwie vermisse ich die Resonars und ihren ganz speziellen Garagepunk-meets-British-Invasion Sound ja sehr. Abgemildert wird der Entzug durch eine Band aus der gleichen Nachbarschaft (Resonars Mastermind Matt Rendon zeichnet sogar für die Produnktion verantwortlich) in Tucson, Arizona, die ihnen manchmal zum verwechseln ähnlich klingt und auch songtechnisch einiges auf dem Kasten hat.
Das erste Tape dieser Spacken aus Chicago kommt schon mal sehr sympathisch rüber mit Garagepunk und einem leichten 77er Vibe, der einfach verdammt viel Spaß macht und dabei abgeht wie ein Zäpfchen mit Raketenantrieb.
Zwei Bands mit identischem Namen aber von zwei verschiedenen Kontinenten haben am gleichen Wochenende jeweils ihr aktuelles Album veröffentlicht. Reiner Zufall? Beide Platten können jedenfalls richtig was.
Die ersten Priors kommen aus Montreal, haben ihre Platte bei Slovenly Recordings untergebracht und zu hören gibt's Garagepunk von vergleichsweise geringer Originalität, was aber durch eine verdammt energische Darbietung mehr als ausgeglichen wird.
Die anderen Priors kommen aus Melbourne und die Platte gibt's vom Londoner Label La Vida Es Un Mus Discos. Darauf setzt es ziemlich derben Hardcorepunk, wie ich ihn am liebsten hab: vergraben unter einer fingerdicken Dreckschicht aus Noise. Dabei hält sich die Band glücklicher Weise nicht allzu strikt an die ausgelutschten Genre-Strickmuster.
Zwei neue Songs der Garage Punk/Pub Rock Combo aus dem australischen Byron Bay zum stilvollen angepisst sein über, you know… das Scheißsystem oder so. Kann man ja wenigstens Spaß bei haben.
War ja klar, dass der inzwischen fünfte Langspieler der Band aus Denton, Texas mal wieder astreine Qualität abliefert. So routiniert und zuverlässig einen garagig angekratzten Powerpop-Knaller nach dem anderen aus dem Ärmel schütteln, das können nicht so viele. Nach wie vor ein Muss für Freunde von Bands wie Radioactivity (zu denen hier auch personelle Überschneidungen bestehen), Diarrhea Planet oder Bed Wettin' Bad Boys.
Die nicht nur von mir hochgeschätzten Royal Headache sind schon länger nicht mehr, aber ihr Sänger Shogun meldet sich nun mit neuer Band im Rücken und einer 7" zurück, deren A-Seite abgesehen von einem vergleichsweise polierten Sound vieles zurückbringt, wofür man Royal Headache liebgewonnen hatte. Etwas weniger Garage, dafür mit einem leichten Radio Birdman-Vibe. Deutlich schwerer macht es mir die B-Seite. Der liegt zwar auch ein starker Song zugrunde, dessen Darbietung riecht mir dann aber doch etwas zu sehr nach fader Alternative-Brühe und kann nur durch Shoguns bemerkenswerte Gesangsperformance noch rausgerissen werden. Mal auf einen Langspieler warten…