Eine exzellente Compilation einer Band aus Hamilton, Ontario. Enthalten ist das in allesamt noch recht junger Vergangenheit erschienene Material von einem Demo, zwei EPs und zusätzlich gibt's noch ein paar bislang unveröffentlichte Songs oben drauf. Soundmäßig passt das gut in in eine Reihe mit verschiedenen anderen derzeitigen Bands, welche die Tugenden von Garage, Fuzz und Powerpop vereinen. Also z.B. Bad Sports, Tommy and the Commies, Radioactivity, Booji Boys… you name it.
Ricky Hamilton aka Ricky Hell, der hier unter anderem schon mit seiner alten Band Fascinating und außerdem mit einem tollen Solo-Tape auffiel hat inzwischen seinen Wohnsitz von Cleveland nach Los Angeles verlegt, vorher aber noch schnell eine neue EP aufgenommen. Ohne seine Voidboys diesmal, was sich in einem weniger knarzigen Sound niederschlägt. Davon abgesehen begegnet einem hier aber eine sehr ähnlich liebenswerte Mischung aus Power-, Fuzz- und Garagenpop.
Fand ich den letzten Langspieler des Garagenrockers aus Montreal stellenweise etwas überladen, liefert der gute Mann hier ein vergleichsweise flauschiges, entspanntes Fuzz-Kissen ab. Wie von ihm gewohnt ist das eine ordentlich vielseitige Angelegenheit, die sich auch gerne mal Abstecher in psychedelischen Nebel leistet und so schnell keine Langeweile aufkommen lässt.
Psychic Flowers ist ein weiteres Projekt von David Settle, der hier auch schon mehrfach mit seinen Bands Ex-Breathers und Big Heet aufgetaucht ist. Auf dem Debütalbum von Psychic Flowers ist aber wenig von den Noise Rock- und Postcore-Sounds besagter Bands zu vernehmen. Stattdessen begeistert die Platte mit durchweg hochwertigem Fuzz-/Noise-/Powerpop, der hier in einen wunderbar knarzenden aber dennoch maximal druckvollen Lo-Fi Sound verpackt ist und an dem (nicht nur) Freunde von Bands wie etwa Ovlov, Milked, California X oder Happy Diving sicher einigen Gefallen finden werden.
Casper Tengberg aus dem schwedischen Vänersborg macht auf seinem zweiten Langspieler genau da weiter wo der Vorgänger aufgehört hat, das Songmaterial macht dabei aber einen konsistenteren Eindruck und hat offensichtlich ein Quäntchen mehr Feinschliff erfahren. Natürlich klingt sein charmanter Sound zwischen rumpeligem Garagengedöns und eingängigem Fuzzpop immer noch schön Lo-Fi. Unter der knarzigen Oberfläche verbergen sich so einige hartnäckige Ohrwürmer.
Irgendwie ist diese ziemlich geile EP bisher an mir vorbei gegangen. Fuzzpunk und Noisepop gibt's darauf zu hören, der stark an frühe Wavves oder No Age erinnert, vermischt mit ein wenig Oh Sees-Psychedelia und der angenehm stumpfen Haudrauf-Garagenästhetik des ganz frühen Ty Segall.
Die bisherigen zwei EPs der New Yorker Band ließen mich ja schon mehr als gespannt aufhorchen, aber mit einem derart starken Debütalbum hatte ich dann doch nicht gerechnet. Melodischer Indierock, Fuzz-, Jangle- und Powerpop wie man ihn in der dunklen Jahreszeit einfach mal braucht. Das klingt in etwa wie eine Schnittmenge aus Guided By Voices und The Clean; songmäßig werden hier laufend Treffer versenkt.
Da hat sich die New Yorker Band ja einige Jahre Zeit gelassen mit ihrem ersten Langspieler. Und während die bisherigen EPs in ihrer starken Fragmentiertheit noch den Eindruck einer Band auf der Suche nach der eigenen Vision machten, stellt sich spätestens jetzt heraus: Genau das ist ihre Vision. Das Chaos in den Songstrukturen ist kein Ausdruck musikalischer Unentschlossenheit, sondern ihr selbst gewählter, bevorzugter Modus Operandi. Unter den Fetzen und Fragmenten finden sich dann aber auch absolut klassische Bestandteile aus dem Indierock der Breeders und frühen Pixies wieder, die mit einen Sonic Youth-mäßigen Schredderfaktor und gerne auch mal aus Noise Rock und Doom entlehnten Riffs kollidieren.
Das Debütalbum der Band aus dem Kalifornischen Stockton vor drei Jahren war ja schon eine sehr, sehr hörenswerte Angelegenheit, aber was das Trio auf Album Nummer zwei abliefert ist pure Fuzz-/Noisepop-Perfektion, die sich in zehn tadellosen Songperlen wie Honig über den Hörer ergießt, dabei aber auch ordentlich auf den Putz haut. Der Sound weißt Ähnlichkeiten zu den auf dem gleichen Label veröffentlichenden Londonern Slowcoaches auf, wird aber noch um deutliche Shoegaze-Einflüsse verfeinert. Die melodische Finesse von Chapterhouse trifft auf Swervedrivers unbedingten Willen zum rockenden Lärm. Widerstand zwecklos.
Bei dieser Band aus Olympia, Washington sind Mitglieder von Vexx und Rik And The Pigs am Werk. Da kann ja nicht mehr viel schief gehen. Die Debüt-EP glänzt mit einem recht vielseitigen Sound, der immer auf der Schwelle von Garage- und Post Punk balanciert. Hin und wieder fühle ich mich dabei an Uranium Club, Useless Eaters oder Parquet Courts erinnert.