Lost Legion The Animals We Used To Be Die Verlierer Attentat Rearranged Face A Flock Of Seagulls Marcel Wave Great British High St. Kids Vicinity Disciplina Limitar Glamur interior
Power Pants Alienize Shop Regulars I'm Going To Greece Golomb Take My Life Ménage Détroit Would You Say (I'm In Love) Eye Ball L.I.S.T.E.N. Split System Force Field MK Ultras Target Killer Nightman Scab Pust La faute de la boîte Mobile Outsider X2000 El Linaje
Useless Info Song 5 Memo PST Under Your Chains Roni Tiktok Rot Necron 9 Unknown Title Shrudd Autonaut Prison Affair Algo Huele Mal Geoduck Diodes Udders Vergüenza Visceral Five Bucks H82w8 Sex Mex Fucking It Up
Nach zwei schon sehr erfreulichen LPs in '22/'23 trifft der dritte Langspieler dieser Band aus Hamilton, Ontario mal so richtig den Nagel auf den Kopf. Nach einem ironisch-metallischen Intro verströmt der Titelsong direkt mal spezielle Vibes á la MX-80, Chrome und Metal Urbain plus eine winzige Dosis Cramps. Im weiteren Verlauf bekommen wir durchweg Fuzz-/Garage-/Space Punk-Scheiß der ersten Wahl vorgesetzt, schräg genug um uns auf Trab zu halten aber gleichermaßen auch solide gebaut und ausgefuchst, mit dem nötigen Maß an zuckerhaltigem Ohrenschmaus obendrein, wie etwa in Corpus Earthling Meets The Counter Culture, in welchem einem bewährten und gut eingelatschten Punk-Standardriff die exzessive Fuzzpunk-Behandlung widerfährt. In anderen Momenten, besonders in den ersten paar Tracks, geht da so eine Art Hawkwind-machen-einen-auf-Hair-/Glam Metal-Schiene ab. Genauso gut kann man da drin aber auch die Fingerabdrücke eines diffusen Clusters aktueller Bands wiederfinden wie z.B. Zoids, Thee Hearses, Monoburro, Mononegatives, Mateo Manic oder Silicon Heartbeat.
Okay, was haben wir denn hier am Start… also eine Londoner Band, die sich aus Mitgliedern der 2010er Garage Punk-Institutionen Sauna Youth und Cold Pumas zusammensetzt, veröffentlicht auf den zuverlässigen Hausnummern Feel It Records und Upset The Rhythm… was kann da denn noch schief gehen? Nicht viel, der Scheiß fluppt! Dabei klingen Marcel Wave eigentlich nach keiner der genannten Bands und kommen stattdessen mit einigem vom vielleich elegantesten Post Punk daher, den ihr in diesem Jahr zu hören bekommt, mit gewissen Anklängen an Pylon und Delta 5, gelegentlich aufblitzenden Television-Schnörkeln und auch die frühen Werke von Soft Boys und XTC könnten da Spuren hinterlassen haben. Genauso kann man aber auch Parallelen zu viel jüngeren Bands wie Sweeping Promises, Spread Joy oder Bodega ziehen. Durchweg hat das eine gewisse New Wave-Qualität aber ohne dabei jemals überzuckert oder weichgespült zu klingen - ganz im Gegenteil, denn diese Tracks haben immer klare Kontur und durchaus scharfe Kanten, die jedoch immer gekontert werden von reichlich Wärme und Melodie in den Songs und Arrangements - letzteres entlädt sich besonders eindrucksvoll in so Quasi-Balladen wie Peg und Elsie.
Das ist ja mal wilder Scheiß von einer Band aus Tübingen. Halsbrecherisches Tempo trifft hier auf unverschämt griffige Hooks und Melodien und geht in einer rasiermesserscharfen Ästhetik auf, die sich ungemütlich verkantet zwischen den Klangwelten von gleichermaßen melodischen und exzentrischen Hardcore-Acts wie Hippyfuckers, Everyone Is Alone Sometimes, Pink Guitars einerseits, und stärker aus der Garage-/Eggpunk-Ecke kommenden Hi-Speed Punkattacken von so Bands wie The Gobs, Exwhite, Spewed Brain, Witch Piss oder 3D & The Holograms.
Brandon Monkey Fingers aus St. John's, Kanada fühlen sich heutzutage irgendwie fehl am Platz an und ihr wisst ja, dass mich derartiger Scheiß magisch anzieht. Ihr Deütalbum bewegt sich in einem Klangspektrum irgendwo zwischen oldschooligem Fuzz Punk, '80er und '90er (Proto-) Grunge und Indie Rock, gewürzt mit subtilen Anklängen an den leicht sludgigen AmRep-Style Noise Rock. Vom alten Inventar könnte man z.B. U-Men und frühe Mudhoney zu den spirituellen Vorläufern zählen oder das rohere Ende des Sebadoh-Spektrums. In jüngerer Zeit wiederum würde ich etwa Dog Date und Hellco als mögliche Referenzen anführen, außerdem frühe Pale Angels oder vielleicht auch eine weniger euphorische, melodieverliebte Variante von California X. Darth Vader's Boner hat einen Vibe nicht ganz unähnlich zu den Garage-/Noise Rock-Hybriden von The Cowboy und Flat Worms. H.M.P. klingt ein wenig als würden jüngere Noise Rocker wie Metz, John (timestwo), Greys oder Vangas mit psychedelischen Folk-Einflüssen á la Angst verquirlt. Norbit hingegen steuert mit so einiger Dinosaur Jr.- und Cloud Nothings-mäßiger Energie unter der Haube auf einen melodisches Finale á la '90er Weezer zu.
Jau, es ist eine weitere Veröffentlichung einer mysteriösen Figur, die ich von hier an einfach als "dieser Typ aus Indiana" bezeichnen werde, weil ich euch nicht jedes mal mit den unzähigen Pseudonymen langweilen möchte, unter denen er sonst noch Musik veröffentlicht. Ihr wisst was man zu erwarten hat und der Typ liefert wie immer seine minimalistischen aber hochpräzisen Attacken auf einer variablen Skala zwischen Hardcore- und Garage Punk ab. Sofern sich bei dem Kerl überhaupt etwas ändert, würde ich vor allem sagen dass der Krempel immer besser wird!
Die Band aus Alicante und Valencia, Spanien (die zuvor auf ihrer Debüt-EP auch noch als Disli abgekürzt wurde) hat klar ein paar Tacken zugelegt auf ihrer neuesten EP via Flexidiscos, auf welcher sich simplere Attacken von Hard- und Postcore abwechseln mit aufwändigeren Post Punk-Konstruktionen, bei denen man nie ahnt was als nächstes passiert. Songs wie die Überhymne Glamur Interior balancieren letztere Tendenz aus mit einer Fülle von melodischen Untertönen, sogar einem Hauch von Wire-mäßiger Psychedelia im Rausschmeißer-Track Calambre Exquisito. Der Opener Estás cansado wiederum hat einen leichten Sauna Youth-Vibe und insgesamt mag man auch gewisse Echos von Bands wie Pyrex, Waste Man, Sievehead, Tube Alloys, Corker, Rank/Xerox or Criminal Code heraushören.
Diese Band (oder Soloprojekt?) aus Chile hat da gerade mal eine arschtretende EP rausgehauen mit simpel-effektiven Garage Punk-Knallern die irgendwie prädestiniert wirken für einen Release auf Goodbye Boozy (ich sage nicht, dass es so passieren wird… nur dass es passieren sollte!), wo das Zeug sehr komfortabel seinen Platz finden würde zwischen so Krawallbands wie 208, Zoids und Silicon Heartbeat.
Painters Tape hat noch nie enttäuscht und das ist auch nach wie vor keine Option anlässlich des neuesten Releases, der Debüt-Cassingle von einem Duo, welches darauf zwei der explosivsten Geschosse aus klassischem Detroit-Style Garage Punk abfeuert, die mir in jüngerer Zeit begegnet sind. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Diese Band aus Varese, Italien lässt auf ein sehr spaßiges Demo vom vorletzten Jahr eine noch deutlich geilere 2-Track-Single folgen. Go Skate beschwört eine pulsierende Elektropunk-Ästhetik herauf nicht unähnlich etwa zu Spyroids, Freak Genes, O-D-EX oder der jüngsten Shrudd EP. H82W8 hat dann mehr von einem fluffigen Garage Pop-Vibe so grob im Fahrwasser von Slimex, Daughter Bat and the Lip Stings, Ghoulies, Gee Tee und Busted Head Racket, neben noch vielen anderen.