Negative Space - Negative Space

negative space

Ex­zel­len­ter Post­punk aus dem bri­ti­schen Fol­kes­tone. Die fünf Songs auf dem Tape pen­deln zwi­schen re­pe­ti­tiv-mi­ni­ma­lis­tisch und ga­ra­gig ro­ckend. Schnör­kel­los und di­rekt.
Lei­der (noch?) kein kom­plet­ter Stream ver­füg­bar, aber der Down­load auf Band­camp ent­hält die gan­ze EP.

Vie­len Dank, Ma­de­moi­sel­le K.

Andy Human And The Reptoids - Andy Human And The Reptoids

andy human and the reptoids

Garage-/'77er Punk aus Oak­land, der mit sei­nem pro­mi­nen­ten Sa­xo­phon­ein­satz un­ter an­de­rem den Geist der noch al­les an­de­re als to­ten So­nics auf­le­ben lässt.


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Blagodat' - Лев

blagodat

Zwei mal Post­punk aus Odes­sa, Ukrai­ne mit sto­isch-ro­bo­ti­schen groo­ves und Stil­ele­men­ten aus Psy­che­de­lic, Shoe­ga­ze und Goth.

Heads. - Heads.

heads

Ok, ich bin wohl et­was ver­spä­tet, die­se Plat­te zu pos­ten. Mehr als ei­ne Per­son hat mich schon per­sön­lich drauf auf­merk­sam ge­macht, so ei­ni­ge Blogs schon drü­ber ge­schrie­ben. Beim ers­ten rein­hö­ren wur­de ich aber noch nicht so recht warm da­mit und wenn ei­ne Band vor der Ver­öf­fent­li­chung ih­rer Plat­te schon so prä­sent ist, wer­de ich auch au­to­ma­tisch im­mer et­was skep­tisch. Nach freund­li­chem Nach­boh­ren ei­nes Band­mit­glieds hab ich jetzt end­lich mal ge­nau­er hin­ge­hört. Zum Glück, denn mein ers­ter Ein­druck des ber­li­ner Noi­ser­ock­tri­os wur­de der Qua­li­tät der Songs nicht wirk­lich ge­recht. Die schlau­en Ar­ra­ge­ments ha­ben deut­lich mehr Tie­fe als sie beim ober­fläch­li­chen rein­hö­ren preis­ga­ben. Die Rhyth­mus­sek­ti­on ar­bei­tet sehr öko­no­misch, auf's we­sent­li­che re­du­ziert und setzt ge­nau die rich­ti­gen Ak­zen­te und Wi­der­ha­ken, die es hier braucht. Die Gi­tar­re sorgt für au­ßer­or­dent­lich viel­schich­ti­ge und ideen­rei­che Tex­tu­ren und auch beim in der zwei­ten Hälf­te vor­herr­schen­den ge­dros­sel­tem Tem­po ent­wi­ckelt die Mu­sik ei­nen ge­wal­ti­gen Sog. Das kön­nen nur we­ni­ge und ist ein kla­res Qua­li­täts­merk­mal.


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The Cairo Gang - Goes Missing

the cairo gang

Ei­nen tol­len Fang hat Re­tro­rock-Kö­nig Ty Segall mal wie­der ge­macht mit die­ser Band aus Chi­ca­go, de­ren neu­es Al­bum ge­ra­de auf sei­nem Drag Ci­ty-Sub­la­bel God? Re­cords er­schie­nen ist. Ver­träum­ter Re­tro-Dream-/Power­pop in Voll­endung, der kla­re Be­zü­ge zum Pais­ley Un­der­ground der 80er wach­ruft, aber auch Ele­men­te aus an­de­ren Va­ri­an­ten ver­träum­ten In­diepops der glei­chen Ära in den Ge­nen trägt.


Lei­der kein Al­bum-Stream ver­füg­bar.

Drag Ci­ty
iTu­nes
Ama­zon

Utku Tavil - BEEATSZ

utku tavil

Hin­rei­ßend nerv­tö­ten­der Ex­pe­ri­men­tal­noi­se von ei­ner Ein-Mann-Band aus Ber­lin. Nur mit Drums und elek­tro­ni­schen Krach­ma­chern be­waff­net, kre­iert Ut­ku Ta­vil bis zum An­schlag schrä­ge und doch mit­rei­ßen­de Klang­ge­bil­de. Wirft die Fra­ge auf, was für ein krea­ti­ves Cha­os denn bit­te in den Syn­ap­sen die­ses Man­nes vor sich ge­hen mag.



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New policy for music submissions

If you’re from a pro­mo agen­cy or found me via the spam­mer cunts of the in­die bi­ble (if so, plea­se re­con­sider your mar­ke­ting stra­tegy): You ca­me to the wrong place, i kind­ly ask you to fuck off.

Wenn du von ei­ner Prom­o­agen­tur oder ähn­li­chem bist: Fal­scher Ort. Bit­te ver­piss dich.

Alpha Waves - Dystopia EP

alpha waves

Von wo­her hät­tet ihr so ei­nen Sound er­war­tet? Lon­don? Man­ches­ter? New York? Al­pha Wa­ves kom­men je­den­falls aus Ham­burg, nicht der na­he­lie­gends­te Ort für sol­chen form­voll­ende­ten, ge­wal­tig vor­an­wal­zen­den Düs­ter­post­punk mit Psych- und Goth-Ele­men­ten. Die Bri­ten Au­to­bahn könn­ten als halb­wegs tref­fen­de Re­fe­renz her­hal­ten.

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Scheißmanifest V. 0.1

Ein Er­klä­rungs­ver­such in wir­ren Sät­zen.
War­um saugt Mu­sik so, wie wur­de In­die Rock zu Scheiß In­die und war­um ma­che ich das hier?


Dis­clai­mer:
Aus Er­fah­rungs­wer­ten muss ich dar­auf hin­wei­sen, dass der fol­gen­de Text mit ho­her Wahr­schein­lich­keit ein ge­wis­ses Maß an Dumm­heit, Sub­jek­ti­vi­tät, Ab­schwei­fun­gen und In­to­le­ranz ent­hält.

Ist noch nicht so lan­ge her, da hat Hype Ma­chi­ne mal ’nen gan­zen Hau­fen Mu­sik­blogs aus dem In­dex ge­wor­fen. Hat sich her­aus­ge­stellt, dass ei­ni­ge zum Teil sehr po­pu­lä­re Pos­ting­bu­den ein ab­ge­kar­te­tes Spiel führ­ten um be­sag­ter Hy­pe­ma­schi­ne mal et­was un­lau­te­re Hil­fe­stel­lung zu ge­ben. Leu­te aus Prom­o­agen­tu­ren schli­chen sich - viel­leicht un­be­merkt, ver­mut­lich aber mit vol­ler Kennt­nis der Blog­be­trei­ber, even­tu­ell im Aus­tausch ge­gen Ba­res oder an­de­re Ge­fäl­lig­kei­ten - als Au­toren bei gleich ei­ner Viel­zahl von Blogs ein, um dort gleich­zei­tig die von ih­nen be­treu­ten Acts zu pos­ten und da­mit je­de noch so un­in­ter­es­san­te 08/15-Com­bo aus ih­rem Ge­he­ge in die Hy­pem-Charts zu äh… Hy­pen.

Eins die­ser Blogs/​Magazine des­sen Na­men ich hier nicht nen­nen wer­de, hat sich dann auch noch den Faux­pas er­laubt, ei­ne grenz­de­bi­le Stel­lung­na­me zu ver­öf­fent­li­chen. In­zwi­schen ist das den Leu­ten wohl selbst pein­lich ge­wor­den, ich fin­de den Ar­ti­kel in sei­ner ur­sprüng­li­chen Form je­den­falls nicht wie­der. ”Ja, das stimmt, dass bei uns Ver­tre­ter von Prom­o­agen­tu­ren schrei­ben“, so oder so ähn­lich lau­te­te die hauch­dün­ne Ar­gu­men­ta­ti­on ”aber es ist doch ganz nor­mal wenn in Mu­sik­blogs auch Blog­ger mit Mu­sik­busi­ness-Hin­ter­grund ver­tre­ten sind und bei uns pos­ten sie nur Zeug das sie auch Per­sön­lich gut fin­den“. Güns­ti­ger Zu­fall, wenn‘s ge­ra­de die ei­ge­nen Kli­en­ten sind. Es ist doch im­mer wie­der spa­ßig zu be­ob­ach­ten, wenn sich so Idio­ten selbst ein Mes­ser in den Bauch ram­men.

Die Ge­scheh­nis­se mach­ten aber mal wie­der deut­lich, wie un­ter­wan­dert vie­le Mu­sik­blogs und On­line­ma­ga­zi­ne von ei­ner Mar­ke­ting­ma­schi­ne sind, ei­ner art mit­tel­stän­di­schen ”Indie“-Industrie, die nicht viel bes­ser ist als die gro­ßen Me­di­en­kon­zer­ne.

Schon vor Jah­ren, als Face­book und Twit­ter noch Ge­heim­tipps wa­ren und als Mu­sik­blogs noch et­was po­pu­lä­rer wa­ren als heu­te, fing ein klei­ner In­ves­to­ren­gold­rausch an und Leu­te ka­men auf die idee, dass man aus die­sen tren­di­gen Con­tent­schleu­dern si­cher auch ein paar Dol­lars oder Eu­ros raus­quet­schen kann. Vie­le be­kann­te ”Indie“-Blogs sind schon lan­ge von grö­ße­ren In­ves­to­ren und Me­di­en­bu­den ge­schluckt wor­den, auch wenn die Ma­cher das wohl­wis­send nicht an die gro­ße Glo­cke hän­gen. Ste­reo­gum ge­hört z.B. zu Spin Me­dia, Drow­ned in Sound ist ir­gend­wie mit dem Me­di­en­in­ves­tor Sil­entway Ltd. ver­wo­ben, Go­ril­la vs. Bear ge­hört zur Towns­qua­re Me­dia Group. Und das ist nur die Spit­ze des Eis­bergs. Kein Wun­der al­so, dass die heu­ti­ge In­die­land­schaft ein­fach nur ziel­grup­pen­ori­en­tiert und klick­op­ti­miert er­scheint. Was po­pu­lär in Blogs und So­zia­len Me­di­en ist, wird zu ei­nem viel zu gro­ßen Teil von den Prom­o­ab­tei­lun­gen ei­ner Art ”Mu­sik­in­dus­trie light“ ge­steu­ert und gleich­ge­schal­tet.

Auch un­ab­hän­gi­ge Blog­ger, ha­be ich den Ein­druck, ver­su­chen zu­neh­mend et­was Koh­le raus zu quet­schen. Ist na­tür­lich auch ihr gu­tes Recht das zu ver­su­chen, aber das gip­felt dann halt fast un­ver­meid­lich in Kom­pro­mis­sen und Op­ti­mie­run­gen zu­las­ten des In­halts. Schlei­chend wird dann die zu pos­ten­de Mu­sik im­mer mehr nach ih­rer Mas­sen­wir­kung als nach per­sön­li­chem Ge­schmack und Qua­li­tät aus­ge­wählt. Die Head­lines wer­den schön Such­ma­schi­nen­op­ti­miert. Pro­mo-Ton­trä­ger und -down­loads nimmt man ger­ne an und pos­tet das Zeug dann auch brav da­mit man bloß nicht in Un­gna­de fällt.

Das ist aus mei­ner Sicht der der­zei­ti­ge Stand der Din­ge in Sa­chen Mu­sik­blogs und sym­pto­ma­tisch für die gan­ze In­die-Kul­tur.

Eben­falls ein Fak­tor ist m.E. aber auch die zu­recht be­lä­chel­te Hipster­kul­tur. In die­sen an­ge­sag­ten Krei­sen ist Mu­sik ein Life­sty­le­pro­dukt ge­wor­den, gleich­wer­tig mit dei­ner viel zu gro­ßen So­nen­bril­le, dem gan­zen knall­bun­ten Fum­mel den du am Leib trägst und dei­nem Fi­xie-Bike, dass du im­mer den Berg hoch­schie­ben musst, weil dir ein Rad mit Gang­schal­tung viel zu un­cool ist. Ein ein­fa­ches Ziel für ge­ris­se­ne Mar­ke­tingspa­cken und mit ei­ner der Grün­de da­für, dass so­ge­nann­ter In­die­rock häu­fig kaum noch von aal­glat­ter Top40-Mu­cke zu un­ter­schei­den ist. Man muss halt die Ziel­grup­pe er­wei­tern, wenn man den Kid­dies die­ses ach so hip­pe Zeug ver­kau­fen will. Dann kann sich Lies­chen von ne­ben­ann auch mal voll In­die füh­len und sich doch zu ei­ner gro­ßen und hip­pen Grup­pe zu­ge­hö­rig füh­len.

Das In­ter­net mit all sei­nen Ver­spre­chen von de­mo­kra­ti­scher, or­ga­ni­scher Se­lek­ti­on hat auf gan­zer Li­nie ver­sagt wenn‘s um Mu­sik geht (und na­tür­lich nicht nur da). Busi­ness as usu­al, nur, dass wie jetzt kei­ne CDs mehr kau­fen.

Die­ser gan­ze Sch*** war für mich der Haupt­grund, die­ses Blog zu star­ten. Als süch­ti­ger Kon­su­ment von zahl­rei­chen Mu­sik­pu­bli­ka­tio­nen wur­de ich im­mer frus­trier­ter, es gab und gibt nur we­ni­ge Blogs und Ma­ga­zi­ne, die noch ei­nen haupt- oder ne­ben­säch­li­chen Fo­kus auf die Un­ter­grund­sze­nen in den von mir ge­lieb­ten Ni­schen le­gen, und die we­ni­gen die es gab wa­ren fast al­le­samt Eng­lisch­spra­chig. Im deutsch­spra­chi­gen Raum klaff­te da ein­fach ’ne rie­si­ge Lü­cke und ich war so dreist da mal kopf­über rein zu sprin­gen.
Hät­te ich 12XU ge­star­tet, wenn es schon so 2-3 re­le­van­te Blogs in die­ser spe­zi­el­len Ni­sche ge­ge­ben hät­te? Ver­mut­lich nicht. Schaut euch doch mal die­sen Text an, der ist schei­ße. Schrei­ben ist nicht wirk­lich mei­ne Stär­ke und wenn je­mand schon das­sel­be in bes­ser ge­macht hät­te, wä­re ich be­stimmt viel zu ein­ge­schüch­tert ge­we­sen, mich da noch zwi­schen zu zwän­gen. Ich bin so ein Mensch. Stän­dig be­sorgt und an mir selbst zwei­felnd. Un­ter frem­den Men­schen wer­de ich ner­vös. Ich bin ger­ne al­lein und nach au­ßen bin ich in et­wa so Punk wie ’ne Bir­ken­stocksan­da­le. Was soll­te so ein Han­sel wie ich denn da noch bei­tra­gen? Al­les was ich als Blog­ger zu bie­ten ha­be ist ei­ne gro­ße Lei­den­schaft für Me­lo­dien und un­an­ge­pass­ten, oft schrä­gen, manch­mal ex­tre­men Lärm. Und wer küm­mert sich dar­um, wenn ich's nicht sel­ber ma­che?

Ich hof­fe aber dass bald wie­der mehr ähn­lich ge­sinn­te Leu­te das Ru­der in die Hand neh­men, ein­fach mal was Web­mä­ßi­ges star­ten, die Blog­welt um ei­ne in­ter­es­san­te Fa­cet­te be­rei­chern und se­hen wo­hin die Rei­se führt. Viel­leicht er­mu­tigt das ja den ei­nen oder an­de­ren da­zu. Man braucht zwar ei­nen lan­gen Atem, die Le­ser­schaft ent­wi­ckelt sich lang­sam. Aber wenn auch nur ei­ne Hand­voll Leu­te was da­mit an­fan­gen kann und ein paar tol­le Bands ent­deckt, war es das schon wert. Wir brau­chen drin­gend mehr DIY-mä­ßi­ge Blogs, die ab­seits von wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen ihr ei­ge­nes Ding ma­chen.

Dar­über­hin­aus hof­fe ich dar­auf, dass die ak­tu­el­le Web- und So­cial Me­dia-Bla­se end­lich mal platzt, Face­book ir­gend­wann plei­te geht und die gan­zen Mar­ke­tingspa­cken an Bo­den ver­lie­ren. Dass sich Leu­te wie­der ihr In­ter­net selbst bau­en. Dass neue Com­mu­ni­ties ent­ste­hen die wirk­lich ei­nen sinn­vol­len Aus­tausch er­mög­li­chen, auf Platt­for­men, die nicht auf die Wer­be­indus­trie an­ge­wie­sen und von ihr ge­lenkt sind.
Nur ein nai­ver Traum?

So Stressed - The Unlawful Trade Of Greco​-​Roman Art

so stressed

Das ers­te, vor knapp drei Jah­ren er­schie­ne­ne Al­bum von So Stres­sed aus Sa­cra­men­to war noch ei­ne ganz vor­züg­lich chao­ti­sche Bau­stel­le, die ir­gend­wo zwi­schen me­lo­di­schem aber druck­vol­lem In­die­rock, Emo­co­re-An­lei­hen, der­bem Noi­se­r­ock und pu­rem Krach os­zil­lier­te. Mit der neu­en Plat­te ha­ben sie sich jetzt mal für ei­ne deut­li­che­re Marsch­rich­tung ent­schie­den: ei­ne un­glaub­li­che kom­pak­te, drü­cken­de und aus­ge­feil­te Mi­schung aus Noi­se­r­ock und Post­co­re. Freun­de von Greys und ähn­li­chen Ka­li­bern wer­den si­cher ei­ni­gen Ge­fal­len dran fin­den.

Auf Band­camp und bei den ein­schlä­gi­gen Down­load­tank­stel­len ist die Plat­te au­ßer­halb der USA nicht zu be­kom­men. Aber im Shop von Cap­tu­red Tracks gibt's das Teil in fast je­dem er­denk­li­chen Flüs­sig­for­mat, au­ßer­dem als CD, LP, Kas­set­te, 8track, Schel­lack, No­ten­heft, Flop­py Disk, Loch­kar­te, Dreh­or­gel­wal­ze…


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