Pleaser - Pleaser

Nach ei­nem un­er­hört span­nen­den 2021er De­mo legt die Band aus Ko­pen­ha­gen ein nicht we­ni­ger auf­re­gen­des De­büt­al­bum nach. Ei­ner­seits ist das ein selt­sam ver­trau­ter Sound, in dem die lo­ka­len Le­gen­den Lower und (frü­he) Iceage si­cher ih­ren Fin­ger­ab­druck hin­ter­las­sen ha­ben - ei­nen ähn­li­chen Vi­be aus über­le­bens­gro­ßem Dra­ma hat das, wel­ches sich in chao­tisch-emo­tio­nal-kom­pro­miss­lo­sen Per­for­man­ces ent­lädt - zu­sätz­lich zu we­ni­ger be­kann­ten Ko­pen­ha­ge­ner Bands wie Mel­ting Walk­men, Echo Peo­p­le und Spi­nes. An­de­rer­seits steht das aber auch fest auf ei­ge­nen Fü­ßen nicht zu­letzt dank fel­sen­fes­ter Songfun­da­men­te und ei­ner Fül­le net­ter Über­ra­schun­gen wie den Black Me­tal-An­lei­hen im In­stru­men­tal The World Says Its Na­me, ei­nem deut­li­chen Mor­rico­ne-Vi­be und Mur­de­rer-ar­ti­gem psy­che­de­li­schem Cow­punk-Ne­bel in Dri­ve of Distress, wäh­rend Light and Fire und This Is How I Die ei­nen ge­wis­sen Poi­son Ruïn-Vi­be in sich tra­gen. Zu gu­ter letzt kol­li­diert dann im Raus­schmei­ßer-Track The Dream or­dent­lich viel Ri­tes of Spring- und Dag Nasty-En­er­gie mit et­was 90er Sa­mi­am, Lea­ther­face so­wie ge­ring­fü­gig jün­ge­ren Noi­se­pop-Acts á la Star Par­ty, Times Beach, No Age, Ma­le Bon­ding oder Jo­an­na Grue­so­me.

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Red Dons - Generations

Ei­ne recht un­ver­hoff­te neue EP der fa­mo­sen Red Dons, de­ren Mas­ter­mind Da­ni­el Hu­sayn in den letz­ten Jah­ren mehr mit dem Mas­te­ring tol­ler Mu­sik als mit dem Spie­len und Auf­neh­men sol­cher be­schäf­tigt war. Hier sind al­so die ers­ten neu­en Songs seit gut sechs Jah­ren von der Band, die ur­sprüng­lich mal in Port­land ih­ren An­fang ge­nom­men hat. Es ist unter'm Strich wohl ihr ru­higs­tes, me­lan­cho­lischs­tes Ma­te­ri­al und das Er­geb­nis funk­tio­niert ab­so­lut her­vor­ra­gend, dank des un­fehl­bar ex­zel­len­ten Song­wri­tin­gs, ei­ner fel­sen­fes­ten Dar­bie­tung und die­sem ge­wis­sen Fein­ge­fühl für Har­mo­nien, wie es we­nig an­de­ren Bands zu ei­gen ist.

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Achterlicht - Demo

Die­ses Ding hab ich ver­gan­ge­nen Win­ter to­tal über­se­hen, da­her freue ich mich, dass mir das US-La­bel Xt­ro den Krem­pel die­ser Band aus Haar­lem, Nie­der­lan­de jetzt ein zwei­tes mal un­ter­brei­tet. Ich mach es kurz: Das ist ei­ne kur­ze und schmerz­lo­se Spaß­ka­no­ne aus dumm schep­pern­dem old­school Ga­ra­ge Punk, der vor al­lem an ei­ne Rei­he wei­te­rer eu­ro­päi­scher Acts er­in­nert wie et­wa Da­dar, Shit­ty Life, Mi­t­raille, Moron's Mo­rons und It­ches.

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Tube Alloys - Magnetic Point

Ei­ne un­glaub­lich an­spre­chen­de De­büt-LP hat da ei­ne Band aus Los An­ge­les er­schaf­fen. Schlaue und fi­li­gra­ne Kon­struk­tio­nen aus dunk­lem, Song-ori­en­tier­tem Post Punk mit psy­che­de­li­schen Un­ter­tö­nen, gleich­zei­tig ab­so­lut zeit­los, aber auch so vie­les re­flek­tie­rend was mich und die­ses Blog im ver­gan­gen Jahr­zehnt und da­vor be­wegt hat. Wire so um ca. Chairs Miss­ing her­um und die 60er Pink Floyd-is­men von Paint Thin­ner oder The Blinds drän­gen sich als Ver­glei­che auf in epi­schen Stü­cken wie Bloo­ding, Slang Word und dem Ti­tel­song Ma­gne­tic Point. Apa­thy hin­ge­gen hat an­fangs mehr et­was von Mem­bra­nes, Swell Maps, frü­hen Me­kons, '80er The Fall and De­spe­ra­te Bicy­cles. Ju­bi­le ver­eint selt­sa­mer­wei­se die Vi­bes drei­er Boll­wer­ke aus At­lan­ta: Nag, Pre­da­tor und Wy­myns Pry­syn. Und ich kann hier gar nicht auf­hö­ren mit dem Na­me­drop­ping hoch­ka­rä­ti­ger Bands, so viel mehr gu­tes Zeug kommt mir in den Sinn wie et­wa Marb­led Eye, Was­te Man, Pu­blic Eye, In­sti­tu­te, Rank/​Xerox, Pu­blic In­te­rest, Ne­ga­ti­ve Ge­ars, VR Sex, B Boys, Crea­ti­ve Adult, Pyrex… hoch­ver­dich­te­ter Scheiß ist das!

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SGATV - SGATV

Das Schwe­di­sche La­bel Push My But­tons bringt hier das Lang­spiel­de­büt die­ser Schwei­zer Band, wel­ches auch ihr bis­lang stärks­tes Ma­te­ri­al prä­sen­tiert und die mu­si­ka­li­sche Vi­si­on erst­mals voll­stän­dig rea­li­siert. Das be­deu­tet: ein ver­dammt ohr­wurm­las­ti­ger Do­pa­min­rausch aus glit­zernd Wa­ve-igen Syn­th- und Ga­ra­ge Punk-Smas­hern - ex­qui­si­te Süß­wa­re mit Echos et­wa von Wrist­watch, Di­gi­tal Lea­ther, Sex Mex, Te­ledro­me, Power­plant, The Gobs, Shrink­wrap Kil­lers, Sta­lins Of Sound und Vi­deo­dro­me.

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The Present Age - Radio Static Intelligible

Die­se Band aus Osh­kosh, Wis­con­sin braut hier ei­ne Rei­he er­fin­de­ri­scher und wand­lungs­fä­hi­ger Ana­chro­nis­men zu­sam­men, grob in den Pa­ra­me­tern von Post Punk und Post­co­re, Ga­ra­ge Punk und klas­si­schem 90er In­die Rock agie­rend, was in der heu­ti­gen Land­schaft wun­der­bar fehl am Platz und aus der Zeit ge­fal­len rü­ber­kommt. Das hat z.B. die­sen ge­wis­sen 90er Di­sch­ord und Toch and Go-Feel in Songs wie Phtha­la­te Ma­tes und dem psy­che­de­lisch groo­ven­den, epi­schen Raus­schmei­ßer Cl­um­sy Asce­tic. Ei­ne Spur von Pro­tom­ar­tyr gibt es in Locks Fas­ten, psy­che­de­li­sche Blü­ten treibt The De­li­very und Songs wie Ra­dio Sta­tic ha­ben ein biss­chen was von Swer­ve­dri­ver. Dar­über hin­aus mag man sich an Sa­chen er­in­nert füh­len wie die Post Punk und Post­co­re-Acts Bat­piss, Stuck und Bench Press, Bands auf der Schewl­le zwi­schen Ga­ra­ge- und Post Punk á la Ty­vek, Par­quet Courts oder Flat Worms und nicht zu­letzt auch Bands an den me­lo­disch-schram­me­li­gen Tel­ler­rän­dern von Post- und Art Punk wie Go­to­beds, Slee­pies, Tape/​Off und Shark Toys.

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Daughter Bat and the Lip Stings - Secret Tape

Die Band aus Syd­ney hat noch nie ent­täuscht und hält den Stan­dard hoch auch auf ih­rer neu­es­ten, streng ge­hei­men EP - so un­glaub­lich ge­heim, dass dies­mal so­gar die Song­ti­tel un­ter Ver­schluss blei­ben müs­sen. Was ich ver­ra­ten darf ist aber, dass die­se Songs mal wie­der or­dent­lich die Schei­ße re­geln in ei­nem wei­te­ren ma­kel­lo­sen Bat­zen aus Lo-Fi Power Pop, Ga­ra­ge-, Fuzz- und Egg­punk. Aber nicht wei­ter­sa­gen, okay?

Corker - Falser Truths

Feel It Re­cords (ne­ben Ur­ti­ca­ria Re­cords and Fu­ture Shock Re­cor­dings, die den glei­chen Krem­pel als Kas­set­te ver­öf­fent­li­chen) bringt uns ei­ne wei­te­re star­ke Post Punk-LP. Die kommt von ei­ner Band aus Cin­cin­na­ti und be­schrei­tet weit­ge­hend Pfa­de, die lang­jäh­ri­gen Be­ob­ach­tern die­ses Blogs sehr ver­traut klin­gen wer­den, hat da­bei aber den­noch ge­nug Viel­falt um in­ter­es­sant zu blei­ben und über­zeugt mit durch­weg so­li­dem Song­ma­te­ri­al. Neu­es Fut­ter für Fans von so Krem­pel wie VHS, Cri­mi­nal Code, Pyrex, Rank/​Xerox, Sche­du­le 1, Sie­ve­head oder Marb­led Eye.

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Insane Urge - My America

Zwei­tes Tape die­ser Band auf Im­po­tent Fe­tus oder Down South Tapes oder wie auch im­mer sich die Bu­de die­se Wo­che wie­der nennt. Noch wil­der und en­er­gi­scher kommt das rü­ber in sei­ner un­ge­fil­ter­ten Ra­ge und ver­kör­pert al­les, was man sich von den Re­leases des La­bels er­träumt - ma­xi­mal roh und schmud­de­lig aber gleich­zei­tig un­er­war­tet ein­gän­gig. Ein per­fek­ter Sturm aus Ga­ra­ge Punk- und KBD-ver­seuch­tem Hard­core-Pri­mi­ti­vis­mus.

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Gym Tonic - Sanitary Situations

Gut vier Jah­re nach ei­ner un­glaub­lich Spaß ma­chen­den De­büt-LP die­ser Ber­li­ner Band be­kom­men wir hier end­lich ein biss­chen Nach­schub ge­lie­fert von ih­rem recht quir­li­gen aber glei­cher­ma­ßen kraft­voll an­ge­trie­be­nen Mix aus Syn­th-, Ga­ra­ge- und Post Punk. Es­sen­ti­el­les Fut­ter für Freun­de et­wa von Bel­ly Jel­ly, Puff, Dum­my, Aus­mu­tean­ts, Quit­ter, Li­quid Lunch, Ghoulies, Di­ode oder Spot­ting.

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