Viel hat sich nicht geändert seit der 2015er EP der kopenhagener Band. Ihr melodisch-melancholischer Indierock klingt immer noch sehr nach einer geringfügig emofizierten Version alter Hüsker Dü mit gelegentlichen Sprengseln von Dinosaur Jr. Glücklicherweise bringt das Songmaterial aber auch genug eigene Sprengkraft mit, dass man ihnen das so abnimmt. Was nicht kaputt ist, muss man auch nicht reparieren.
Diese Compilation versammelt drei im Laufe der letzten vier Jahre erschienene EPs der Band aus Helsinki. Und was ich da höre tritt gewaltig Popo. Wem Cloud Nothings, Terry Malts, Wavves oder Japandroids in letzter Zeit zu lasch geworden sind, wem auch ein Ersatz mit eingebauter Sprachbarriere in den Kakao passt, wer sich außerdem mit krautigen bis psychedelischen Tendenzen und Einflüssen á la The Men in der Leave Home und Open Your Heart-Phase anfreunden mag, der wird an dieser Platte reichlich Spaß haben. Hammer!
Das Punkduo aus Berkeley ist zurück mit ihrem dritten Album und einem geschärftem Sinn für hocheffiziente Riffs, die sie hier mal wieder souverän aus dem Ärmel schütteln als wär nix dabei. Überhaupt haben die sich Street Eaters irgendwie ihre eigene kleine Nische geschaffen mit ihrem recht eigenwilligen Mix aus (Post-)Punk, tonnenweise Fuzz und einem kleinen Spritzer Stoner-Gedöns.
Nag aus Atlanta fielen letztes Jahr schon mit ihrem schön abgefuckten Debüt-Tape auf. Dieses Jahr haben sie wohl auch schon eine 7" auf Total Punk rausgehauen, die ich bisher irgendwie übersehen hab. Ihr neuester Kurzspieler, digital und als Tape oder Lathe Cut via Chunklet Industries zu bekommen, deckt in gerade mal drei Songs eine Bandbreite von etwas schrägem, garagigem Hardcorepunk, über derbe noise-lastigen Postpunk bis hin zu erstaunlich melodischem Fuzzpunk ab.
Ist euch was aufgefallen? Die letzte Neo Neos-Veröffentlichung ist jetzt schon zwei Monate her. Muss ich mir Sorgen um den Typen machen? Naja, dafür ist auf das andere "ein neues Tape alle paar Wochen"-Soloprojekt Wonder Bread aus Oakland noch Verlass, die aktuelle Cassingle liefert wie gewohnt bis auf Anschlag verschrobenen Elektropunk.
Auf die Band bin ich vor kurzem beim beim Kollegen von Sieben Zoll Musik gestoßen, wo er - wie kann es auch anders sein - den letzten Siebenzöller der Band vorgestellt hat. Außer dem besagten Kurzspieler hat die Band vor nicht so langer Zeit auch ihr zweites Album veröffentlicht und das gefällt mir ausgesprochen gut mit einer teilweise recht traditionellen, dann aber auch wieder nicht so recht in die angestaubte Deutschpunk-Schublade passenden Spielart von Punkrock. Ehrlich gesagt bin ich auch überhaupt nicht auf dem Laufenden, was die aktuelle deutschsprachige Punkkultur angeht und wenn ich damit mal unfreiwillig in Berührung komme, finde ich das Treiben dort meist eher uninspiriert und langweilig. In meiner begrenzten Subgenre-Kenntnis würde ich die Platte mal so beschreiben, dass vielleicht die vergangene (und irgendwie nicht sterben wollende) Welle von Jens Rachut-beeinflussten Bands auf etwas klassisches Deutschpunk-Gepolter, alten US-Hardcore und vielleicht noch etwas vom ungewaschenen DIY-Punk von Pisse trifft, dabei im Gegensatz zu den genannten Bands aber absolut bierernst daherkommt und in den Lyrics nicht den kleinsten Funken Ironie durchblicken lässt. Irgendwie finde ich diese unverblümte Direktheit dann auch wieder ganz charmant.
Auf dieser EP von Gawker aus dem kanadischen Calgary kommt dem Hörer ein wunderbar abgerotzter, ordentlich nach vorne gehender Krachbastard aus den Zutaten Punk, Garage und Fuzz entgegen, der schon länger nicht mehr geduscht hat.
Auf dem zweiten Langspieler hat die Band aus Portland selbstverständlich mal wieder ordentlich Feuer im Hintern und ihr straighter Punkrock mit Garagen-Nachbrenner trifft ohne überflüssige Schnörkeleien sofort ins Schwarze.
Kompromisslos vorwärts dreschendes, simples Post- und Fuzzpunk-Gedöns von hoher Intensität gibt's auf dem Debüt-Tape dieser Krachkapelle aus Dallas zu hören.
Dieser Mann mit seinen Heizkörpern fiel letztes Jahr mit einer durchweg grandiosen EP auf. Jetzt legt er den ersten Langspieler seiner Band nach, wie erwartet tritt der gewaltig Arsch. Waren auf der EP noch eine leisere Zwischentöne zu vernehmen, ist diese Platte von Anfang an eine einzige gebündelte Attacke auf das Trommelfell aus straightem, geradezu perfektem Garagepunk, die sich erst ganz zum Ende in einem einen melancholischen und vollkommen desillusionierten Ausklang auflöst.