Tanning Bats - On The Assembly Line Of Heads

Or­dent­lich rein­ge­hen­den Ga­ra­ge Punk lässt hier ei­ne Ber­li­ner Band auf ih­rem zwei­ten Lang­spie­ler ro­tie­ren, der re­gel­mä­ßi­ge Sur­fein­flüs­se auf ei­nen ten­den­zi­ell eher aus­tra­lisch klin­gen­den, z.B an The Li­ving Eyes er­in­nern­den Ge­samt­sound pral­len lässt, da­bei aber auch Platz für post­pun­ki­ge Vi­bes üb­rig hat und dann ein we­nig nach Ura­ni­um Club, Pat­ti oder Marb­led Eye klingt. Oben­drein gibt's in Form von Mal­heur auch noch ei­nen ge­lun­ge­nen fun­ky New Wa­ve Ab­flug zu be­wun­dern.

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Catalogue - High Grey Effective

Das Post­punk-Trio aus Mar­seil­le hat­te schon mit sei­ner letz­ten EP vor drei Jah­ren ei­nen aus­ge­zeich­ne­ten Ein­druck hin­ter­las­sen und auch der neue Lang­spie­ler weiß zu ge­fal­len. Ihr Sound hat sich da­bei nicht nen­nens­wert ver­än­dert, be­hält sich ei­ne di­stan­zier­te Küh­le, ein ma­schi­nel­les Kal­kül vor. Pa­ra­do­xer Wei­se ist die Sa­che da­bei auch cat­chy as fuck. Über ei­ne gan­ze Al­bum­län­ge kann das in sei­ner kon­zep­tio­nel­len Gleich­för­mig­keit schon mal die Ge­duld stra­pa­zie­ren, aber ich wür­de ih­nen mal un­ter­stel­len dass die­se Ei­gen­schaft auch ge­nau so ge­wollt ist. Ma­schi­nen wer­den nie­mals mü­de.

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Hygiene - Public Sector

Nach ei­ner ganz schön lan­gen Un­ter­bre­chung ist via Up­set The Rhythm das zwei­te Al­bum der Lon­do­ner zu be­kom­men. Das kehrt den Lo­Fi-Dreck des Vor­gän­gers et­was bei­sei­te, lässt statt­des­sen ei­nen deut­lich ent­schlack­ten, so ver­schro­be­nen wie char­man­ten Post­punk-Sound in sei­ner vol­len Pracht er­strah­len. Der hat die­se Ab­len­kung durch ga­ra­gi­gen Knarz auch gar nicht mehr nö­tig und er­in­nert stark an al­te bri­ti­sche Pio­nie­re wie De­spe­ra­te Bicy­cles, frü­he Me­kons und Swell Maps. Da kann ich es ih­nen nicht mal übel neh­men, wenn sie sich in Bring Back Bri­tish Rail kack­dreist das Ex Li­on Tamer-Riff von Wire aus­bor­gen. Ak­tu­ell könn­te man das gan­ze auch mit Bands wie Shark Toys oder Ita­lia 90 in Ver­bin­dung brin­gen.

Vermute - Vermute

Die spa­ni­sche Sze­ne ist der­zeit ja ein ex­zel­len­tes Pflas­ter wenn es um lär­men­des Punk­zeug der ka­put­ten und durch­ge­knall­ten Art geht und Ver­mu­te aus dem Küs­ten­städt­chen Be­ni­car­ló sind ei­ne wei­te­re Band wie ge­macht, um die­sen gu­ten Ruf zu un­ter­mau­ern. Mit dis­so­nan­tem Ge­schred­der zwi­schen Noi­se Rock, Post Punk und (Neo-)No Wa­ve at­ta­ckiert ih­re ers­te EP das Trom­mel­fell, ver­sprüht da­bei noch ei­nen un­ge­heu­ren Spaß­fak­tor und wirkt nie­mals ver­kopft.

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The Gotobeds - Debt Begins At 30

Mit der neu­en Go­to­beds hab ich mich erst mal et­was schwer ge­tan; erst in der zwei­ten Hälf­te ha­ben mich ih­re Vi­bes rich­tig ge­packt. Das mag an dem für die­se Band et­was un­ge­wohnt ge­tra­ge­nen, von ei­ner tief­ern Me­lan­cho­lie durch­zo­ge­nen Ton­fall der neu­en Songs lie­gen. Oder aber dar­an, dass sie das stärks­te Ma­te­ri­al tat­säch­lich eher zum En­de der Plat­te hin ge­wich­tet ha­ben. Um si­cher zu ge­hen wer­de ich mir die Plat­te gleich noch mal an­tun. Wer die Vor­gän­ger­al­ben zu schät­zen wuss­te, wird das hier viel­leicht mit et­was mehr Vor­sicht ge­nie­ßen. Da­für wird das aber ver­mehrt bei Freun­den von Drahla auf of­fe­ne Oh­ren sto­ßen. Au­ßer­dem wä­re noch ei­ne ziem­lich lan­ge Lis­te an Kol­la­bo­ra­teu­ren zu er­wäh­nen; un­ter an­de­rem ha­ben Bob Wes­t­on (Shel­lac, Vol­ca­no Suns), Protomartyr's Joey Ca­sey und Down­town Boys Vo­ka­lis­tin Vic­to­ria Ruiz ih­re Fin­ger­ab­drü­cke hin­ter­las­sen. Ei­ne un­er­war­tet span­nen­de Plat­te, die ich mir si­cher noch et­was er­ar­bei­ten muss.

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Warm Bodies - UFO Extremo's

Warm Bo­dies aus Kan­sas Ci­ty, Mis­sou­ri ha­ben es auch auf ih­rer neu­es­ten EP nicht ver­lernt zu des­ori­en­tie­ren. Wer hät­te von den Spa­cken auch was an­de­res er­war­tet als ei­nen erst­klas­sig ka­put­ten, ga­ra­gi­gen Weird­core-An­griff auf Psy­che und Ver­stand?

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Current Affairs - Buckle Up /​ World In Crisis

Zwei mal schon hat es die Glas­gower Band um ei­ne Haa­res­brei­te ver­fehlt, an die­ser Stel­le auf­zu­tau­chen. Aber mit der neu­es­ten (nur di­gi­ta­len?) Sin­gle auf dem jun­gen Ber­li­ner La­bel '…' ist das Qua­li­täts­ni­veau letzt­end­lich auf ei­nem Le­vel an­ge­kom­men, dass ich nicht mehr an­ders kann als das hier zu pos­ten, denn bei den zwei me­lo­di­schen Post­punk-Num­mern ist ein­fach al­les per­fekt stim­mig: Sound, Pro­duk­ti­on, Song­wri­ting. Von dem Zeug wünscht man sich doch echt mal 'nen Lang­spie­ler her­bei.

Institute - Readjusting The Locks

Nach dem zwei­ten Al­bum der in­zwi­schen wohl als fest eta­bliert zu be­zeich­nen­den Post­punk-Haus­num­mer aus Aus­tin (und neu­er­dings auch: New York) glaub­te ich kaum, dass die noch mal ei­nen drauf­set­zen könn­ten, so ver­dammt schlau kon­stru­iert und doch un­ver­schämt Arsch­tre­tend wa­ren die­se Songs, ein kla­rer Hö­e­punkt ei­nes an star­kem Gen­re­fut­ter nicht ge­ra­de ar­men Jahr­zehnts, der den Zeit­geist der ge­gen­wär­ti­gen Sze­ne wie kaum ei­ne an­de­re Plat­te auf den Punkt zu brin­gen ver­moch­te. Und doch ver­mag auch der Nach­fol­ger, es mit dem ge­setz­ten Stan­dard auf­zu­neh­men. Ge­ra­de auch, weil In­sti­tu­te hier nicht ein­fach ver­su­chen, die alt­be­kann­te En­er­gie zu re­pli­zie­ren, son­dern statt­des­sen ver­stärkt ga­ra­gi­ge Vi­bes und ein­gän­gi­ge Me­lo­dien mit ge­le­gent­li­chem 77er-Fak­tor als trag­fä­hi­ges Fun­da­ment für die neu­en Songs wäh­len. Bei­des kei­ne Din­ge, die ich bis­her mit die­ser Band in Ver­bin­dung ge­bracht hät­te, die sich aber über­ra­schend naht­los in ih­ren - all die­sen Din­gen zum Trotz im­mer noch un­ver­kenn­ba­ren - Sound ein­fü­gen.

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YC-CY - Béton Brut

Ir­gend­we konn­te ich die be­geis­ter­ten Re­ak­tio­nen auf das De­büt­al­bum der Schwei­zer im vor­letz­ten Jahr noch nicht so hun­dert­pro­zen­tig nach­voll­zie­hen. Zu über­la­den klang mir das; nach reich­lich Ideeen aber ei­nem emp­find­li­chen Man­gel an Ori­en­tie­rung und Fein­schliff. In den letz­ten zwei Punk­ten hat der nun er­schie­ne­ne Nach­fol­ger dra­ma­tisch zu­ge­legt. Das klingt nicht nur ver­dammt gut, son­dern hat dies­mal auch durch­weg Hand und Fuß - so zieht mich ihr wuch­tig ro­tie­ren­der Sound zwi­schen Noi­se Rock und Post Punk letzt­end­lich doch noch auf sei­ne Sei­te. Oft klingt mir das nach ei­ner selt­sa­men Ver­schmel­zung von Lar­do und Haun­ted Hor­ses.

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T.L.B.M. - Vol. 5

Wie­der mal eins die­ser Ein-Mann Ho­me­re­cor­ding-Pro­jek­te die in letz­ter Zeit ja ver­mehrt kru­den Lärm in den Äther schi­cken. Ein ganz präch­ti­ges Ex­em­plar da­von aus Los An­ge­les ist dies­mal am Start. Auf des­sen ak­tu­el­len Tape gibt's an­ste­cken­den Lo­Fi-Sound zwi­schen Ga­ra­ge-, Elek­tro- und Weir­do Punk zu schlu­cken, der Freun­den von Won­der Bread, Skull Cult, Set-Top Box, Gi­or­gio Mur­de­rer oder Clar­ko si­cher gut ins äs­the­ti­sche Emp­fin­den passt.

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