Cagette - Chronical Urticaria

Frank­reich ist jetzt nicht so das Pflas­ter wel­ches ich nor­mal mit die­ser Art von Post­punk in Ver­bin­dung brin­gen wür­de, aber die­se Band aus Ren­nes ist frag­los ein be­reits sehr schmack­haft an­mu­ten­des Frücht­chen. Das hat si­cher noch ein paar Ta­ge an der Son­ne nö­tig um sein vol­les Aro­ma zu ent­fal­ten, macht aber auch im ge­gen­wär­ti­gen Sta­di­um schon or­dent­lich was her.

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Speck - Dead Air Sessions 2019

Speck aus Los An­ge­les sta­chen schon auf ih­rer ers­ten EP Psycho Bab­b­le im letz­ten Jahr deut­lich aus der Mas­se her­aus, in­dem sie ih­ren Post­punk - der da­mals viel­leicht ein biss­chen an Brui­sed er­in­ner­te - mit ei­nem für's Gen­re eher un­ge­wohn­ten psy­che­de­li­schen Un­ter­ton an­rei­cher­ten. Da­von ist auf der neu­es­ten EP nicht mehr viel zu ver­neh­men. Statt­des­sen hat ih­re Mu­sik seit­dem ei­ne sat­te La­dung Hard­core-Ka­wumms und Noi­se in sich auf­ge­so­gen, was in die­ser Kom­bi­na­ti­on ein biss­chen an An­xie­ty oder Acrylics er­in­nern mag, und will sich auch sonst nicht all­zu skla­visch an eta­blier­te Gen­re-Strick­mus­ter hal­ten. Span­nen­de Band.

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Imposition Man - Imposition Man

Neue EP der Post­punk-For­ma­ti­on zwi­schen den Wel­ten von Graz und Ber­lin! Die wur­de dort auf­ge­nom­men wo coo­le Bands in Ber­lin halt der­zeit ih­re Plat­ten auf­zu­neh­men pfle­gen und auch wenn Big Black meets Di­ät nach wie vor als ei­ne ganz brauch­ba­re Um­schrei­bung ih­rer Mu­sik er­scheint, wür­de ich dem nun ge­le­gent­lich auch ei­ne Spur von Cri­mi­nal Code, viel­leicht auch et­was Wy­myns Pry­syn oder de­ren Nach­fol­ger Uni­form (Nein, nicht die Uni­form. Die an­de­ren.) un­ter­stel­len, wo­bei ich eben­so er­wäh­nen muss dass ih­re Songs und ihr Sound ein gan­zes Stück aus­for­mu­lier­ter und kom­pak­ter ge­wor­den sind. Und das liegt nicht nur an der kna­cki­ge­ren Pro­duk­ti­on, auch wenn die na­tür­lich ihr üb­ri­ges da­zu bei­trägt.

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The Baby - Winter Tape

BASF Ty­pe 1, no du­b­ley. The Ba­by aus Syd­ney schei­nen zu wis­sen gut ist. Ihr kru­der Post Punk zum Bei­spiel ist gro­ße Kunst und kommt für mein Ver­ständ­nis in et­wa so rü­ber als wä­ren Ty­vek und The UV Race mit The Mem­bra­nes, frü­hen The Fall und 80er Half Ja­pa­ne­se ge­kreuzt wor­den.

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Neutrals - Kebab Disco

Nach zwei wahn­sin­nig star­ken EPs hät­te es mich doch sehr ver­wun­dert, wenn das ers­te Al­bum der Band aus Oak­land - erst­mals beim Qua­li­täts­la­bel Emo­tio­nal Re­spon­se er­schie­nen - kein ver­damm­ter Ge­win­ner wird. Und jau, die Plat­te hält mit links das Ver­spre­chen der EPs. Ver­spul­ten Schram­mel­punk gibt es zu ge­nie­ßen, der am Mor­gen wohl viel Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties im Müs­li hat­te und nicht nur je­de Men­ge ver­schro­be­nen Charme son­dern auch aus­nams­los sau­mä­ßig gu­te Songs mit­bringt.

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Reality Instructors - Ritual Ignorant

Ag­gro Jang­le ist zwar ei­ne wirk­lich köst­li­che Gen­re­bezeich­nung und es wird in der Tat or­dent­lich ge­schram­melt hier, aber ei­gent­lich wür­de ich das, was die­se Band aus Mel­bourne auf ih­rem De­büt­al­bum fa­bri­ziert eher im me­lo­di­schen Grenz­be­reich des Post Punk, auf der Schnitt­stel­le zu straigh­tem Punk- und In­die Rock ein­ord­nen. Und da­mit in di­rek­ter Nach­bar­schaft zu Bands wie The Es­tran­ged, Ra­dar Eyes, Day­light Rob­be­ry oder Red Dons, auch wenn Rea­li­ty In­s­truc­tor an­ders als die ge­nann­ten Acts ger­ne mal das Tem­po und den Knarz­fak­tor et­was ent­spann­ter durch­hän­gen las­sen.

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Dee Bee Rich - Mad Crocodile

In Ber­lin, an ei­ner im 12­XU-re­le­van­ten Um­feld ge­ra­de ziem­lich ge­läu­fi­gen Al­lee, ist mal wie­der ein neu­es Tape von den Bäu­men ge­fal­len. Kru­der Syn­th-/Elek­tro­punk ist es dies­mal ge­wor­den, der zwi­schen Gen­re-Haus­num­mern wie Mark Co­ne, Won­der Bread, Clar­ko, ISIS oder Skull Cult ei­ne äs­the­tisch an­spre­chen­de Fi­gur her­gibt.

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Purple-X - Purple-X 7"

Das ers­te De­mo vor zwei Jah­ren von der Band aus Os­lo ver­sprach schon ei­ni­ges, ba­sier­te für mei­ne Tas­se Tee aber noch et­was zu stark auf aus­ge­lei­er­tem Me­tal-Rif­fing. Ge­nau des­sen ha­ben sie sich auf ih­rer ers­ten 7" - na­tür­lich wie­der via Byl­le­pest ver­öf­fent­licht - ent­le­digt und ihr kratz­bürs­ti­ger Sound zwi­schen Post- und Hard­co­re­punk ent­wi­ckelt dar­auf ei­ne nicht zu un­ter­schät­zen­de Spreng­kraft.

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Ice Baths - Decadent Sprinter

Hat mich das letzt­jäh­ri­ge Al­bum der Lon­do­ner noch nicht auf gan­zer Li­nie über­zeugt, so fan­gen die Rä­der doch spä­tes­tens auf ih­rer ak­tu­el­len EP an, or­dent­lich in­ein­an­der zu grei­fen. Abs­trak­ter und den­noch zu­gäng­li­cher Post Punk ist das, ir­gend­wo zwi­schen luf­ti­gen Gi­tar­ren­flä­chen, prä-Day­d­ream Na­ti­on So­nic Youth Noi­se-Tex­tu­ren und wie im star­ken Ope­ner Aus­ter auch ein biss­chen no-wa­vig dis­so­nan­ter Lärm.

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Fruit & Nut - Answers To Come

Fruit & Nut ha­ben schon vor drei­ein­halb Jah­ren sehr über­rascht mit ih­rem ers­ten Tape und ei­nem schwie­rig ein­zu­ord­nen­den Sound. Auch der Nach­fol­ger da­von ent­zieht sich al­len Ein­ord­nungs­ver­su­chen mit sei­nen am­bi­tio­nier­ten, ja fast schon pro­gres­si­ven Song­struk­tu­ren und ei­ner of­fen­bar recht ek­lek­ti­zis­ti­schen Pa­let­te von Ein­flüs­sen. Die auf der Band­camp­sei­te ge­nann­ten No Trend er­schei­nen da schon plau­si­bel, er­klä­ren aber auch nur ei­nen Bruch­teil des­sen was ich hier zu hö­ren be­kom­me.