Die Krawalltruppe aus Memphis haut mal wieder eine EP raus, diesmal nicht auf Goner sondern bei der nicht minder berüchtigten Plattenpresse Castle Face Records. Hier toben sie sich wieder ein ganzes Stück aus rauer und simpler aus als auf dem etwas experimentierfreudigeren letzten Album Midnight Passenger. Und verteidigen damit ihren Ruf als unzähmbare Urgewalt und eine der gegenwärtig besten Bands auf der Schwelle von Post- und Garagenpunk.
Und schon wieder eine ausgezeichnete Garagenpunk 7" aus Australien, mit Leuten von Ausmuteants und Frowning Clouds an Bord. Die A-Seite ein flotter Postpunk-Klopper-meets-Midtempo-Jam, die Rückseite dann relaxt melancholischer Psych-/Garagenpop.
Wenn eine Band den Namen eines Radio Birdman-Albums trägt, stehen die Chancen gut, dass mir das gefallen wird. Living Eyes aus dem australischen Geelong erinnern tatsächlich ein bisschen an besagte alte Punkhelden und noch ein bisschen mehr an ihre kleinen Brüder The Saints. Allerdings ist das Tempo hier etwas entspannter und der Sound mehr in den Fuzz-Eskapaden des 60er Psych- und Garagenrocks verwurzelt. Das geht teils auch in die Richtung aktueller Bands wie The People's Temple oder Frowning Clouds. Recht traditionelles Zeug also, aber die ausgezeichneten Songs und der auf typisch australische Art abgehangene und verspielte Sound klingen alles andere als angestaubt.
Schön angefräster Garage-Noise-Hardcorepunk aus New York, an dem Freunde von so Sachen wie etwa S.H.I.T., Lumpy And The Dumpers, Prag, Raspberry Bulbs, Folterkellern und Wurzelbehandlungen gefallen finden werden.
Fantastischer Punkrock aus dem Küstenstädtchen Porthcawl irgendwo im Süden von Wales. Die ersten paar Songs stürmen voran wie eine garageninfizierte Mischung aus Buzzcocks und Wipers, danach werden zunehmend melancholische Untertöne wahrnehmbar und man fühlt sich auch an Rites Of Spring oder frühe Dag Nasty erinnert, plus Leatherface-artige Gitarrenarbeit. Überhaupt liegt hier die Würze in dem mitreißend melodischen und variablen Geschrabbel und dem ausdrucksstarken Gebell von Sängerin Livi Sinclair. An aktuellen Bands könnte man's vielleicht noch mit Negative Scanner oder Nervosas vergleichen.
Wieder mal eine deutsche Band die nicht saugt. Needle Exchange aus Berlin spielen eine stimmige und arschtretende Mischung aus klassisch eingängigem 77er Punk und Garagenlastigerem Zeug, die eine gewisse Fluffigkeit versprüht ohne dabei überzuckerter Poppunk-Gefälligkeit zum Opfer zu fallen.
Die besten Scheißtüten des Garagenpunks lassen mal wieder was von sich hören. Hier gehen sie etwas kontrollierter zur Sache als noch auf dem selbstbetitelten Album von 2013, aber mindestens genau so Kraftvoll.
Schräger, minimalistischer Weirdo-Psych von einem kaputten Vogel aus Toronto. Keine Gitarren im Angebot hier, dafür eine ganze Batterie antiquierter Orgel- und Synth-Sounds und infektiöse Grooves bis zum abwinken.
Eine dreckige kleine Garagenpunk-Perle von einem Trio aus Memphis, die mir im Herbst irgendwie durch die Lappen gegangen ist. Größtenteils straight und eingängig, aber immer auch mit einer gewissen Schieflage versehen klingt das für mich z.B. etwas nach Abandos mit noch mehr Rotz, gefiltert durch die kantige Ästhetik der Useless Eaters und die grenzdebile Primitiv-Lyrik von Strange Attractor.
Extra räudiger, ungewaschener Garage-/Noisepunk aus Oakland. Freunde von Eddy Current Suppression Ring, Soupcans oder Lumpy and the Dumpers werden sich sofort zuhause fühlen. Pluspunkte für den geistesgestörten Gesang, der so tief im Mix vergraben ist, dass man ihn super mit eigenen Inhalten füllen kann um sich lautstark über's Wetter, Plastikbier, Gehaltsabrechnungen oder zu teure Nutten zu beschweren.