Das beschissene Handykamera-Artwork dieses Ultrakurzspielers will erst mal verdaut werden. Sorry, da müssen wir durch, geteilter Schmerz ist doppelter Schmerz. Und ich teile doch gerne. Wird aber wieder gut gemacht durch den straighten und arschtretenden Garagen-/Postpunk der Band aus San Diego, der mich vor allem beim zweiten Song Don't Die an eine Kreuzung aus X (die Amis) und Modern Lovers erinnert, nicht zuletzt weil der Sänger hier auch einen ausgezeichneten Jonathan Richman channelt.
Kompromisslos nach vorne gehender Garagenfuzzpunk aus Michigan mit leicht grungiger Kante. Von sowas wie Originalität kann man hier natürlich nicht sprechen, aber wer beim anhören dieser EP auf solche Gedanken kommt sollte eh mal zum Arzt gehen.
Prag kommen aus Perth. Schon verwirrt? Macht nix, der Rest ist einfach zu verarbeiten, wenn man etwas Krach abkann. Auf ihrem nicht mehr ganz taufrischen Demo setzt es sechs mal thrashigen Garagenpunk irgendwo zwischen den frühen Teenanger-Platten und einer primitiveren Variante der Hot Snakes mit kaputter Bremse.
Über die Wiederveröffentlichung des uralten Tapes Welcome To The Planet, Mother Fucker auf dem australischen Label Space Ritual bin ich auch auf's aktuelle Album der Band aus Massachussets gestoßen. Besagtes Tape ist angenehm ungeschliffener (mancher würde sagen: dilletantischer) Garagenpunk, der die rauhe Energie von Dead Moon, Stooges oder auch mal Wipers channelt. Die grandios-schlecht dahingerotzte Version von Jumping Jack Flash ist dann noch noch mal ein ganz eigener Schock.
Auf dem neueren Album Confused hat sich die generelle Marschrichtung nicht allzu stark verändert. Die Produktion immer noch angenehm schrottig, spielen sie jetzt vielleicht etwas unfallfreier, verweigern sich aber ansonsten jeglichem Fortschritt. Großartig!
Die Garagenpostpunker Teenanger aus Toronto legen ein recht zügiges Arbeitstempo vor. Ziemlich ganau ein Jahr nach dem ausgezeichneten Singles Don't $ell haben sie jetzt ihre aktuelle LP, EP oder EPL oder watt auch immer für'n Dings am Start. Und genau wie schon auf dem Vorgänger kann man hier wieder eine graduelle Verfeinerung der Rezepturen beobachten. Der Noise ist weiter in den Hintergrund getreten und ein besser kanalisierter Energiehaushalt erlaubt es ihnen die Füße öfter mal vom Gas- und Fuzzpedal zu lassen, ohne dabei an Druck einzubüßen.
Lass uns mal über Muschis reden. Mumu-Core ist schwer angesagt letzter Zeit. Da gab es zum Beispiel einen Muschiaufstand, dessen Protagonistinnen für ein keines Ständchen an einem ungewohnten Ort in den Knast gingen. Eine andere ihrer Art behauptete später von sich, ein gar perfektes Miezekätzchen zu sein. Selbstredend sind nicht alle Muschis gleich. Bei erstgenannter hinkte doch die musikalische Relevanz empfindlich hinter der politischen her. Die andere stellte sich nach dem ersten Schock doch eher als eine muffige Brise hyperventilierter heißer Luft heraus. Nichts desto trotz, mit Muschi muss man derzeit rechnen.
Diesmal also eine Schaufenstermuschi. Gefällt mir um längen besser. Das Trio kommt aus New York, ein Mitglied (mit-Glied, haha!) hat gar keine Muschi und Tiny Engines (siehe auch letzter Post) hat gerade ihr ursprünglich als Tape erschienenes Debütalbum wiederveröffentlicht. Das ist ausgezeichneter und recht vielseitiger Krach, der irgendwo zwischen Noisepop, Post- und Garagenpunk oszilliert. Ich schreib jetzt besser nicht weiter, bevor sich das hier zu einem Muschitourette auswächst. Muschi, Muschi, Muschi.
The Man kommen wohl aus Chicago, ansonsten herrscht hier eine etwas maue Informationslage. Die Musik hat's aber faustdick hinter den Ohren, dieses wild vorwärts pumpende Gedöns aus Garagenpunk und Noiserock.
Wunderbar abartiger Noisepunk aus St. Louis. Wie der Titel schon andeutet, handelt es sich hier um eine Compilation ihrer bisherigen Singles & Demos, die seit 2012 erschienen sind. Der Mann (daran besteht kein Zweifel) auf dem Cover gibt die Marschrichtung schon ganz gut vor. Das ist so unglaublich primitiv, ranzig und geil, das kann problemlos mit den assigen Krachattacken von Soupcans, Vulture Shit oder Strange Attractor mithalten. Und das ist wohl erst der Anfang…
Schon wieder so 'n räudiges NoFi-Machwerk, unvermeidlich natürlich aus Brisbane, der australischen Stadt die selbst für die abgefucktesten Weirdos noch 'nen Proberaum übrig hat. Die Songs auf diesem Tape sind ausnahmslos primitivste Garagenjams, reiner Sadismus, "recorded with a phone", wie sie ganz offenherzig zugeben. Toller Scheiß.
In der Pelzmodeabteilung des Internets findet man dieses spaßige Powerpop-/ Poppunk-Trio aus Chicago. Nicht gleich wegrennen wenn ich Poppunk sage, das ist nämlich keine Kindermucke mit aufgeklebtem Iro, sondern viel eher in den Urvätern des Genres verankert; insbesondere die Buzzcocks finden sich hier immer wieder. Dazu hat's noch 'ne leicht garagige Kante und einen hohen Fuzz-Faktor. Außerdem heben sie sich mit durchweg ausgezeichneten Songs vom Genre-Einheitsbrei ab und lehnen sich gelegentlich ein kleines bisschen aus dem Fenster; ich glaube hier und dort auch mal subtile Anklänge von The Gun Club oder sehr frühen Wire zu vernehmen. Eine Ärsche tretende Glückspille ist das.