Auf dem Tape dieser Band aus Melbourne gibt's ungewaschenen, bluesigen Garagenpunk mit ordentlich viel Drive und dieser gewissen Scheißegal-Attitüde, die australische Bands ja irgendwie besonders gut drauf haben, veredelt durch einen lethargisch aber penetrant rumpöbelnden und -brabbelnden Frontmann. Ein bisschen so wie Eddie Current Suppression Ring, wenn die Beruhigungspillen so halbwegs wirken würden. In einigen der rockenderen Momente kanns auch mal etwas an Obits erinnern.
Zwei Londoner Garagenbands auf einem Kurzspieler, auf Upset The Rhythm erschienen. Der Song von Sauna Youth rockt dabei gutgelaunt vor sich hin, während Monotony ihrem Namen alle Ehre machen und zu monoton repetitiven Minimalriffs miesepetrig ins Mikro nölen.
Wunderbar derber und schmuddeliger Garagenpunk aus Atlanta. Danach verspürt man den sofort Drang zu duschen. Oder sich erneut im Dreck zu wälzen.
UV-TV aus Gainesville machen einen auf Jekyll und Hyde. Wie selbstverständlich alternieren sie auf ihrem Demo zwischen sonnig-fluffigem Indiepowerpop und kratzigem Garagen- und Postpunk. Beides überzeugt.
Schöne transkontinentale Splitveröffentlichung des pariser Labels Teenage Menopause. Und zwei Bands, die perfekt miteinander harmonieren, denn sowohl Duchess Says aus Montreal als auch Le Prince Harry aus Lüttich bewegen sich hier gekonnt zwischen nacktem Garagenpunk, Garagenpunk aus der Synthwerkstatt und Synthpunk aus der Garage.
Der nächste Knaller mit dem Slovenly-Qualitätssiegel. Das New Yorker Punkquartett Dirty Fences spielt ultraeingängigen Rock'n'Roll mit powerpoppigen 77er Vibes, leicht schmierigen 70er Hardrock-Einflüssen und streckenweise garagenmäßiger Intensität.
Noisetrio aus Louisville. Spielen eine Raketengetriebene Fusion aus Noiserock und dreckigem Garagenpunk. Die erste Hälfte geht mit Vollgas geradeaus, den Rest nehmen zwei lange, eher experimentelle und leicht Postpunkige Noise-Orgien für sich in Anspruch. Wunderbarer Lärm, wie gemacht für dieses Scheißblog.
Bilingualer und für heutige Gewohnheiten überdeutlich politischer Punkrock aus Providence, Rhode Island. Die Musik ist eine mitreißende Verschmelzung von sehr frühem Hardcorepunk mit so ziemlich allem was schon in früheren Jahrzehnten so in Sachen Garage- und Protopunkzeugs am Start war. Veredelt wird der treibende Rock'n'Roll von den arschgeilen Bläsern und dem charismatischen Gebell von Victoria Ruiz. Sonics und Stooges treffen auf Saints und Fear… und noch viel, viel mehr.
Mystic Inane aus New Orleans konnten mich schon mit ihrer letzten EP Deep Creep überzeugen. Auf ihrem neuesten Kurzspieler ist das meiste beim alten geblieben und sie plündern wie gehabt ganz schamlos in alten Punk- Noise- und Garagen-Traditionen. Von so Zeug kann's einfach nicht genug geben.