Soft Shoulder - Smile Building's Exit

Soft Should­er aus Tem­pe, Ari­zo­na sind jetzt schon über ein Jahr­zehnt mit ih­rer Sa­che zu­gan­ge und schei­nen ge­ra­de ei­ne äu­ßerst pro­duk­ti­ve Pha­se zu durch­lau­fen, nach­dem sie im letz­ten Jahr ei­ne gan­ze Rei­he von di­gi­tal und als li­mi­tier­ten La­the Cut ver­öf­fent­lich­ten Sin­gles und EPs raus­ge­hau­en hat. Ih­re neue LP prä­sen­tiert die Band dann aber noch­mal so fo­kus­siert wie schon lan­ge nicht mehr. Ih­re be­tont ka­put­te Mi­schung aus Post Punk und Noi­se Rock sprüht vor krea­ti­ver En­er­gie wenn aus­ge­spro­chen cat­chy Groo­ves - va­ge an The Fall ab den spä­ten 80ern er­in­nernd - mit dem Lärm und der Dis­so­nanz der ganz al­ten No Wa­ve-Schu­le kol­li­diert.

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Scam Likely - Scam Likely

Ein Duo be­stehend aus Ki­mi Re­cor und Vin­ny "Va­guess" Ear­ley, des­sen Par­al­le­len zum bis­he­ri­gen Out­put be­son­ders des letzt­ge­nann­ten sich kaum über­se­hen las­sen, aber da pas­siert auch noch mehr un­ter der Hau­be. Aus­ge­hend von ei­nem ver­trau­ten Mix aus Ga­ra­ge- und Post Punk hat das manch­mal ei­ne kla­re Li­thics-En­er­gie oder auch Welt Star - ein wei­te­res Pro­jekt mit Con­nec­tions zum Va­guess-Or­bit - kom­men mir in den Sinn wäh­rend Songs wie Sta­ring at the Sun and Plea­se 3 nach ver­lo­re­nen Woo­len Men-Per­len klin­gen und Cha­me­l­ion et­was von ei­nem Di­gi­tal Lea­ther deep cut aus ei­ner al­ter­na­ti­ven Cold­wave-Rea­li­tät hat.

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Teksti-TV 666 - Vapauden Tasavalta

Ei­ne neue LP von die­ser fin­ni­schen Band mit zu vie­len Gi­tar­ris­ten… ich glaub 666 wa­ren das beim letz­ten nach­zäh­len. Nu ja, auf dem neu­es­ten Al­bum ver­schie­ben die ih­ren Sound deut­lich in ei­ne Psych Rock-Rich­tung, be­son­ders in TJ be­ge­ben sie sich Kopf­über in ge­wis­se Space Rock-Sphä­ren und das funk­tio­niert auch ganz vor­züg­lich. An an­de­ren Stel­len bleibt die Band aber auch ih­rem ge­wohn­ten Sound im me­lo­di­schen In­die Rock, Fuzz Punk und Noi­se Pop treu mit An­klän­gen et­wa an No Age, Wav­ves, Ca­li­for­nia X, Hap­py Di­ving oder frü­he The Men - ei­ne Mi­schung die sie dann um cha­rak­te­ris­tisch weit­läu­fi­ge Gi­tar­ren-Dro­nes á la Glenn Bran­ca und 80er So­nic Youth an­rei­chern.

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Catalogue - Modern Delusion

Es hat 'ne Wei­le ge­braucht bis ich's ge­schnallt hab, aber die neu­es­te LP von Ca­ta­lo­gue aus Mar­seil­le stellt sich als ih­re bis­lang stärks­te Plat­te her­aus. Konn­te ihr Sound auf der letz­ten LP noch et­was er­mü­dend wir­ken, gibt sich ihr neu­es­ter Streich viel­sei­ti­ger und bleibt auch auf Al­bum­län­ge span­nend. Nach wie vor an­ge­trie­ben von 80er-Style ele­kri­schen Beats, be­inhal­ten ih­re Songs mal Echos von Big Black oder Live Skull und an an­de­rer Stel­le wird klas­si­sche No­Wa­ve-Dis­so­nanz mit ein­gän­gi­gen Hooks ver­bun­den. In House­plants hat das gan­ze auch mal ei­nen fast schon Syn­th-/New Wa­ve-mä­ßi­gen Vi­be.

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Cel Ray - Cellular Raymond

Viel stär­ker als ich es auf den ers­ten Blick ver­mu­tet hat­te, das De­büt-Tape von Cel Ray aus Chi­ca­go. Das trans­por­tiert ähn­li­che Vi­bes zu ei­ni­gen der bes­ten fe­ma­le-fron­ted Punk­bands un­se­rer Zeit wie et­wa Vexx, Ne­ga­ti­ve Scan­ner, Ju­dy & The Jerks, All Hits, Amyl and the Snif­fers, The Neu­ros, BB and the Blips… aber auch zu ei­nem brei­te­ren Clus­ter von Bands auf der Schnit­stel­le von Ga­ra­ge- und Post Punk kann man zie­hen, et­wa zu Pat­ti, Rea­li­ty Group, Ura­ni­um Club, Ex-Cult oder Mys­tic In­a­ne. Gu­ter Scheiß!

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Klint & Orrendo Subotnik - Split

Syn­th Punk-Wun­der­kind Klint brau­che ich hier ja in­zwi­schen nicht mehr vor­zu­stel­len. Sei­ne Sei­te die­ser ge­nia­len Split­kas­set­te lie­fert drei neue Ar­te­fak­te ab­ge­schöpft aus die­sem bo­den­lo­sen Quell der Krea­ti­vi­tät, den der Typ schein­bar von ganz von al­lei­ne chan­nelt so­bald es ihm je­mand er­laubt, ir­gend­wo ein Ka­bel ein­zu­klin­ken.
Die Ita­lie­ner Or­ren­do Su­bot­nik auf der an­de­ren Sei­te er­schaf­fen ei­nen ganz an­de­ren aber nicht we­ni­ger be­geis­tern­den Klang­kos­mos. Nach­dem die letz­tes Jahr noch mit ei­nem ul­tra-ro­hen zwei­ten Tape Wel­len schlu­gen, ge­winnt ihr Sound hier ei­nen deut­lich schär­fe­ren Fo­kus. Das ist ei­ne ganz ei­gen­wil­li­ge Mi­schung, die et­wa dem Noi­se Pop und Fuzz Punk der frü­hen No Age, Ma­le Bon­ding oder Ti­ger! Shit! Ti­ger! Ti­ger!, düs­ter-noi­sy-me­lo­di­schem Post Punk á la Die! Die! Die!, Pi­les oder Times Beach, ei­nen de­fi­ni­tiv eher Hard-/Post­co­re-mä­ßi­gen En­er­gie­le­vel ver­passst so­wie das vol­le Breit­wand-Dra­ma von Lower oder frü­hen Iceage… und das ist nur die Spit­ze des Eis­bergs hier.

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Italia 90 - Living Human Treasure

Ei­ne neue LP von Ita­lia 90, dem best­ge­hü­te­ten Ge­heim­nus des bri­ti­schen Post Punk, das sich bis­lang kom­plett der Hype-Wel­le ent­zo­gen hat, auf die an­de­re UK-Bands der letz­ten Jah­re all­zu be­reit­wil­lig auf­ge­sprun­gen sind. Schwer zu glau­ben, dass wir es jetzt erst mit ih­rem ers­ten Lang­spie­ler zu tun krie­gen. Im Gro­ßen und Gan­zen blei­ben sich die Lon­do­ner treu, oh­ne es aber sich selbst oder dem Pu­blil­kum zu leicht zu ma­chen, was sich in ei­ner fra­gi­len Ba­lan­ce aus ein­gän­gi­ge­ren Num­mern wie New Fac­to­ry, Ta­les From Bey­ond und un­gleich sper­ri­ge­ren Bro­cken á la Mag­da­le­ne und Gol­ga­tha nie­der­schlägt. An­sons­ten mün­det hier ein stark Wire-mä­ßi­ger Ope­ner in die ver­trau­te Klang­land­schaft mit star­kem Be­zug zu al­ten Haus­num­mern wie, ne­ben ei­ni­gen an­de­ren, Swell Maps und Mem­bra­nes so­wie ver­ein­zel­ten An­klän­gen an Crass. Oder al­ter­na­tiv darf man si­cher auch Ver­glei­che zie­hen zu jün­ge­ren Acts wie Exek oder frü­hen Pro­tom­ar­tyr.

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Kudzu - Kudzu

Die Band aus Green­ville, South Ca­ro­li­na lässt ei­nen ex­zel­len­ten Kra­wall von der Lei­ne, der ir­gend­wo zwi­schen den Rä­dern von Ga­ra­ge Punk, Post Punk und Post­co­re für or­dent­lich Rei­bung sorgt und ge­wis­se Ähn­lich­kei­ten so­wohl zu ak­tu­el­len Bands á la Mys­tic In­a­ne, Big Bop­per, Doll­house, Cu­tie, Wy­myns Pry­syn, Cri­sis Man hat… als auch zu klas­si­schem Ma­te­ri­al im Fahr­was­ser von Dri­ve Li­ke Je­hu, Hot Sna­kes, Na­ti­on Of Ulys­ses, Ri­tes of Spring or Gray Mat­ter.

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Chimers - Generator /​ Tooth

Al­so re­den wir mal nicht lan­ge um den hei­ßen Brei her­um… auf ih­rem jüngs­ten Out­put hält sich die Band aus Wol­lon­gong, Aus­tra­li­en re­la­tiv strikt an ein ur­altes Sche­ma, eta­bliert von Bands wie Mis­si­on Of Bur­ma, Mo­ving Tar­gets und Vol­ca­no Suns. Wenn ihr mich fragt ist das so­wie­so ei­ne Ni­sche die heu­te viel zu sel­ten auf­ge­grif­fen wird. Al­so ja, ist gu­ter Stoff.

Black Button - Rejoice

Die Band aus Rich­mond, Vir­gi­nia hat be­reits ein biss­chen Staub auf­ge­wir­belt mit ei­nem schön chao­ti­schen De­mo in 2019 und ei­ner dem et­was kon­ven­tio­nel­le­ren Hard­core ver­bun­de­nen 2021er EP. Auf ih­rer ers­ten LP ge­hen sie jetzt wie­der deut­lich un­be­re­chen­ba­rer zur Sa­che mit ei­nem zu­meist emp­find­lich ge­dros­sel­ten Tem­po und ei­nem Sound, der schein­bar so ei­ni­ge In­spi­ra­ti­on aus dem ex­pe­ri­men­tel­len Span­nungs­feld zwi­schen klas­si­schem 80er Hard­core und dem (Proto-)Noise Rock je­ner Zeit zieht, wie ihn et­wa Flip­per, No Trend, Spike In Vain, Bro­ken Ta­lent da­mals eta­bliert ha­ben. Aber auch zu jün­ge­rem Krem­pel á la Soup­cans, Vul­tu­re Shit, C-Krit oder Stink­ho­le mag man da Ähn­lich­kei­ten se­hen.

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