Das fünfte Album der Band aus Minneapolis ist ein unaufhaltsam vorwärts drückendes Noiserock-Spektakel allererster Güte mit gelegentlichen Postcore/-punk-Einsprengseln. Etwas mehr Touch&Go als AmRep im Blut, agieren Kopf und (Wut im) Bauch gleichberechtigt als Triebfeder. Das ist ordentlich kantig, dennoch unverschämt eingängig und angetrieben von wuchtigen Grooves. Dass Steve Albini für die Konservierung verantwortlich zeichnet, hat sicher auch nicht geschadet.
Bilge Rat sind ein Trio aus New Haven, Connecticut. Ihr Debütalbum gefällt mit oldschooligem Indierock und Stilelementen aus Noise- und Mathrock, über dem unüberhörbar der Geist von Slint's Spiderland schwebt. In der aktuellen Musiklandschaft erinnert es aber auch sehr an einige Bands aus dem Exploding In Sound-Gehege, insbesondere an Pile (neues Album dieses Wochenende!), Krill und Kal Marks. Mit letzteren beiden haben sie dann auch den nasalen Gesangsstil gemeinsam, den Gitarrist/Vokalist Mike Kusek hier von sich gibt.
Die Londoner Girls In Synthesis setzen uns auf dieser aüßerst vielversprechenden digitalen Single zwei mal gekonnt daher knarzenden Noise-/Fuzzpunk vor.
Mit einem schön entschlossen vorwärts scheppernden Klanghybrid irgendwo im Grenzbereich zwischen Noiserock und Postpunk weiß die aktuelle EP dieses New Yorker Trios zu gefallen.
Das nenn ich mal 'n Brett. Auf dem Debütalbum von Advertiesment aus Lethbridge, Alberta trifft derber Noiserock auf ebenso derbe druckvollen Post-, Sludge- und Stonerpunk, der in circa dreißig Minuten alles zu Staub verarbeitet, was sich ihm in den Weg stellt.
Das zweite Album der Noiserocker aus Chicago knüpft nahtlos an das ausgezeichnete Debütalbum an, mit Lärm aus hochkonzentrierten, rasiermesserscharfen Grooves, der sich in seinen Mitteln klar aus den uralten Genre-Traditionen bedient, dabei aber dennoch eine starke, eigene Stimme entfaltet.
Auf dem Debütalbum dieser Band aus Cardiff setzt es Noiserock der eher klassischen Art. Irgendwann in den Neunzigern hätten Genrefans das vermutlich als eine eher kommerzielle Variante abgetan, die auf das breitere Alternative-Publikum schielt. Über zwanzig Jahre später wird mir hingegen ganz warm ums Herz, wenn mir auf einer aktuellen Platte so was charmant altmodisches begegnet.
Idles aus Bristol haben nach ein paar Kurzspielern jetzt ihr Langspieldebüt am Start und oh boy… Das ist ein kompromisslos vorwärts dreschender Drecksack von einer Platte geworden. Bis zum Anschlag angepisster Lärm auf der Schwelle zwischen Noiserock und (Post-)Punk, der lyrisch wie musikalisch einen passenden Soundtrack zum Alltag im Brexitland abgibt.
Dieses Duo aus Lyon produziert auf ihrer ersten EP monoton schredderndes Zeug in der Form von ausufernden Jams auf der Basis von (Neo-)Krautrock, dem sie mit Postpunk- und Noiserock-Elementen einen ordentlichen Arschtritt verpassen. Sonic Youth spielen Neu! oder so…
Das zweite Album der Band aus Seattle ist ein recht sperriges Stück aus abgründigem Lärm, bestehend aus Versatzstücken von Postpunk und Noiserock, durchsetzt von Shoegaze-artiger Klangverdichtung und mit einem nicht zu unterschätzenden Psychedelic-Faktor. In Momenten, wenn letzterer überwiegt, sehe ich eine gewisse Verwandtschaft zu den britischen Kollegen Spectres.