Smug Brothers - Strictly Triggers

smug brothers
Das der­zeit vor sich ge­hen­de 90er Re­vi­val hab ich ja schon ein paar mal an­ge­spro­chen. Hier ist ei­ne Band, die schon 'ne Wei­le die­ses Me­tier be­ar­bei­tet, aber bis­her ge­öß­ten­teils über­se­hen wur­de. Ihr Sound ist ein­deu­tig von den Lo­Fi-Meis­ter­wer­ken ge­prägt, die Gui­ded By Voices in den frü­hen Neun­zi­gern in Se­rie raus­ge­hau­en ha­ben. Und war­um auch nicht, in der ak­tu­el­len In­die-Land­schaft ist noch ei­ne men­ge Platz für ge­konn­ten Power­Pop die­ser Mach­art und die Tref­fer­quo­te ist hier hö­her als auf vie­len Plat­ten ih­rer Vor­bil­der.

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Karcher - Aero Lima

karcher

Kar­cher aus Saar­brü­cken wa­ren mal. Die Band war mir bis­her nie ein Be­griff, trotz­dem oder ge­ra­de des­halb et­was trau­rig zur Kennt­nis zu neh­men, dass das hier ihr Ab­schieds­al­bum ist. Ge­bo­ten wird mit­rei­ßen­der Noi­se­r­ock, der ge­nau so von US-Klas­si­kern wie Quick­sand, Shel­lac, The Je­sus Li­zard in­spi­riert scheint wie auch von deut­schen Noi­se­bands der 90er und Nuller-Jah­re, et­wa von Ul­me, Harmful oder Les Hom­mes Qui Wear Es­pan­dril­los. Ir­gend­was muss mal pas­sie­ren un­ter deutsch­spra­chi­gen Mu­sik­blog­gern, da­mit ich so tol­le Bands nicht im­mer erst mit­be­kom­me, wenn sich sich schon auf­ge­löst ha­ben. Oder erst wenn ir­gend­wel­che Eng­lisch­spra­chi­gen Blogs drü­ber schrei­ben (zur Eh­ren­ret­tung der deutsch­spra­chi­gen Blogs muss ich aber hin­zu­fü­gen, dies­mal­mal durch ein sol­ches auf Kar­cher ge­sto­ßen wor­den zu sein). Die hie­si­ge Mu­sik­pres­se kann man be­züg­lich Krach ja eh in die Ton­ne hau­en.

*edit*
Wie rock­sportro­cke­rU­we rich­ti­ger­wei­se an­merkt, gibt's das Al­bum so­wie sei­nen Vor­gän­ger bei Band­camp für um­sonst. Oder zum Preis eu­rer Wahl, wenn ihr doch et­was Koh­le rü­ber­wach­sen las­sen wollt.

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Clearance - Greensleeve 7"

Clearance
Cle­arance , ei­ne noch ganz tau­fri­sche Band aus Chi­ca­go, ha­ben sich schein­bar nur mit der Mis­si­on ge­grün­det, den Sound und Spi­rit al­ter Pa­ve­ment-Plat­ten noch mal auf­le­ben zu las­sen. Und wer kann's ih­nen auch ver­übeln, denn in den letz­ten 15 Jah­ren gab's we­nig der­glei­chen. Und das hier klingt ein­fach nach ei­ner sehr gu­ten Pa­ve­ment-Plat­te.

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Death Pedals - The Carvery

death pedals
Die­ses Krach­quar­tett aus Lon­don kon­stru­iert hoch­ef­fi­zi­en­te Punk-Erup­tio­nen an der Schnitt­stel­le zwi­schen Noi­se­r­ock, Ga­ra­gen­punk und Post­co­re. Der en­er­gie­ge­la­de­ne Ga­ra­ge­co­re von Hot Sna­kes scheint hier mehr als ein­mal durch, auch ak­tu­el­le­re Ge­schich­ten wie et­wa Metz hat­ten wohl et­was bei­zu­tra­gen. Hier wird so­wohl der in­zwi­schen arg ram­po­nier­te Ruf des Post-Hard­core auf­po­liert, als auch dem häu­fig all­zu selbst­ver­lieb­ten und ver­kopf­ten Noi­se­r­ock-Gen­re zu neu­er Fri­sche ver­hol­fen.
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Diät - Everyday/​Hinge & Bracket 7"

diaet
Ir­gend­wie kommt es im­mer öf­ter vor, dass ich über eng­lisch­spra­chi­ge Blogs auf ab­so­lut gei­le deut­sche Bands auf­merk­sam ge­macht wer­de, über die sich die ach so furcht­bar hip­pe deut­sche Blogo­sphä­re eher tot­schweigt. Mit et­was Glück gibt's dann noch ein kur­zes Re­view im OX oder so, das war's dann auch schon mit der Öf­fent­lich­keit im deutsch­spra­chi­gen Raum. Zum Glück ver­schwen­de ich we­nig Zeit mit dem frucht­lo­sen durch­käm­men deut­scher Blogs, sonst wä­re ich nie auf Bands wie Ban­que Al­le­man­de oder eben Di­ät ge­sto­ßen.
Mit ei­nem hal­ben Jahr Ver­spä­tung er­fah­re ich nun auch vom zwei­ten Sie­ben­zöl­ler der Ber­li­ner Post­pun­ker, de­ren ers­te 7" Pick A Line/​No Ac­cent ei­ne der schnör­kel­los ro­ckends­ten hei­mi­schen Ver­öf­fent­li­chun­gen in den letz­ten Jah­ren dar­stellt. Dies­mal geht es eher im Schritt­tem­po vor­an und es tritt ei­ne et­was düs­te­re­re, New Wa­ve-ar­ti­ge Sei­te der Band in den Vor­der­grund. Ehr­lich ge­sagt, da­mit nä­hern sie sich et­was ge­fähr­lich dem ge­wöhn­li­chen Sta­tus Quo der in­ter­na­tio­na­len Post­punk-Ge­gen­wart an, aber ich hof­fe mal sie ha­ben das Dre­schen nicht auf Dau­er ver­lernt und die­se Plat­te ist eher als ei­ne krea­ti­ve Fin­ger­übung zu ver­ste­hen, als ei­ne Er­wei­te­rung des mu­si­ka­li­schen Ho­ri­zon­tes und ein Sprung­brett für zu­künf­ti­ge Groß- oder Schand­ta­ten.
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Neigborhood Brats - Total Dementia

neighborhood brats
Die Nach­bar­schafts­brat­zen aus Los An­ge­les wer­den be­stimmt nicht den Punk­rock re­vo­lu­tio­nie­ren. Aber für ei­nen ge­konn­ten Ga­ra­gen­punk-Snack zwi­schen­durch bin ich im­mer zu ha­ben, und wer das ähn­lich sieht darf die­ser Band ru­hig mal zehn Mi­nu­ten sei­ner wert­vol­len Zeit op­fern. Wird nicht dein Le­ben ver­än­dern, scha­det aber auch nie­man­dem und macht kurz­zei­tig 'n Hau­fen Spaß.

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Bummer - Steal The Night

bummer
Mehr als nur viel­ver­spre­chen­der Kurz­spie­ler ei­ner mehr als nur viel­ver­spre­chen­den Band aus Mont­re­al. Klang­lich durch­aus in der nä­he ih­rer Lands­leu­te Ja­pan­dro­ids und P.S. I Love You zu ver­or­ten, aber auch ei­ne ge­wis­se nä­he zu Hüs­ker Dü und di­ver­sen mitt­neun­zi­ger Emo Bands kann man ih­nen nicht ab­spre­chen. Zeit­ge­mä­ßer, eu­pho­risch-me­lo­di­scher Punk­rock mit ge­nug Feu­er unter'm Arsch, der je­des Kitsch­fett­näpf­chen ge­konnt um­schifft.

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Petty Things - Bored

petty things
Coo­le Band aus Tem­pe, Ari­zo­na. Laut Band­camp-Sei­te des La­bels kön­nen wir bald ei­nen neu­en Lang­spie­ler er­war­ten. Da bin ich mal ge­spannt drauf, denn die­ser Ap­pe­tit­an­re­ger mas­siert schon ziem­lich an­ge­nehm mei­ne Ge­schmacks­ner­ven. Ein­mal lau­ni­ger, vom 77er Punk be­ein­fluss­ter Schram­mel­pop, ge­folgt von zwei eher ga­ra­gig an­ge­hauch­ten Re­tro-Ro­ckern, zeigt die Band im­mer ein aus­ge­präg­tes Ge­spür für ein­gän­gi­ge (Power-)Popmelodien.

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Slippertails - There's A Disturbing Trend

slippertails
Ein wahr­haft be­un­ru­hi­gen­der Trend ist das: Noi­se­r­ock ist plötz­lich wie­der en vogue. Ei­ne all­zu will­kom­me­ne Un­ru­he, die hof­fent­lich bald die ver­schla­fe­ne In­die­sze­ne et­was auf­zu­we­cken ver­mag. An­sons­ten ei­ne ganz ähn­li­che Marsch­rich­tung wie die ges­tern ver­han­del­ten Grass Is Green, mi­nus Blatt­ge­wächs, Ma­the­ma­tik und Post­zeugs; plus Mee­res­früch­te, grad­li­ni­ge Song­struk­tu­ren, Mel­vins-ar­ti­ges Ge­rif­fe und kap­put-me­lo­di­sche Son­ge­skiz­zen á la Pi­xies, Cho­ke­bo­re oder Gui­ded by Voices. Geht run­ter wie 'ne ab­ge­lau­fe­ne Do­se Karls­quell.

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Grass Is Green - Vacation Vinny

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Gras der ei­nen oder an­de­ren Sor­te scheint hier das The­ma der Wo­che zu wer­den (sie­he letz­ter Bei­trag). Au­ßer­dem scheint das 90er In­die­rock Re­vi­val in die­sem Jahr sei­nen vor­läu­fi­gen Hö­he­punkt er­rei­chen, an­ge­sichts des Er­fol­ges von Spee­dy Or­tiz und Kon­sor­ten. Ist na­tür­lich schön, mal et­was an­de­res zu hö­ren als seich­tes Folk-Ge­säu­sel und über­zu­cker­tes Syn­th­pop-Ge­plu­cker, aber auf Dau­er wür­de ich mich doch mal wie­der über et­was mehr vor­wärts-den­ken­den Krach freu­en. Na­ja, ge­nie­ßen wie es, be­vor der ak­tu­el­le Trend mal wie­der zum Hals her­aus hängt.
Die ak­tu­ells­te Wort­mel­dung aus die­ser Ecke kommt von Grass Is Green aus Bos­ton. Die spie­len sehr ge­konn­ten Noi­se­r­ock mit kla­ren Post-Ir­gend­was und Math­rock Ein­flüs­sen, zum Bei­spiel der Mar­ke Pol­vo, Shel­lac oder Cha­vez. Aber auch In­die­klas­si­sche zwi­schen­tö­ne á la Se­ba­doh oder Pa­ve­ment kom­men vor. Wie meis­tens ei­ne sehr an­ge­neh­me Zeit­rei­se aber: Bit­te, bit­te, lie­be In­die­bands von heu­te, wenn ihr die Ba­sics des Lär­mens wie­der et­was auf­ge­frischt habt, schielt doch mal wie­der et­was in Rich­tung Zu­kunft, ok?

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