The Living Eyes - Peak Hour Traffic
Peak Hour Traffic 7" erscheint am 23. August auf Anti-Fade Records.
Peak Hour Traffic 7" erscheint am 23. August auf Anti-Fade Records.
Support erscheint am 8. August.
Bad Weed erscheint irgendwann auf Siluh Records.
Okay… das ist mal was anderes. Eine "Band" (?) aus Los Angeles mit personellen Verbindungen zu Launcher und Liposuction. Diese beiden Bands veranstalten ja schon fortgeschritten schmerzfreies Zeug, aber so etwas ist mir echt noch nicht begegnet. Der Begriff Hair Punk drängt sich geradezu auf und das klingt genauso über die Klippe gerollt wie man sich so etwas vorstellt. Ein bisschen nach Flipper in einem Paralleluniversum, in dem alle Köpfe zu 40% aus Volumenshampoo bestehen.
Album-Stream →Schon auf der Verspannungskassette zu bestaunen gewesen: Armor aus Tallahassee, Florida. Deren Demo beeindruckt mit maximal drückendem, in einer Badewanne aus Distortion getränkten Hardcorepunk und einer leicht garagigen Oberfläche - etwa wie eine Schnittmenge aus Impulso, Tarantüla und Bad Breeding.
Ich bezweifle stark dass es derzeit eine neuseeländische Band gibt, die neuseeländischer klingt als die Surf Friends. Da passt es ja auch super ins Klischee, dass sie auf der örtlichen Institution Flying Nun Records veröffentlichen. Und Soundmäßig klingt das wie eine Zeitreise in die Blütezeit des Labels in den frühen Achtzigern und hat diesen speziellen psychedelischen Jangle Pop Vibe mit Anklängen an den quirligen Pop von The Clean, den Indierock von The Stones und die Psychedelic Noise-Schiene, wie man sie damals unter anderem von The Pin Group und The Gordons bzw. deren Nachfolgern Bailter Space zu hören bekam; passend zu letzteren lässt sich auch ein gewisser Shoegaze-Einschlag nicht verleugnen. So entspannt und verträumt haben Surf Friends noch nie zuvor geklungen und dennoch wird die Platte mit ihren im dezenten Neon schillernden Texturen nie langweilig. Von den Meistern gelernt, würde ich dazu mal sagen.
Album-Stream →Opossums sind eine Band aus Memphis um einen gewissen Patrick Jordan - die meisten Songs auf dieser EP und sowie auf deren Vorgänger sind schon einmal auf diversen Soloplatten von ihm erschienen. Saugutes Material jedenfalls, in einen Sound gegossen zwischen unaufgeregtem Indierock und Powerpop. An die melodischeren Songs von The Bevis Frond muss ich da manchmal denken, aber ebenso an neuere Acts wie die British Invasion-lastigen Garagenpopper The Resonars, an Landlines, Scupper und Title Tracks.
Album-Stream →Pi$$er - Pi$$er Fried Egg - Confidence Vidro - Råttan Golpe - Non Piegarti D7Y - Þú Ert Ekki Til Urin - Brak Sygnałów Nosferatu - Applications of Reason Impulso - Vento Statico Church Clothes - 20Q Policy - Drowned Speck - Bruce G The Resource Network - Superiority Complex WHMIS - Blue Lite Electric Chair - Old Man Armor - Nos Hate Preachers - Bile of Progress Antibodies - TV Guide Jobby - Civic Duty Cement Shoes - Me No Have No Brain
Glue - Opportunist Bootlicker - Nuclear Family Martyrs - No Grimly Forming - In The Sticks / Regurgitation Kaleidoscope - Feedback Systems Bad Breeding - Brave New Church Law - Garbage Values Ill Globo - Mirabella G.U.N. - Self Erase Mack Enemy - False Alarm Zhukov - Stupid Cycle Dollhouse - Summer Love Brain Itch - Tension Cereal Killer - Your Punk Scene Can….It Felchers - Kiss The Ring Launcher - Gene Simmons Crisis Man - The Myth Of Moderation Akne - Ak Ak Ak Ak Pink Guitars - The Hand
Ey Groschi, warum denn jetzt 'ne Kassette? Fängst du jetzt auch noch mit dieser Hipsterscheiße an?
Ja, genau. Das passt auch viel besser zu meinem Bart.
Aber jetzt mal ganz im Ernst: Warum???
Weil gerade einfach Bock drauf hab, seit langem mal wieder Mixtapes auf echtem Tape aufzunehmen. Und weil es heute noch geht. Und irgendwann vielleicht nicht mehr
Aber wird gerade nicht eh schon reichlich Wirbel um Tapes gemacht? Schallplatten sind ja auch nicht verschwunden, sondern sind seit Jahren ein wachsender Markt.
Jau, aber zwischen Vinyl und Kassette sind die Grundvoraussetzungen etwas unterschiedlich. Lass mich mal etwas ausholen…
In der Tat läuft parallel zum Vinyl- gerade auch ein bemerkenswerter Kassettenboom. Gerade in der Punk- und Indie-Szene. Der Grund liegt eigentlich auf der Hand: Bands wollen gerne etwas auf dem Merch-Tisch liegen haben. Vinyl ist für viele wegen der hohen Kosten für Mastering und Galvanik finanziell außer Reichweite oder ein zu großes Risiko. Du musst entweder eine ordentliche Auflage loswerden oder bei einer kleineren Auflage mächtige Preise verlangen, damit sich das rechnet. Kassetten hingegen lassen sich auch in einer winzigen Auflage für wenig Geld entweder selbst duplizieren, oder von Dienstleistern duplizieren lassen - das finanzielle Gewicht fällt entsprechend minimal aus. Und CD-Rs wären als Alternative ja auch nicht besonders sexy.
Auch in einer anderen Hinsicht sähe es eigentlich ganz gut aus für die alte Kassette. Denn nachdem der letzte Massen-Hersteller - ACME in China - die Produktion eingestellt hat (deren ganz ordentliches Bandmaterial war in der jüngsten Inkarnation der Maxell UR drin, von welcher derzeit offenbar noch massive Lagerbestände existieren und für wenig Geld abverkauft werden) gibt es inzwischen wieder drei Hersteller, die Ferro-Band für Kassetten produzieren. Das wären ATR Magnetics in Frankreich, RTM Fox und National Audio Company in den Vereinigten Staaten. Das scheint sich wieder zu lohnen, weil besonders von Seiten der Dupliziererwerke Nachfrage besteht.
Okay, okay. Und wo ist denn jetzt der Haken?
Ganz einfach: es gibt derzeit nur noch einen einzigen Hersteller von Kassettenlaufwerken. Und die sind einfach das billigste vom billigsten und taugen nicht viel. Jupp, vom 20€-Kratzwürfel bis hin zum aktuellen 500€ Tascam-Modell steckt in jedem neu erhältlichen Gerät eine Variante des berüchtigt-billigen Tanashin-Laufwerks. Es baut einfach niemand mehr brauchbare Hardware.
In Sachen Vinyl kann ich mich hingegen an keine Zeit erinnern, in der nicht ordentliche Plattenspieler sowohl für moderates als auch für richtig viel Geld erhältlich gewesen wären. Es ist ja auch kein großes Wunder. Ein Plattenspieler ist ein recht unkomplizierter Mechanismus, den man zur Not in jeder Hobbywerkstatt zusammenkloppen kann und solange irgendwer noch Nadeln und Tonabnehmer fertigt, ist da wenig zu befürchten.
Ein Kassettenlaufwerk ist da schon etwas filigranere Mechanik. Nicht dass es für eine Handvoll Ingenieure ein Problem wäre, da was neues zu bauen. Das machen die mit links. Aber voraussichtlich wird das niemand tun. Ich bezweifle stark, dass dafür eine ausreichende Nachfrage besteht, dass sich der Entwicklungsaufwand lohnt und die Hardware sich erschwinglich bauen ließe. Die einzige plausible Hoffnung wäre da, dass halt Tanashin seinen eigenen Mechanismus mal ordentlich im Detail aufmotzt und in einer höherwertigen Version verfügbar macht. Ich würde darauf aber kein Geld verwetten…
Wer heute was vernünftiges haben will, der ist eigentlich am besten beraten, sich ein solides Gerät aus den 90ern günstig bei Ebay oder auf'm Flohmarkt zu schießen, Laufwerk, Köpfe und Potis zu reinigen, die Riemen und je nach Wasserstand auch ein paar Kondensatoren auszutauschen. Die meisten Geräte ohne mechanischen Defekt laufen danach wie neu.
Es ist einfach die einzige vernünftige Option im Moment, alte Hardware so lange am laufen zu halten, wie es die Langlebigkeit der Komponenten und die Lage mit den Ersatzteilen erlaubt.
Aber damit die aktuelle Kassettenwelle langfristig Bestand hat, müsste auf Dauer halt auch wieder passable, neuwertige Abspielhardware verfügbar sein. Solange das nicht passiert, sehe ich langfristig eher dünne Luft für die Kassette.
Da machst du dir aber ganz schön viele Gedanken um ein veraltetes Format…
Ja, irgendwie schon. Und ganz ehrlich gesagt kann ich auch ganz gut auf die vorbespielten Tapes verzichten, die heute auf gefühlt jedem zweiten Bandcamp-Profil und so ziemlich jedem Konzert wieder feilgeboten werden.
Was ich aber wirklich vermisse ist die alte Mixtape-Kultur. In Zeiten, in denen die meisten Menschen scheinbar kein Problem damit haben, sich die Musik weitgehend von Algorithmen füttern zu lassen, verspüre ich doch etwas Wehmut nach dem alten Brauch, sich ein paar Stunden Zeit zu nehmen und den Kopf drüber zu zerbrechen, wie ich diese 60 oder 90 Minuten auf möglichst ansprechende und schlüssige Art und Weise mit Musik auffülle.
Jetzt gerade ist glaube ich eine gute Zeit, das mal wieder aufzugreifen. Und hier ist der erste Anlauf, die alten Instinkte neu zu schärfen. Diesmal mit besonders hohem Energielevel. C-60, Type I, no Dubbley. Und furchtlose Pegel für das gewisse Sahnehäubchen an LoFi-Knarz. Das besser klingende Lo-Fi in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt's übrigens bei archive.org.
Tolles und erfrischendes erstes Tape von einer Band aus Bloomington, Indiana. Zu hören gibt's eine recht ungewöhnliche Verschmelzung von Post Punk, Math- und relaxtem 90er Indierock, vereinzelt shoegazig-psychedelischen Momenten. Ab und an kann man Anklänge an weniger aufgeregte Vertreter der 90er Touch & Go-Schule erahnen, aber insgesamt panschen sich BCC doch ihr ganz eigenes Süppchen zusammen.
Album-Stream →Keine Ahnung was nun ein Töch sein soll, aber der neue Kurzspieler von Dadar aus Rovereto, Italien ist mal wieder ein schnörkelloses, angenehm dummes Garagenhäppchen irgendwo im Umfeld von Ausmuteants und Useless Eaters geworden.