Kaputtes Zeug aus Frankfurt, das sich allen Genrezuordnungen entzieht. Elemente aus (unter anderem) Elektropunk, Noise, Psychedelic, Kraut und Industrial verweben sich auf diesem Tape zu einem ausgesprochenen widerspenstigen Biest.
Auf diesem Split-Tape auf Pissfart Records geben sich zwei australische Bands die Klinke in die Hand. Dumb Punts aus Melbourne garagerocken sich gewohnt kompetent durch vier halbwegs solide Songs, nicht gerade ihr bestes Material.
Aber eine wirkliche Überraschung sind die vier Songs der mir bisher unbekannten Wash aus Byron Bay. Die produzieren hier ultraprimitiven, rohen Fuzzpunk, dem wirklich alles am Arsch vorbei geht.
Short Days aus Lille, Frankreich sind mir erstmals letztes Jahr mit der Bleak City 7" aufgefallen und mit sehr straightem Punkrock, der es irgendwie schafft, die uralten, ausgeleierten Punkriffs mit der richtigen Würze zu melancholisch-mitreißenden Hymnen zu variieren. Jetzt ist der erste Langspieler der Band erschienen, hier zu Lande auf dem Leipziger Label Abfall Records. Wie erwartet überzeugt die Platte mit durchweg starkem Songmaterial und einem Sound, der mich etwas an eine gedrosselte Variante der pariser Kollegen Youth Avoiders oder die Amis Nervosas erinnert.
Relativ zeitgleich mit dem zuletzt hier vorgestellten Soloalbum vom Blind Shake Gitarristen/Sänger Jim Blaha, taucht jetzt auch neues Solozeug von seinem Bruder und Mitstreiter Mike Blaha (ebenfalls Gitarre und Gesang) auf. Auch hier entfernt sich das nicht sehr weit vom Sound seiner anderen Band. Im vergleich zur Jim And The French Vanilla Platte kommen die Songs hier aber in einem leicht LoFi-mäßigen, aufs wesentliche reduzierten Soundgewand rüber. Checkt außerdem mal dieses ebenfalls im Februar erschienene Album auf Wet Bridge Records an.
Geiles Zeug auf diesem Tape einer Band irgendwo aus Kalifornien. Das klingt etwa so als hätte man die Sounds der aktuellen Generation von Garage-beeinflussten Postpunk Bands mit der Dissonanz alter Flipper Platten und dem Proto-Postcore ganz früher Saccharine Trust verschmolzen.
Dieses Duo aus Lyon produziert auf ihrer ersten EP monoton schredderndes Zeug in der Form von ausufernden Jams auf der Basis von (Neo-)Krautrock, dem sie mit Postpunk- und Noiserock-Elementen einen ordentlichen Arschtritt verpassen. Sonic Youth spielen Neu! oder so…
Das ist der zweite Langspieler eines Trios aus Carrboro, North Carolina. Zu hören gibt es überwiegend stockdüsteren Postpunk mit Garage-Zusatz und sägenden Synthesizern. Das knabbert ganz vorzüglich am Nervenkostüm rum.
Das zweite Album der Band aus Seattle ist ein recht sperriges Stück aus abgründigem Lärm, bestehend aus Versatzstücken von Postpunk und Noiserock, durchsetzt von Shoegaze-artiger Klangverdichtung und mit einem nicht zu unterschätzenden Psychedelic-Faktor. In Momenten, wenn letzterer überwiegt, sehe ich eine gewisse Verwandtschaft zu den britischen Kollegen Spectres.
Als eine unerwartet starke, zeitlose Garagepunk-Perle stellt sich das Debütalbum von Vaguess aus Costa Mesa, Kalifornien heraus. In den vierzehn Songs wechselt sich klassisches Geriffe mit packenden Melodien ab. Verpackt in Arrangements, die von bester Handwerkskunst zeugen. Eine der seltenen Platten, die zutiefst in alten Genre-Traditionen verwurzelt ist, ohne dabei in einem vorhersehbaren Einheitsbrei zu versinken. Jeder Song hier ist ein Volltreffer.