12XU Radio: Sendung vom 26.2.2017
Diese 7" einer londoner Band weiß durch kompakten und eingängigen Indierock mit Postpunk-Kante zu gefallen. Besonders die B-Seite Magazines bringt so einen angenehmen Gotobeds-Vibe mit.
Zwei Ex-Mitglieder von Broken Prayer haben eine neue Band am Start. Das Demo von Droids Blood aus Chicago entpuppt sich als eine wunderbar exzentrischer, futuristischer Brocken, der Spuren von Spacerock, derben Industrial Noise, Synth- und Postpunk zu einer konzentrierten Attacke auf die Sinne verschmilzt.
Seit geraumer Zeit sind ein paar mehr oder weniger vergessene Tondokumente der frühen australischen Punkszene zum ersten mal/seit langem wieder zu bekommen.
Cheap Nasties gelten als die erste Punkband aus Perth, die einzigen Tonaufnahmen der Band hielt man bis vor wenigen Jahren für verschollen. Letztes Jahr hat das Reissue-Label Numero Group die Recordings zum ersten mal vollständig veröffentlicht und was man da geboten bekommt ist ein Fest für Freunde von ungeschliffenem Protopunk á la Modern Lovers, Stooges und New York Dolls.
Sänger Kim Salmon verließ später die Band und machte mit den Scientists zuerst Powerpop, in der späteren, zweiten Inkarnation der Band dann bluesigen Post Punk, Swamp Rock und Proto-Grunge. (Fast alle veröffentlichte Musik der Scientists ist übrigens, ebenfalls aus dem Hause Numero, in einem Box Set zu bekommen.)
Die verbleibenden Mitglieder der Cheap Nasties suchten sich einen neuen Sänger und machten unter dem Namen Manikins weiter, veröffentlichten auf zwei Tapes und ein paar 7"s eingängigen Powerpop, der Schwesterband Scientists nicht ganz unähnlich. Der überwiegende Teil des zwischen 1978 und 1981 veröffentlichten Materials ist jetzt auf der bei Manufactured Recordings erschienenen Anthologie From Broadway To Blazes wieder zu bekommen. Besonders interessant sind dabei die Songs der drei frühen 7"s, aber auch im späteren Material findet sich die eine oder andere kleine Perle.
Räudigen und monoton-repetitiven Noiserock gibt's auf der Debüt-EP dieser Band aus Landau zum verdauen.
Robocobra Quartet, ein Kollektiv wechselnder Musiker aus Belfast, verbindet Einflüsse aus Postpunk, Jazz, Spoken Word und einem Hauch von spätem Dischord-Zeugs zu einem auf Sparflamme groovenden, experimentellen Gesamt-Irgendwas.
Auf diesem Tape liefern Celluloid aus Seattle eine eigenwillige Mischung aus Sludge, Post- und Garagepunk, plus einem nicht zu überhörenden Cowpunk-Einfluss. Erinnert stellenweise etwas an alte australische Helden wie Feedtime oder spätere Scientists. Einen gewisser Gun Club Vibe hat die Sache auch.
Das dritte Album von So Stressed aus Sacramento knüpft nahtlos energischen Noiserock der letzten Platte an. Der kommt immer dann am besten, wenn er ein gewisses Maß an Chaos zulässt.
Auf dem Debütalbum dieser Band aus Moskau setzt es schnörkellosen Garagepunk mit ordentlich Feuer unter'm Arsch.
Nachdem das bereits aufgenommene, geplante Debütalbum der Londoner vor zwei Jahren einer nicht näher benannten digitalen Hard- oder Softwareapokalypse zum Opfer fiel, haben sie einfach ein neues aufgenommen. Das soll komplett anders sein als die ursprünglich angedachte Platte. Zu hören gibt's darauf getragenen Postpunk, der sich durchgehend in einen dichten psychedelischen Nebel hüllt.