Der erste Langspieler der Londoner ist ein überlaufendes Fass aus wurderbar entgleistem Hard- und Postcore mit einem oft unerwartet melodischen Unterbau. Auf den ersten Blick hat das etwas von einem Mittelweg zwischen Judy and the Jerks und der Weirdcore-Kanone Warm Bodies, aber da ist auch noch mehr Zunder am Start hier mit Momenten, die Vergleiche zu einem diffusen Klumpen recht unterschiedlicher Bands á la Acrylics, Crisis Man, Murderer, Kaleidoscope oder Straw Man Army nahelegen.
Diese Band aus Philadelphia bringt Generationen von Punks zusammen, zählt zu seinen Mitgliedern Chuck Meehan von den Hardcore-Dinosauriern YDI, neben Mitgliedern jüngerer Bands wie Blank Spell, Haldol und DeStructos. Ihre erste EP explodiert dem Hörer unvermittelt ins Gesicht mit seinen achteinhalb Salven des unvorhersehbaren, chaotischen und Noise-infizierten Hard-/Post-/Weirdcore, der sich grob im Spektrum dessen bewegt, was man in jüngerer Zeit etwa von Bands wie Kaleidoscope, Daydream oder Fugitive Bubble zu hören bekam.
Wieder mal Qualitätsware aus dem Hause Deluxe Bias. Diese Cassingle von absurd kurzer Laufzeit zwischen KBD-getränktem Weirdcore, Garage- und Post Punk wird klar für erfreuliche Zustände bei denjenigen sorgen, die bereits eine gesunde Erektion für Bands wie Mystic Inane, Rolex oder Fried E/M aufgebaut haben.
Impotent Fetus heißt das famose neue Kassetten-Sublabel des nicht weniger fantastischen Stucco-Imperiums, welches zuletzt schon mit dem Septic Yanks Tape viel Freude in die Welt gebracht hat. Inzwischen bieten sich da auch schon wieder zwei neue Pfützen aus Noise zum drin Baden an, von zwei Bands unklarer Herkunft. Der Qualitätsstandard wird dabei jedenfalls weiterhin rechtwinklig gehalten. Von wegen impotent… Fugitive Bubble sauen dabei wunderbar mit einer überaus einfalls- und abwechslungsreichen Variation von abgefuzztem Hard-, Noise- und Weirdcore rum, die mich abwechselnd mal an Das Drip, Warm Bodies, Vexx sowie den frühen Output von NAG oder Kaleidoscope erinnert. C-Krit hingegen klingen ziemlich nach einem struwweligen Mischköter aus Soupcans, No Trend und Lumpy & The Dumpers. Obendrein ist auch ihre Darbietung des alten Screaming Sneakers-Evergreens Violent Days pures Gold.
Schade zu erfahren, dass diese EP - nicht allzu lange nach ihrem Genre-trotzenden/-fickenden/-dekonstruierenden/-sprengenden Album im letzten Jahr - schon der Schwanengesang der heißesten Hardcore-Hausnummer in North Carolina sein soll. Also nehmt die Chance wahr noch mal über Das Drip's ambitionierten Hardcore/Postcore/Artcore/Weirdcore - definitiv niemals Boringcore - zu staunen.
Wunderbar pervers dreckiges Zeug aus Washington, DC, das in einem Spektrum zwischen Hard-, Post, Garage- und Weirdcore ganz ungeniert eigenwillig rumkrawallt - eine ordentliche Dosis an kaputtem, KBD-mäßigem Punk und ein gelegentlicher Syntheinsatz tragen ebenfalls sehr zum Genuss bei.
Das aktuelle Tape der Dorks aus Melbourne begrüßt einen in den ersten Takten mit einem Sound als wären Motörhead auf 'nem Surftrip hängen geblieben. Nachfolgend pegelt sich sich das ganze in einem Spektrum zwischen Garage Punk, etwas angeschrägtem alten Hardcorezeugs á la Noxious Fumes, gemischtem Krempel der KBD-Varietät und einem satten Stooges-Nachbrenner ein. Auch jüngere Bands wie Temple Dogs, Cement Shoes, Rinse oder Fried Egg stehen dem sicher nicht allzu fern.
Wie zu erwarten ist die neueste EP der Freakees aus Los Angeles mal wieder 'ne kleine Bombe geworden und hat sich die Veröffentlichung auf Neck Chop Records so was von verdient. Ihr wisst was ihr zu erwarten habt: Einen arschtretenden Sound im Umfeld von Garage-/Fuzz-/KBD-Punk und Weirdcore, der schon länger keinen Duschkopf mehr von unten betrachtet hat.
Ihr ganz vorzügliches Demo ist noch gar nicht so lange her, da besorgt die Band aus Melbourne auch schon wieder erstklassigen Nachschlag von ihrem kaputten Lärm, den man irgendwo in der Wildnis zwischen klassisch krudem Killed By Death-Gerümpel, Garage- und Fuzz Punk, Noise- und Weirdcore verorten kann.