Wild Moth aus San Francisco lassen mal wieder zwei neue Songs los, diesmal in Form einer dieser papierdünnen Flatterscheiben, die sich nach zu oft abspielen fast in Luft auflösen. Die Songs sind aber keine heiße Luft sondern Mirror ist oldschooliger Shoegaze-Pop in Perfektion, das ebenso ausgezeichnete Gallery Of Walls lässt dann die Postpunk-Seite der Band glänzen.
Melodischer Postpunk mit melancholisch verträumten C86-Powerpop/Proto Shoegaze-Elementen und ein bisschen Surf-Vibe aus dem Städtchen Lethbridge in der kanadischen Provinz Alberta. Die letzte Platte von denen fand ich noch ziemlich unausgereift, hier sind sie aber mit stärkerem Songmaterial und einem deutlich gereiften Sound unterwegs. Erinnert ein wenig an so unterschiedliche Bands wie Piles, Blank Realm, Wild Moth oder Male Bonding.
Pale Heads aus Melbourne schmettern sehr gekonnt eine abwechslungsreuche Melange, bestehend aus Noiserock und Postcore der späten 80er bis mittleren 90er und ein wenig Postpunk, der eher aus der Gegenwart zu kommen scheint, garniert mit ein paar straighten Punkrockern und tonnenweise Highlights.
Ist auch schon wieder eine ganze Weile her, da war das Noisetrio Worm Crown aus Melbourne hier schon mal mit ihrer ersten EP Human Waste vertreten, die noch eher durch ihre effektive Simplizität überzeugte. Nach zwei weiteren EPs haben sie jetzt ihr erstes Album am Start und lassen nix anbrennen. Macht immer noch mächtig Dampf, ihr wuchtiges Riffing kommt jetzt aber ausgefeilter daher ohne den vertrauten Druck einzubüßen und eine vorher nur vage zu erahnende Postpunk-Tendenz strahlt nun in ihrer ganzen Pracht. Ein Trauma dieser Art gönne ich mir doch immer wieder gern.
Mystic Inane aus New Oreleans legen schon wieder einen Kurzspieler nach und landen damit schon zum dritten mal auf diesem Blog. Und erneut verfeinern sie ein wenig die Rezeptur ihrer raubeinigen Mischung aus Noise- Garagen- und Postpunk. Wie gewohnt ganz ausgezeichneter Krempel.
Hochenergetischer Rock'n'Roll aus New York, den man gleichermaßen im Garagenpunk, Noiserock und Postcore verorten könnte. Bands wie Hot Snakes, Night Marchers oder Feedtime biete ich hier mal als ganz unverbindlichen, weil wie immer hinkenden Vergleich an.
An der letzten EP der Postpunker aus Austin hatte ich durchaus Gefallen gefunden, auch wenn ich das kleine Presse- und Hype-Feuerwerk um sie zu dem Zeitpunkt noch nicht so ganz nachvollziehen konnte. Nun ja, das renommierte Kultlabel Sacred Bones weiß halt, wie man Zeug vermarktet. Das Album ist jedenfalls ganz ausgezeichnet geworden und ein ganzes Stück runder als die bisherigen Veröffentlichungen. Man könnte sie durchaus in der Nähe der allseits beliebten Protomartyr verorten, allerdings etwas Kantiger, mit einem ganz offensichtlichem Garageneinschlag und gelegentlich sogar einem subtilen 77er-Vibe.
Flesh World sind aus San Francisco und spielen eine angenehm exzentrische Art von Indierock, die leichte Postpunkeinflüsse mit ganz viel melancholischem C86-Schrammelpop verbindet.