Steve Adamyk Band - Paradise

Ste­ve Ada­myk und Kum­pa­nen las­sen auch auf ih­rem min­des­tens sechs­ten Lang­spie­ler nichts an­bren­nen, wol­len und brau­chen sich auch gar nicht neu er­fin­den. Wie ge­habt kommt straigh­ter Ga­ra­ge­punk zu Ge­hör, der kon­stant zwi­schen dem sim­pel-ef­fek­ti­ven Arsch­tritt á la Sick Thoughts und Power­pop-Me­lo­dien der Ra­dio­ac­ti­vi­ty- oder Bad Sports-Ge­schmacks­rich­tung mi­nus de­ren Me­lan­cho­lie os­zil­liert, da­bei ge­ra­de eben so Pop ist wie Punk sein darf, oh­ne in mir Wür­ge­re­fle­xe aus­zu­lö­sen.

Al­bum-Stream →

Hard Job - Carvest

Hard Job ist ein So­lo­pro­jekt des New Yor­kers Scott Town­send, der euch an die­ser Stel­le viel­leicht vor ge­rau­mer Zeit mal als Teil der Noi­ser­o­cker Law$uits und Vi­deo Daugh­ters be­geg­ne­te. Vom Noi­se­r­ock ist hier aber nicht mehr viel zu spü­ren, statt­des­sen gibt's re­laxt-schram­me­li­gem In­die­rock in mi­ni­ma­lis­ti­scher Ho­me­re­cor­ding-Äs­the­tik zu hö­ren, der mich in den me­lo­di­sche­ren Au­gen­bli­cken va­ge an Mil­ked er­in­nert.

Al­bum-Stream →

(The Minneapolis) Uranium Club (Band) - The Cosmo Cleaners: The Higher Calling Of Business Provocateurs

Auch das drit­te Al­bum von Ura­ni­um Club ist er­war­tungs­ge­mäß all Knül­ler no Fül­ler. Ich glaub es wä­re über­trie­ben, an­ge­sichts der gro­ben Mas­se an sau­gu­ten, jun­gen wie auch äl­te­ren ak­ti­ven Ga­ra­gen­bands ei­ne da­von als die bes­te zu kü­ren, aber es läst sich kaum be­strei­ten dass Ura­ni­um Club die letz­ten vier Jah­re lang so­was von in der Zo­ne sind, mit ei­nem be­reits voll aus­ge­reif­ten Sound erst­mals an die Öf­fent­lich­keit tra­ten und seit­dem schein­bar ein­fach nichts falsch ma­chen kön­nen. In ih­rer spe­zi­el­len Ni­sche aus bor­der­line-vir­tu­os dar­ge­bo­te­nem, schlau ar­ran­gier­tem und fies ab­groo­ven­dem Ga­ra­ge­punk mit ei­nem Hauch von Art­punk macht ih­nen der­zeit nie­mand was vor.

An­sons­ten herrscht hier über­we­gend busi­ness as usu­al - die Re­zep­tur wur­de wie­der in­kre­men­tell ver­fei­nert und ein paar klei­ne­re Ex­pe­ri­men­te wie et­wa die schrä­gen Samples im Ope­ner sind neu. Die auf­fäl­ligs­te Ver­än­de­rung be­trifft aber die Ly­rics. Die sind zwar im­mer noch weit­ge­hend von ab­sur­dem bis schwar­zem Hu­mor durch­zo­gen, kön­nen aber neu­er­dings auch ein­fach mal voll­kom­men iro­nie­frei tief­schwarz und re­si­gniert rü­ber­kom­men. So klingt es, wenn Hu­mor als Be­wäl­ti­gungs­stra­te­gie nicht mehr greift und das La­chen zeit­wei­lig im Hal­se ste­cken bleibt. Will­kom­men im Club.

Al­bum-Stream →

Obsessions - Killing Time

Ast­rei­ner Ga­ra­gen­stoff auf aus Van­cou­ver der sich durch star­ke Songfun­da­men­te aus­zeich­net und von ei­ner tie­fen Me­lan­cho­lie durch­setzt ist. Au­ßer­dem mit an Bord: reich­lich Surf-Twang, psy­che­de­li­sche Fuzz- und Feed­back­or­gi­en. In die­ser Kom­bi er­in­nert das et­was an die letz­te Apa­che Dro­pout LP, an et­was pop­pi­ge­re Crys­tal Stilts oder ei­ne deut­lich lau­te­re Va­ri­an­te von The Fresh & On­lys.

V.A. - American Idylls

Das Sze­ne­boll­werk Sor­ry Sta­te Re­cords aus Ral­eigh, North Ca­ro­li­na macht ei­nen auf Flex Your Head und haut ei­ne am­bi­tio­nier­te Com­pi­la­ti­on in Form ei­ner Dop­pel-LP raus, die in sat­ten 49 Songs von 19 Bands als Mo­ment­auf­nah­me der ört­li­chen Punk­sze­ne ver­stan­den wer­den will. Wenn auch ten­den­zi­ell das räu­dig old­schoo­li­ge Hard­co­re­ge­döns in mal mehr, mal we­ni­ger ori­gi­nel­ler Da­seins­form do­mi­niert, kann man sich kaum über man­geln­de Viel­falt be­kla­gen - Ame­ri­can Idylls klingt wie ein Rund­um­schlag von so ziem­lich vie­lem, was auch die­ses Blog an­treibt, und das auf über­wie­gend sehr star­kem bis gran­dio­sem Ni­veau. Ei­ni­ge Bands, die hier schon mal vor­ge­kom­men sind und an­de­re, die ich bes­ser mal im Au­ge be­hal­te. Kei­ne Zweit­ver­wer­tung, son­dern zu 100% ex­klu­si­ves Ma­te­ri­al wur­de hier ver­bra­ten. Viel­leicht die es­sen­zi­el­le Punk­com­pi­la­ti­on in die­sem Jahr.

Pura Crema - Fin De La Era 7"

Ex­zel­len­ter Stoff ei­ner Band aus Mon­terrey, Me­xi­co, der über das Wa­shing­to­ner La­bel Res­su­rec­tion Re­cords den Weg hier­her ge­fun­den hat. Ein ga­ra­gi­ger Sound bil­det hier die Ba­sis, auf der sich ein far­ben­fro­hes Spek­ta­kel ent­fal­tet als wä­ren et­wa die Red Dons mit ih­rem Hang zur gro­ßen Hym­ne zu­sam­men mit dem all­ge­mei­nen Vi­be von Apa­che Dro­pout in ei­nem Meer aus 60s Psy­che­de­lia und Surf­rock ein­ge­taucht. Die B-Sei­te be­kommt dann noch ei­nen leich­ten Post Punk-Schliff á la Ex-Cult ver­passt und der no-wa­vi­ge Sa­xo­fon­ein­satz trans­por­tiert den Song in un­er­war­tet ab­ge­ho­be­ne Sphä­ren.

R.M.F.C. - Hive Vol. 2

Ich dach­te ei­gent­lich, Vol. 1 hier schon mal ge­pos­tet zu ha­ben, aber das hab ich sei­ner­zeit wohl ir­gend­wie ver­plem­pert. Je­den­falls er­weist sich auch die zwei­te EP des aus­tra­li­schen Ga­ra­gen­pro­jekts als ei­ne un­wi­der­steh­li­che Spaß­ka­no­ne, an der u.a. Freun­de von Erik Ner­vous, UV Race oder frü­he­ren Use­l­ess Ea­ters si­cher nicht vor­bei kom­men. Wer das gan­ze auf Vi­nyl be­vor­zugt, soll­te üb­ri­gens noch bis zum Mo­nats­en­de ab­war­ten. Dann er­schei­nen näm­lich Vol. 1&2 zu­sam­men auf ei­ner LP aus dem gu­ten Hau­se Ers­te The­ke Ton­trä­ger.

Al­bum-Stream →

Ditches - The Taste

Me­lo­disch-me­lan­cho­li­sches Punk­ge­döns aus Stock­holm, das stark in ei­ne alt­be­kann­te, von Bands wie Mark­ed Men, Ra­dio­ac­ti­vi­ty und Red Dons eta­blier­te Ker­be schlägt, sei­ne Sa­che da­bei aber auch mit ta­del­lo­ser Kom­pe­tenz durch­zieht.

Man-Eaters - Man-Eaters

Kaum zu über­hö­ren, dass bei die­ser Band drei Vier­tel von Ta­ran­tü­la am Werk sind, denn die klang­li­chen Un­ter­schie­de zu de­nen sind eher mar­gi­nal. Viel­leicht tritt der Post Punk-Fak­tor et­was in den Hin­ter­grund, der Hang zu prä­his­to­ri­schem Me­tal-Rif­fing wird ein biss­chen scham­lo­ser aus­ge­lebt. An­sons­ten gilt: Was nicht ka­putt ist, muss auch nicht ge­fixt wer­den. Nach wie vor ein Hei­den­spaß.

Al­bum-Stream →

Bloody Head - Narco Bulldozer​ /​ ​Black Dog Blues 7"

Ei­ne Band aus Not­ting­ham lie­fert auf die­sem Kurz­spie­ler zwei ul­tra-stump­fe Jams zwi­schen Noi­se Rock und Sludge Punk ab. Ein Sound der eher quetscht als drückt, ei­ne durch­aus ef­fek­ti­ve Stra­te­gie.