Snooper - Town Topic

Drei fünf­tel der EP wa­ren ja schon tröpf­chen­wei­se in der Form von De­mos und di­gi­ta­len Sin­gles ans Licht ge­tre­ten. Jetzt gibt es die vol­le EP zu be­stau­nen von die­sem Pro­jekt aus Nash­ville, das ein­deu­tig sei­ne ei­ge­ne klei­ne Ni­sche im recht vol­len Pool von ei­er­mä­ßi­gen Acts ge­fun­den hat mit sei­nen auf mi­kro­sko­pi­schen Maß­stab ein­ge­schrumpf­ten, schram­me­li­gen Ga­ra­ge Punk-Ex­plo­sio­nen… ein biss­chen wie ei­ne su­per­klein­lau­te In­kar­na­ti­on von R.M.F.C. mit wei­te­ren Ge­schmacks­zu­sät­zen aus dem Print Head-, Neo Ne­os- oder Erik Ner­vous-La­ger.

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Hævner - Kaldet Fra Tomrummet

Sehr gei­ler Post Punk aus Ko­pen­ha­gen, der of­fen­sicht­lich ei­ni­ges von der mu­si­ka­li­schen DNA je­ner Stadt ge­erbt hat - ins­be­son­de­re aus den frü­hen 2010er Jah­ren als Bands wie Lower und die frü­hen Iceage lo­kal or­dent­lich die Schei­ße ge­re­gelt ha­ben und an­schlie­ßend wei­te­re Acts wie Mel­ting Walk­men, Echo Peo­p­le und Spi­nes ver­gleichs­wei­se klei­ne­re Wel­len schlu­gen. Die De­büt-LP von Haev­ner rei­chert die For­mel um ein ast­rei­nes Ge­spür für Me­lo­die und ver­ein­zel­te Goth- und De­ath Rock-Ver­satz­stü­cke an, mag in ei­ni­gen Mo­men­ten aber auch an in­ter­na­tio­na­le Bands wie Cri­mi­nal Code, Sie­ve­head, The Es­tran­ged, Ho­lo­grams or Pret­ty Hurts er­in­nern.

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Damak - Crisis Of Faith

Sie ha­ben da­für 'ne Wei­le ge­braucht, aber hier kommt letzt­end­lich doch noch das De­büt­al­bum der Band aus Aus­tin bei uns an­ge­spült. Und mei­ne Gü­te, was über­trifft das mal al­le Er­war­tun­gen, die ich für die­se Plat­te hat­te. Ihr Sound ist da­bei klar von ei­ner ge­wis­sen Sub­strö­mung der al­ten SST Re­cords-Schu­le be­ein­flusst, zu der Be­son­ders der Folk- und Ame­ri­ca­na-las­ti­ge Punk­rock von Angst ge­hört, glei­cher­ma­ßen von frü­hen Me­at Pup­pets und Mi­nu­temen. Auch et­was Sac­cha­ri­ne Trust, frü­he Di­no­saur Jr. und ein Fit­zel­chen Mis­si­on Of Bur­ma mag man da drin wie­der­fin­den oder auch von jün­ge­ren Bands wie Milk Mu­sic, Chro­no­pha­ge, Dead Finks, Dhar­ma Dogs oder The Molds, wel­che eben­falls Tei­le die­ser Tra­di­ti­on in die Ge­gen­wart ge­tra­gen ha­ben. Oder auch… Woo­len Men? Ja viel­leicht, wenn man die Fan­ta­sie et­was an­strengt.

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Cherry Cheeks - Cherry Radio

Da kann ei­gent­lich nie et­was schief­ge­hen, im Fal­le ei­ner neu­en Ver­öf­fent­li­chung die­ser ein­schlä­gi­gen Haus­num­mer des me­lo­di­schen Syn­th-, Ga­ra­ge- und Post Punks aus Or­lan­do, wel­che im letz­ten Jahr ja auch den Qua­si-Rit­ter­schlag in Form ei­ner LP auf To­tal Punk ab­be­kom­men hat. Die neu­es­te, selbst­ver­öf­fent­lich­te Samm­lung von Song­ka­no­nen lie­fert mehr von der glei­chen Groß­ar­tig­keit ab mit ge­wis­ser Ver­wandt­schaft et­wa zu Bands wie Freak Ge­nes, Power­plant, Trash­dog, Warm Exit, Ali­en No­se­job und Set-Top Box.

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Private Lives - Private Lives

Die De­büt-EP die­ser Band aus Mont­re­al weiß mit recht me­lo­di­schen, simp­len und ef­fek­ti­ven Smas­hern zu ent­zü­cken, die sich ir­gend­wo zwi­schen den Stüh­len von Ga­ra­ge Pop, Fuzz- und Post Punk auf­hal­ten und mich an ei­nen ge­wis­sen Bro­cken von Bands wie et­wa Fea­ture, Ne­ga­ti­ve Scan­ner, UV-TV oder Slow­coa­ches er­in­nern. Au­ßer­dem ist in Get Loo­se noch so ein ge­wis­ser Wire-Vi­be am Start und ihr wisst ja al­le, dass ich bei so­was ziem­lich schwach wer­de.

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Die TV - Side C

Für die Sei­te B die­ses Pro­jekts aus Mar­mo­ra, New Jer­sy konn­te ich mich nicht so recht er­wär­men aber auf der neu­en Si­de C ist wie­der al­les im Lot, der Typ ope­riert weit­ge­hend wie­der in der gol­de­nen Zo­ne mit so grob 80% Tref­fer­quo­te. We­ni­ger Goth-las­tig dies­mal, ste­cken die­se DIY Ga­ra­ge- und Post Punk-Mi­nia­tu­ren vol­ler Wun­der und Uber­ra­schun­gen mit Echos et­wa von S.B.F., Set-Top Box, Sta­lins Of Sound, Erik Ner­vous oder The Spits.

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Padkarosda - S​ö​t​é​t V​é​gek

Auf ih­rer neu­es­ten LP, die Pan­de­mie-be­dingt jetzt erst mit mas­si­ver Ver­spä­tung auf­taucht, rüt­teln Pad­ka­ros­da aus Bu­da­pest nicht all­zu viel an der eta­blier­ten For­mel und das ist voll­kom­men okay so - ist nicht ka­putt, muss nicht re­pa­riert wer­den. Statt­des­sen ma­chen die wei­ter die ei­ne Sa­che, die sie so gut kön­nen wie kaum ei­ne an­de­re Band jün­ge­rer Zeit: Das her­auf­be­schwö­ren at­mo­sphä­ri­scher Post Punk-Ab­grün­de zu­sam­men­ge­hal­ten von die­sem ge­wis­sen, ma­xi­mal licht­schlu­cken­den De­ath Rock-Vi­be.

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Catastrophic Dance Ensemble - Panko /​ Sad Machine

Nach dem aus­ge­zeich­ne­ten Vol.1 Tape vor kur­zem gibt's hier noch­mal ein ver­gleichs­wei­se klei­nes Häpp­chen von Ca­ta­stro­phic Dance En­sem­ble aus Cin­cin­na­ti - un­ge­fähr zwei­ein­halb neue Songs in ih­rer stark Rich­tung Ei­er­punk ten­die­ren­den Mi­schung aus Ga­ra­ge-, Post- und Syn­th­punk, zu der un­ter an­de­rem Sym­pa­thi­san­ten von Set-Top Box, R.M.F.C., Eu­gh, Met­dog, Mo­no­ne­ga­ti­ves oder Nuts si­cher nicht nein sa­gen kön­nen.

S.U.G.A.R. - II

Nach ei­nem noch et­was durch­wach­se­nen Erst­ling im letz­ten Jahr ist das neu­es­te Al­bum der Ber­li­ner mal ein mas­si­ver Sprung nach vor­ne in so ziem­lich je­der Hin­sicht - die Song­sub­stanz ist hier durch­weg ers­te Wahl und spie­gelt sich in ei­ner wuch­ti­gen, tigh­ten Per­for­mance, fest­ge­hal­ten in ei­nem Mid-Fi Sound der ih­nen eben­falls deut­lich bes­ser steht. Sound­mä­ßig be­dient man sich klar aus ei­ner lan­gen Ab­stam­mungs­li­nie des Pro­to- und old­schoo­li­gen Ga­ra­ge Punk - of­fen­sicht­lich na­tür­lich Stoo­ges, MC5 oder De­ath und nicht we­ni­ger pro­mi­nent gu­cken auch Dead Moon und et­was Wi­pers um die Ecke. Be­son­ders schei­nen aber aus­tra­li­sche Bands wie Saints, Ra­dio Bird­man, Sci­en­tists ih­re Spu­ren zu hin­ter­las­sen, ganz zu schwei­gen von dem Fuzz­punk One-Hit-Won­der God, das sei­ner­zeit schein­bar über die Lauf­zeit ei­ner ein­zi­gen gött­li­chen A-Sei­te auf­flamm­te und aus­brann­te, um dann nie mehr des­sen Klas­se zu er­rei­chen. S.U.G.A.R. hin­ge­gen zei­gen noch kei­ne Ab­nut­zungs­er­schei­nun­gen son­dern lie­fern hier acht mal ast­rei­ne Qua­li­tät oh­ne Aus­fäl­le.

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Flash - Flash

Ei­ne un­ge­wohnt nied­ri­ge Schlag­zahl hat die jüngs­te Ver­öf­fent­li­chung bei La Vi­da Es Un Mus Dis­cos, ei­nem La­bel das sonst eher mit den un­ge­müt­li­chen ex­tre­men des Hard- und Post­co­re be­schäf­tigt ist - das De­büt­al­bum die­ser bas­ki­schen Band kommt mit ei­nem zeit­ge­mä­ßen Lo­Fi-Ap­peal da­her, ei­ner im­mer et­was ver­bo­ge­nen Äs­the­tik und ei­nem Mil­chi­gen (will ge­ra­de­zu sa­gen: Wart­tman-es­ken) Klang­bild in dem nicht im­mer ganz klar ist ob da jetzt 'ne Gi­tar­re wie ein Syn­th klingt oder ein Syn­th wie 'ne Gi­tar­re. Gut klingt's auf je­den Fall. Wäh­rend ihr ver­spiel­ter, me­lo­di­scher Style durch­aus was von ak­tu­el­len Bands wie Pro­son Af­fair, Ali­en Nosejob's Hardcore-7"s Be­ta Ma­xi­mo oder Al­ga­ra hat, ist gleich­zei­tig aber auch ein ro­her, au­then­ti­scher 80er Hard­core-Un­ter­ton mit da­bei, ge­würzt mit ge­le­gent­li­chen 90er Emo­co­re-Mo­men­ten und ei­ner un­ter­schwel­li­gen Do­sis Oi!.

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