Pigeon - Permanent Quest​ /​ ​Riged

Sie­ben neue Zöl­le un­ver­dünn­ter Groß­ar­tig­keit vom Ber­li­ner Post Punk-Boll­werk Pi­ge­on. Die A-Sei­te ist ei­ne un­auf­halt­sam vor­wärts bret­tern­de Wal­ze, glei­cher­ma­ßen cat­chy und wi­der­spens­tig, wäh­rend die B-Sei­te ei­nen et­was sper­ri­ge­ren, lang­sa­me­ren aber nicht we­ni­ger ent­schlos­se­nen Weg ein­schlägt, mit ei­nem eben­so zer­mal­men­den Ef­fekt.

Pisse - Lambada

Hat ja si­cher schon je­der mit­ge­kriegt, aber ei­nen neu­en Ton­trä­ger der ein­zi­gen deut­schen Punk­band die ich ken­ne kann ich na­tür­lich nicht un­er­wähnt las­sen - auch wenn ich da­zu nicht viel zu er­zäh­len hab au­ßer dass Pis­se halt ein­fach Pis­se sind und ihr Mit­tel­strahl im­mer noch so treff­si­cher wie we­nig an­de­re auf das lang­sa­me Ver­re­cken der mensch­li­chen See­le in hie­si­ger Ge­sell­schaft fo­kus­siert ist, oh­ne da­bei aber die Aus­wüch­se in ei­ge­nen Krei­sen tro­cken da­von kom­men zu las­sen. Das gan­ze zu Mu­cke im Span­nungs­feld von Post- und Ga­ra­ge Punk, die ein­fach mal gar nicht zum Fremd­schä­men ist. Nicht mal im Raus­schmei­ßer Fa­vo­rit, der den Syn­th-Mi­ni­ma­lis­mus von Sui­ci­de durch ei­ne deut­sche Schla­ger­höl­le schleift.

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Green/​Blue - Paper Thin

Die­se Pro­jekt um Jim Bla­ha (The Blind Shake, Jim and the French Va­nil­la) und An­nie Spar­rows (Soviettes/​Awesome Sna­kes) klingt auf dem zwei­ten Lang­spie­ler ir­gend­wie ganz an­ders als die bis­he­ri­gen Bands des erst­ge­nann­ten, wohnt die­sen Songs doch oh­ne Aus­nah­me ein ver­träumt-me­lan­cho­li­scher Vi­be inn­ne, der hier auf ei­ne un­wahr­schein­li­che Post­punk-Kan­te prallt - ein biss­chen wie 'ne Mi­schung aus Ra­dio­ac­ti­vi­ty, Mind Spi­ders und The Es­tran­ged, zu­sam­men­ge­schweißt von un­er­schüt­ter­lich so­li­der Song­sub­stanz.

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Ambulanz - Ambulanz

Die Leip­zi­ger Sze­ne lie­fert mal wie­der zu­ver­läs­si­ge Qua­li­tät ab in Form die­ser EP, aus al­len Näh­ten plat­zend voll­ge­stopft mit ver­win­kel­ten, hy­per­ak­ti­ven Ga­ra­ge-/Post Punk-Bas­tar­di­sie­run­gen, die mir ei­nen Clus­ter von Bands so á la On­yon, Pat­ti, Big Bop­per, Warm Red, Cat Scan, Ro­gue ins Ge­dächt­nis ru­fen… oder auch ei­nen Hauch von Ex-Cult oder Con­stant Mon­grel viel­leicht??

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Cult Objects - Secrets of Pain​-​Free Living

Das De­büt­al­bum die­ser Band aus Phil­adel­phia ist schlicht ge­sagt ein ver­dammt be­ein­dru­cken­des Ding aus viel­sei­ti­gem, ein­falls­rei­chem Post Punk, wo­bei man sich ir­gend­wo zwi­schen so Eck­punk­ten be­wegt wie der re­pe­ti­ti­ven Abs­trak­ti­on von Nots, der un­ver­blüm­ten At­ta­cke von Lié, Groo­ves, Lär­mus­brü­chen und me­lo­di­schen Tex­tu­ren, wel­che an frü­he Pro­tom­ar­tyr er­in­nern, ein paar So­nic Youth-mä­ßig glit­zern­den Wän­den aus Noi­se und der un­nach­gie­bi­gen An­triebs­kraft von Ner­vo­sas, um dann im Raus­schmei­ßer-Track Sain­thood noch ei­nen un­er­war­tet psy­che­de­li­schen Ne­bel­tep­pich aus­zu­rol­len.

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Dehidratált Fejek - Igyad Azt Menjünk

Schei­ße Mann, da den­ke ich, ich hät­te für die­se Wo­che fer­tig ge­bloggt und dann kommt mir doch noch so ein un­er­war­te­ter klei­ner Roh­zie­gel von ei­ner Band aus Bu­da­pest un­ter, de­ren Sound auf mich wirkt wie ei­ne Fu­si­on von po­ten­zi­ell eher ei­gen­tüm­li­chem Ga­ra­ge Punk á la UV Race und Ed­dy Cur­rent Sup­pres­si­on Ring mit nicht we­ni­ger schrä­gen Bands auf der Post Punk-/In­die Rock-Ach­se wie et­wa Tree­house, Kitchen's Flo­or, The Molds und Ci­ty Yelps.

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McQQeen - II

Ein ex­qui­sit ra­ke­ten­ge­trie­be­ner Kra­wall, der zwei­te Lang­spie­ler von Mc­Q­Qeen aus Athens, Geor­gia, wel­cher jetzt auch noch stolz das Qua­li­täts­sie­gel von Big Neck Re­cords tra­gen darf. Was ein biss­chen so an­fängt wie ei­ne Mi­schung aus Bands á la Flat Worms, The Cow­boy oder Fa­shion Pimps & The Glama­zons mit ei­nem ver­däch­ti­gen Psy­che­de­lic-/Space Rock-Un­ter­ton, ballt dann sei­ne Faust zu ei­nem wei­ten Rund­um­schlag durch so ei­ni­ges im Um­feld von Ga­ra­ge Punk, Noi­se Rock, Post Punk und Post­co­re - mit da­bei sind et­wa An­klän­ge an jün­ge­re Er­schei­nun­gen wie Metz, John (Timestwo) oder Spray Paint, so­wie den Space Punk-Ex­zess von De­s­truc­tion Unit und die Fuzz Punk-Es­ka­pa­den der frü­hen The Men. Auch ein paar Spu­ren von McLus­ky und ver­ein­zel­te U-Men Ver­satz­stü­cke kann man sich da noch raus­zie­hen.

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Welt Star - Ich Hasse Blumen

Ein paar üb­li­che Ver­däch­ti­ge sind hier am Start, auch wenn es et­was De­tek­tiv­ar­beit er­for­dert vor al­lem um die Ver­stri­ckun­gen des Gi­tar­ris­ten und Sän­gers Ro­bert Paw­lic­zek zu ent­flech­ten. Ver­dammt, der Typ ist oder war in vie­len Bands, aber nicht bei je­der da­von kann ich es mit Si­cher­heit sa­gen. Al­so, schein­bar hat­te der un­ter an­de­rem in Hea­vy Me­tal, Bob­by Would, Need­le Ex­ch­an­ge, It­chy Bug­ger, Pit­va sei­ne fin­ger drin… mög­li­cher­wei­se auch in Di­ät und Idio­ta Ci­vi­liz­za­to? Bei den bei­den bin ich mir am we­nigs­ten si­cher. Am Bass schei­nen wir dann den glei­chen Bill Gray zu ha­ben, der euch viel­leicht schon mit Bands wie Shark Toys und Re­ar­ran­ged Face un­ter­ge­kom­men ist. Da es sich um ei­ne Re­fry Re­cords-Ver­öf­fent­li­chung han­delt, ist selbst­re­dend auch Vin­ny "Va­guess" Ear­ley mit am Start und be­dient hier die Schieß­bu­de. Ihr könnt's euch ja si­cher schon den­ken, aber die Mu­sik ist auch ziem­lich geil - ihr Post Punk mit Ga­ra­gen­vi­be kommt in et­wa so da­her wie ei­ne su­per-sprö­de, stau­bi­ge Ver­si­on von Rank/​Xerox oder den be­reits er­wähn­ten Di­ät.

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Nasty Party - Loaded Dice

Nach­dem ich mich für ih­re letz­te EP nicht so rich­tig er­wär­men konn­te, trifft die neu­es­te Ver­öf­fent­li­chung von Nasty Par­ty aus Syd­ney wie­der so ins Schwar­ze wie auf ih­rer tol­len De­büt-EP. Da­bei be­we­gen die sich in ge­wis­ser Nä­he zu di­ver­sen Me­kons- und Te­le­vi­si­on Per­so­na­li­ties-Hul­di­gun­gen á la Sub­ur­ban Ho­mes, Si­li­co­ne Va­lues oder Pro­to Idi­ot, was sie dann aber noch mit ei­ne star­ken Buzzcocks-Ge­schmacks­no­te ab­run­den.

The Missed - Activation

Nach ei­ner et­was stär­ker power­pop­pi­gen De­büt-EP schlägt der ers­te Lang­spie­ler der Band aus Cleve­land, Ohio mit Ner­vo­sas' Mi­ckey Ma­rie an Gi­tar­re und Ge­sang et­was grim­mi­ge­re, me­lan­cho­li­sche Tö­ne an, oh­ne aber kom­plett mit der Ver­gan­gen­heit zu bre­chen - viel­mehr er­wei­tern die hier ih­re Farb­pa­let­te ein or­dent­li­ches Stück. Man be­wegt sich jetzt et­was dich­ter am lau­ni­gen aber me­lo­di­schen Post Punk mit ei­nem deut­li­chen Wi­pers-Ein­schlag und wie zu­vor schon stellt die Band ein be­acht­li­ches Ge­spür für mit­rei­ßen­de Hooks und Me­lo­dien un­ter Be­weis. Was jün­ge­re Er­eig­nis­se an­geht, kann man sie in ei­nem ähn­li­chen Or­bit ver­or­ten wie z.B. The Es­tran­ged oder Day­light Rob­be­ry.

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