Höchst eigenwilliger Noiserock aus Austin, Texas. Etwa so als hätte man die Brachialität und Dissonanz von Big Black mit der Abstraktion von Wire, sowohl deren 70er- als auch der 00er-Phase verschmolzen. Dass das Ganze sich damit auch etwas in Richtung Postpunk lehnt, versteht sich von selbst. Das wirklich schräge ist aber, wie eingängig diese Musik trotzdem noch bleibt.
Mal wieder was aus Mexiko. Mexiko-Stadt um genau zu sein. Muerte bewegen sich musikalisch zwischen oldschooligem Hardcore und dieser Art von stockdüsterem Postpunk, die derzeit ja wieder ganz en vogue zu sein scheint. Keine bahnbrechende Neuerfindung besagter Genres, dafür was vertrautes auf ganz ausgezeichnetem Niveau.
Zwei mal treibenden Postpunk gibt's auf dem Demo dieser Band aus Calgary, Alberta. Als grobe Koordinaten biete ich mal Wymyns Prysyn, Sievehead, Criminal Code oder Ex-Cult an.
Die deutsche Postpunkseuche greift weiter um sich, eine höchst erfreuliche Entwicklung. Nuage kommen aus Bergkamen, irgendwo im Niemandsland zwischen Münster und Hamm. Die Musik orientiert sich ganz deutlich am Sound der Stuttgarter Szene (u.a. Karies, Die Nerven, Peter Muffin), braucht sich aber keineswegs hinter den Vorbildern verstecken. Schnörkellos kraftvolles Postpunk-Geschepper mit leichtem Noise-Einschlag. Wer sich zufällig in meiner weiteren Umgebung befindet, kann die Jungs am 13.6. im Waldmeister Solingen zusammen mit Karies und Die Wirklichkeit bestaunen.
Dissonanter Postpunk aus Philadelphia. Dessen Basslinien sind tief in altem Gothzeugs verwurzelt, die Texte zutiefst politisch agitierend und die Gitarren hingegen schieben das ganze noch etwas in Richtung Noiserock.
UV-TV aus Gainesville machen einen auf Jekyll und Hyde. Wie selbstverständlich alternieren sie auf ihrem Demo zwischen sonnig-fluffigem Indiepowerpop und kratzigem Garagen- und Postpunk. Beides überzeugt.
Eine Band aus Oakland, die hervorragend den Bogen schlägt vom Dischord-Postcore/Proto-Emocore der mittleren bis späten Achtziger über melodischen aber schummrigen Postpunk á la The Estranged hin zu aktuellen Genre-Grenzgängern wie etwa White Lung oder Criminal Code. Obendrein mit durchweg überzeugendem Songmaterial.
Eine erstaunlich effektive Mixtur aus Postcore der modernen und Postpunk der altmodischen Machart haben Black Baron auf ihrem ersten Langspieler konserviert. Das ist von einer melancholischen Grundstimmung und einer Gitarrenarbeit durchzogen, die mich manchmal eher Genre-untypisch an Wipers oder Leatherface erinnert. Innerhalb des Postpunk-Spektrums haben sie sich damit jedenfalls ihre eigene kleine Nische gefunden. Als entfernte Verwandte könnte man Parallelen zu Criminal Code, Creative Adult oder Autobahn ziehen.
Toller Postpunk von einem Quartett aus Istanbul. Düster, kraftvoll und eingängig. Wer bei Türkei immer noch zuerst an Dönerbuden-Pop denkt, der sei gleich noch mal an das Ding hier erinnert.
Ein etwas älteres Fundstück, das mir bisher verborgen geblieben ist. Bereits im Sommer 2011 erschien das Album von Rank/Xerox aus San Francisco, bekam hierzulande dann etwas später einen Re-Release auf Sabotage Records. Dreckiger, dissonanter Postpunk in Bestform mit subtilen Noise- und Garagen-Tendenzen.