Mystic Inane aus New Oreleans legen schon wieder einen Kurzspieler nach und landen damit schon zum dritten mal auf diesem Blog. Und erneut verfeinern sie ein wenig die Rezeptur ihrer raubeinigen Mischung aus Noise- Garagen- und Postpunk. Wie gewohnt ganz ausgezeichneter Krempel.
Hochenergetischer Rock'n'Roll aus New York, den man gleichermaßen im Garagenpunk, Noiserock und Postcore verorten könnte. Bands wie Hot Snakes, Night Marchers oder Feedtime biete ich hier mal als ganz unverbindlichen, weil wie immer hinkenden Vergleich an.
An der letzten EP der Postpunker aus Austin hatte ich durchaus Gefallen gefunden, auch wenn ich das kleine Presse- und Hype-Feuerwerk um sie zu dem Zeitpunkt noch nicht so ganz nachvollziehen konnte. Nun ja, das renommierte Kultlabel Sacred Bones weiß halt, wie man Zeug vermarktet. Das Album ist jedenfalls ganz ausgezeichnet geworden und ein ganzes Stück runder als die bisherigen Veröffentlichungen. Man könnte sie durchaus in der Nähe der allseits beliebten Protomartyr verorten, allerdings etwas Kantiger, mit einem ganz offensichtlichem Garageneinschlag und gelegentlich sogar einem subtilen 77er-Vibe.
Flesh World sind aus San Francisco und spielen eine angenehm exzentrische Art von Indierock, die leichte Postpunkeinflüsse mit ganz viel melancholischem C86-Schrammelpop verbindet.
Höchst eigenwilliger Noiserock aus Austin, Texas. Etwa so als hätte man die Brachialität und Dissonanz von Big Black mit der Abstraktion von Wire, sowohl deren 70er- als auch der 00er-Phase verschmolzen. Dass das Ganze sich damit auch etwas in Richtung Postpunk lehnt, versteht sich von selbst. Das wirklich schräge ist aber, wie eingängig diese Musik trotzdem noch bleibt.
Mal wieder was aus Mexiko. Mexiko-Stadt um genau zu sein. Muerte bewegen sich musikalisch zwischen oldschooligem Hardcore und dieser Art von stockdüsterem Postpunk, die derzeit ja wieder ganz en vogue zu sein scheint. Keine bahnbrechende Neuerfindung besagter Genres, dafür was vertrautes auf ganz ausgezeichnetem Niveau.
Zwei mal treibenden Postpunk gibt's auf dem Demo dieser Band aus Calgary, Alberta. Als grobe Koordinaten biete ich mal Wymyns Prysyn, Sievehead, Criminal Code oder Ex-Cult an.
Die deutsche Postpunkseuche greift weiter um sich, eine höchst erfreuliche Entwicklung. Nuage kommen aus Bergkamen, irgendwo im Niemandsland zwischen Münster und Hamm. Die Musik orientiert sich ganz deutlich am Sound der Stuttgarter Szene (u.a. Karies, Die Nerven, Peter Muffin), braucht sich aber keineswegs hinter den Vorbildern verstecken. Schnörkellos kraftvolles Postpunk-Geschepper mit leichtem Noise-Einschlag. Wer sich zufällig in meiner weiteren Umgebung befindet, kann die Jungs am 13.6. im Waldmeister Solingen zusammen mit Karies und Die Wirklichkeit bestaunen.