Mal wieder was neues von der Ein-Mann-Band aus Minneapolis, deren kaputte Furzgeräusche ich im Laufe der vergangenen ein, zwei Jahre liebgewonnen hab wie kaum was anderes. Auch das neue Minialbum glänzt mit mehr vom gleichen: Zehn zeitlose Evergreens aus anspruchsvollem Garagepunk, ein Fest für musikalische Feinschmecker.
Gleich zwei neue Veröffentlichungen haben Rik & The Pigs aus Olympia, Washington in den vergangenen Wochen auf uns losgelassen. Die Blue Jean Queen 7" kommt dabei aus dem guten Hause Feel It Records und die Mini-LP A Child's Gator vom Garage-Qualitätslabel Total Punk Records. Wie gewohnt gibt's hochentflammbaren Garage-Rock'n'Roll auf die Ohren, der sich schamlos aus der 77er Grabbelkiste bedient und vereinzelt auch mal powerpoppige Zwischentöne zulässt.
Ach je, wie soll ich das denn schon wieder beschreiben? Okay… der Tellerrand von Patty aus Oakland reicht von postpunkigem Garagenzeug á la Parquet Courts oder Uranium Club auf der einen Seite - hin zu einem eklektischen Mix aus Post-Reunion Mission Of Burma meets Minutemen meets Shudder To Think auf der anderen.Irgendwo im Chaos versteckt kann man auch noch etwas Devo und B52's ausmachen. Klingt gut? Klingt gut.
Die fluffigen Synth-Garagenvibes auf diesem schnieken Tape kamen mir auf Anhieb bekannt vor und ausnahmsweise lag ich mit meiner Vermutung sogar richtig: Wir haben es hier mit einer weiteren - diesmal etwas Synth-lastigeren - Band um S.B.F.- und Race Car-Frontmann Raymond Schmidt zu tun. Ihre erste EP enthält den Audiomitschnitt ihrer ziemlich geilen Performance bei Highland Park TV, die es auch als Video zu begutachten gibt. Die müssten bei uns mal zusammen mit Puff! auf Tour gehen.
Bei Fernando And The Teenage Narcs handelt es sich um nicht weniger als das Soloprojekt von Vinny Vaguess, besser bekannt aus seiner Band Vaguess. Auf seiner bereits zweiten EP in diesem Jahr gibt es mal wieder den erwartungsgemäß geilen, wunderbar beschädigten Garage Punk zu hören.
Mit ein bisschen Verspätung poste ich dann mal noch das bereits im Herbst erschienene zweite Tape des Garage-/Synthpunk-Projekts aus London. Den von mir schon anlässlich der letzten EP bemühten Vergleich zu Digital Leather meets Ausmuteants meets Giorgio Murderer finde ich immer noch sehr treffend.
Hier ist mal wieder ein kruder Brocken Lärm für fortgeschrittene Hörer. Oder für Hörer mit fortgeschrittenem Dachschaden. Aus Columbia, Missouri kommt diese Band und erzeugt auf ihrem aktuellen Tape ein angepisstes LoFi-Spektakel aus Noise, Garage und experimentellem Chaos, zwischen alten Bands á la Flipper, Swell Maps und aktuelleren Vertretern wie Soupcans oder City Yelps.
Auch EP Nummer drei der Bikini Cops aus Perth ist mal wieder eine gebündelte Garagepunk-Attacke dieser speziell australischen Machart, die einfach nur dumm und geradeaus rocken will, sich nicht so sehr um Feinheiten schert. Wird nie alt, sowas. Oder vielleicht wird es doch alt und ich merk's nicht weil ich selbst schon langsam am verwesen bin? Ja, ich glaub das ist es. Trotzdem geil!
Irgendwo im Australischen Niemandsland liegt das keine 2000 Seelen große Kaff Clunes. Aber überall wo man in Australien eine Tankstelle und zwei Häuser mit 'nem feuchten Keller findet, gibt's auch eine Garagenband. Die in Clunes nennt sich Alien Nosejob und hat sich Soundmäßig mehr als nur eine Scheibe bei den Ausmuteants abgeschnitten, bis hin zum Gesang, der Ausmuteants-Frontmann Jake Robertson so zum verwechseln ähnelt, das ich zuerst glaubte ein weiteres Seitenprojekt von ihm zu hören. Da die Band des letztgenannten aber schon länger nichts mehr von sich gegeben hat, geht das als Ersatzdroge mal so was von klar.
Garage Punk aus Leeds. Simpel, druckvoll und effektiv. Könnte man vielleicht als eine Kreuzung aus Flowers Of Evil, frühen Teenanger, Italia 90 und einer Messerspitze von Bad Breeding beschreiben.