Mehr abgefuckter Scheiß, gleichermaßen pervers und liebenswert, von diesem Garage Dungeon Blues Duo aus Karlsruhe, das bisher schon ein paar Dellen hinterlassen hat mit einer Reihe von EPs, auf denen sie die allgemeine Kerkerästhetik mit einem deutlichen Acid Rock-Einschlag ansteuern. Ein bisschen als träfen oldschool Oh Sees Garagenjams mit der besonderen Verderbtheit früher Strange Attractor zu einem letztendlich doch ganz eigenen surrealen Fiebertraum zusammen.
Die Garage Punks aus Montreal liefern Nachschub nicht lange nach ihrer recht verspielten NEWNEWNEW EP kürzlich und verfrachten dabei ihren Sound in ein paar durchaus unerwartete Richtungen auf ihrer bisher vielseitigsten (Mini-)LP. Gleich im Opener macht sich so ein gewisser Vibe á la Andy Human and the Reptoids, Nick Normal, Erik Nervous and the Beta Blockers breit und stellt ein bisschen das verbindende Element der Platte dar. In anderen Momenten gibt es da Echos etwa von Vaguess, Proto Idiot, Freak Genes, frühen Teenanger, Mind Spiders or Sauna Youth… und vergessen wir dabei nicht Sonic Avenes als weiteren hilfreichen Vergleich, von denen hier auch mindestens zwei Mitglieder beteiligt sind!
Wie ihr es sicher schon vermutet anlässlich einer neuen LP der Band aus Detroit, gibt es darauf wenig überraschendes zu hören und das geht absolut okay in dieser speziellen, lokalen Geschmacksrichtung des Garagenkrawalls. Was den eher traditionellen, klar in Stooges und MC5 (…und vieleicht noch ein bisschen Feedtime?) verwurzelten Garage Punk anbelangt, geht es kaum besser in Sachen ungezügelter, primitiver Energie - das ist genau die Art von Platte, die in erster Linie mit roher Gewalt überzeugt und ja, ich fühle mich jetzt durchaus gerettet oder anders ausgedrückt: Aua!
Es vergehen heutzutage ja kaum ein paar Wochen ohne eine neue Veröffentlichung der Synthpunk-Sensation Klint aus Schleswig, dessen Qualitäten sich inzwischen ja langsam etabliert haben sollten. Nach der sehr raubeinigen Split-EP mit Repulsion Switch bekommen wir hier einen gewohnt starken Nachschub neuer Tracks, die sich hier überwiegend von einer sehr griffigen und teilweise auch unverschämt tanzbaren Seite zeigen.
'Ne spektakuläre Split 7" mal wieder auf Slovenly Recordings! Die Italiener Destroy All Gondolas drehen wohl schon ein gutes Jahrzehnt lang ihr Ding aber sind bislang komplett an mir vorbei gegangen. Deren Dampframme von einem Song hier sagt mir: Da hab ich etwas nachzuholen! Gutara Kyo aus Kobe, Japan hingegen haben schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen mit ihrer ebenfalls auf Slovenly erschienenen 2017er EP und die zwei neuen Songs schlagen in eine ähnliche Kerbe, die ich nicht anders beschreiben kann als eine ganz speziell japanische Machart des wunderbar überdrehten Garagen-Wahnsinns.